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19.08.2014 14:04:30

Interimschef Weitz verlässt Karstadt - AR-Sitzung verschoben

   Von Natali Schwab

   Das Sanierungskonzept für die angeschlagene Warenhauskette Karstadt lässt nach der Übernahme durch den österreichischen Immobilienunternehmer Rene Benko auf sich warten. Eine Aufsichtsratssitzung, die für diesen Donnerstag anberaumt worden war, und die sich damit befassen sollte, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

   Hintergrund: Noch ist die Übernahme durch Benko nicht vollzogen, das Kartellamt muss die Transaktion erst prüfen, was einige Zeit in Anspruch nehmen könnte. Solange wird auch der Aufsichtsrat nicht umbesetzt und noch durch den Alteigentümer Nicolas Berggruen dominiert. Eine Besprechung möglicher Sanierungsmöglichkeiten macht dadurch nur wenig Sinn. Die Sitzung war zuvor bereits einmal verschoben worden.

   "Wir werden die Sanierung der Karstadt Warenhaus GmbH zügig und entschlossen angehen", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Fanderl. "Aber wir können der Entscheidung der Kartellbehörde nicht vorgreifen. Deshalb kann ein neuer Sitzungstermin erst nach der Freigabe der Übernahme durch das Bundeskartellamt und der Neuwahl der Anteilseigner-Vertreter festgelegt werden."

   Unterdessen kam es zu ersten personellen Veränderungen nach der Übernahme: Karstadt-Arbeitsdirektor und Personalvorstand Kai-Uwe Weitz verlässt die Kaufhauskette - wie es von Karstadt heißt - "in beiderseitigem Einvernehmen". Weitz hatte nach dem überraschenden Abgang der Vorstandschefin Eva-Lotta Sjöstedt Mitte Juli zusammen mit Finanzvorstand Müllenbach interimistisch das Zepter bei Karstadt übernommen. Müllenbach soll Karstadt nun vorübergehend alleine führen.

   Die rund 17.000 Karstadt-Mitarbeiter müssen nun länger warten, bis sie über die zukünftige Ausrichtung Klarheit haben. Dabei müssen sie sich auf erhebliche Einschnitte gefasst machen. Zur Debatte steht die Schließung von zehn bis 20 Filialen, was im schlechtesten Fall ungefähr jedes vierte der insgesamt 83 Warenhäuser wäre. Auf dem Prüfstand stehen dabei vor allem kleine, unrentable Häuser.

   Benko hatte Anfang vergangener Woche nach zähem Ringen Karstadt komplett von Berggruen für einen symbolischen Euro übernommen. Dazu gehören neben der Warenhaus GmbH auch die Minderheitsanteile an den Luxus- und Sportkaufhäusern, die Berggruen noch hielt.

   Berggruen hatte Karstadt vor mehr als vier Jahren aus der Insolvenz heraus übernommen. Großen Ankündigungen ließ er dabei keine großen Taten folgen. Das Unternehmen schreibt immer noch hohe Verluste, der Umsatz sinkt weiter. Dazu belastet ein immenser Investitionsstau die Kaufhäuser und ein fehlendes, schlüssiges Konzept für die weitere Entwicklung.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/sha

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   August 19, 2014 07:33 ET (11:33 GMT)

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