01.02.2018 14:13:00

ING-DiBa will nach Rekordgewinn bei Firmenkrediten in die Top 5

Der neue ING-DiBa-Chef Nick Jue setzt der Direktbank nach einem Rekordgewinn ehrgeizige Wachstumsziele. "Wir wollen zu einer der führenden Universalbanken in Deutschland werden", sagte Jue in Frankfurt. Die Bank, die mit Tagesgeldkonten groß geworden ist, baut ihr Angebot seit Jahren aus. 2017 legte das Geldhaus dank Kreditgeschäfts kräftig zu - in Österreich sank das Geschäftsvolumen.

Das Kreditgeschäft der ING-DiBa Austria zog im Vorjahr um ein Viertel an und erreichte einen Höchststand, berichtete das Institut in einer Aussendung. 90 Prozent der Kreditkunden haben Fixzinsen genommen. Gestiegen ist auch die Kundenzahl der österreichischen Direktbank, und zwar von 527.000 auf 533.000. Das Geschäftsvolumen sank hingegen von 8,5 auf 8,3 Mrd. Euro.

Die ING-DiBa Austria zählt zum Geschäftsvolumen sowohl das Bilanzvolumen des Retail-Kundenvermögens zuzüglich des Depotvolumens aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft als auch die Retail-Kundenkredite und das Wholesale-Banking.

Heuer bekommt die ING-DiBa Austria wieder einen neuen Chef. Per 1. März 2018 übernimmt Barbaros Uygun den CEO-Posten von Luc Truyens, der innerhalb des ING-Konzerns den Bereich KMU-Finanzierung übernimmt. Die Aufsichtsbehörden müssen der Personalrochade noch zustimmen.

Die ING-DiBa Austria, die 243 Mitarbeiter beschäftigt, rechnet für 2018 mit einem weiteren Plus an Girokonto-Kunden, immerhin hätten erst zehn Prozent der Österreicher ein Gratiskonto, so Finanzchef Volker Panreck. Im Veranlagungsbereich setzten die Kunden jetzt, nach einem Jahrzehnt Niedrigzinsumfeld, zunehmend auf Fonds.

Im Konzern setzt man nun auf Firmenkredite und Wertpapiere. "Unsere Ambition ist es, bis 2022 weitere Marktanteile zu gewinnen und zu den fünf größten Firmenkundenbanken zu gehören", sagte Jue am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Deutschland. Dazu konzentriere sich die Bank auch auf das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen. Aktuell gehöre die ING-DiBa zu den Top Ten.

2017 steigerte die ING-DiBa dank des wachsenden Kreditgeschäfts ihren Gewinn vor Steuern um drei Prozent auf 1,27 Mrd. Euro. "Wir sind im Kreditgeschäft stärker gewachsen als im Einlagengeschäft", sagte Finanzchef Remco Nieland. An Verbraucher wurden 16 Prozent mehr Kredite vergeben, im Firmenkundengeschäft stieg das Kreditvolumen um 19 Prozent. Dadurch musste die Bank weniger der 133 Mrd. Euro an Kundeneinlagen zinslos bei der Europäischen Zentralbank (EZB) oder am Kapitalmarkt anlegen und konnte den Zinsüberschuss gegen den Branchentrend um acht Prozent steigern. Die Einführung von Kontoführungsgebühren schloss Jue in diesem Jahr aus. "Wir werden so lange wie möglich keine Gebühren verlangen."

Aktuell zählt die Bank 9,1 Millionen Kunden, 300.000 mehr als vor Jahresfrist. Im Privatkundengeschäft waren 2017 mit einem Zuwachs von jeweils 20 Prozent das Geschäft mit Wertpapieren sowie Girokonten die größten Wachstumstreiber.

Große Hoffnungen setzt der seit Juni 2017 amtierende ING-DiBa-Chef auf die digitale Vermögensverwaltung. Seit dem Start der Kooperation mit dem Münchener Start-up Scalable Capital im September hätten Kunden bereits mehr als 330 Mio. Euro investiert. Künftig will er auch für Kunden mit einem Wertpapiervolumen von 50.000 Euro und mehr digitale Lösungen anbieten. "Diese Kundengruppe ist gar nicht mehr an umfassender Beratung interessiert", sagte Jue. Viele informierten sich selbst.

Mit ihrem Geschäftsmodell ohne Filialen kommt die ING-DiBa auf eine in Deutschland fast konkurrenzlose Kostenquote von 44 (Vorjahr: 40) Prozent. Das Management gibt sich damit aber nicht zufrieden. Die ING-DiBa müsse effizienter werden, betonte Jue. "Für uns ist Kostenführerschaft sehr, sehr wichtig", sagte Nieland. 2018 werde zwar abermals ein Jahr von Investitionen sein, dauerhaft solle die Cost-Income-Ratio aber sinken.

(Schluss) snu/rf

ISIN NL0000303600 WEB https://www.ing-diba.at/ http://www.ing.com

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