Rekordeinnahmen |
22.10.2013 08:01:33
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In Österreich explodieren die Preise für Mobilfunkfrequenzen
Die drei Mobilfunkanbieter im Alpenland legten zusammen mehr als 2 Milliarden Euro auf den Tisch, das sind vier Mal so viel wie das geforderte Mindestgebot. Dabei sicherte sich Marktführer Telekom Austria die Hälfte der verfügbaren Frequenzen, darunter den Löwenanteil des Spektrums im 800 Megahertz Band. Es gilt als besonders wertvoll, weil es am besten dafür geeignet ist, landesweit neue, schnelle LTE-Netze aufzubauen.
Telekom Austria trägt folgerichtig auch rund die Hälfte der Kosten für die Frequenzen. Die Deutsche Telekom gab 654 Millionen Euro aus und der dritte Anbieter in Österreich, Hutchison zahlte 330 Millionen Euro.
Österreich versteigerte insgesamt je 140 Megahertz an Spektrum für das herunter- und heraufladen von mobilen Daten.
Neben den Frequenzen im 800 Megahertz-Band wurde auch Spektrum im 900- und 1.800 Megahertz-Band versteigert. Ein Teil dieser Frequenzen wird bereits jetzt für bestehende Netze der zweiten und dritten Generation verwendet, die Nutzungsrechte laufen aber demnächst aus.
Die Frequenzen in Österreich gehören zu den teuersten in Europa. In Deutschland zahlten bei einer ähnlich gelagerten Frequenzauktion im Jahre 2010 vier Anbieter insgesamt rund 4,4 Milliarden Euro -- die Einwohnerzahl in Deutschland liegt aber rund 10 Mal höher als in Österreich.
Entsprechend hielten sich die Wettbewerber der Telekom Austria mit Kritik nicht zurück.
"Die Preise der Frequenzen sind in völlig irrationale Höhen gestiegen. Aus standortpolitischer Sicht darf man sich nichts vormachen: Die teure Auktion ist eine Extra-Steuer auf Mobilfunk und auf mobiles Breitband, die wichtigste Säule für die künftige Internetversorgung im ländlichen Raum," sagte Jan Trionow, Chef von 3 in einer Mitteilung.
3 gehört Hutchison aus Hong Kong, die im vergangenen Jahr die österreichische Tochter der französischen Orange gekauft hatten, und damit den Konsolidierungsprozess im europäischen Telekommunikationssektor in Gang gesetzt hatten. 3 hat als einziger Anbieter auch kein Spektrum im wertvollen 800 Megahertz-Band gekauft und fuhr damit eine ähnliche Strategie wie 2010 die KPN-Tochter E-Plus in Deutschland, die jetzt Telefonica Deutschland übernehmen will.
Auch T-Mobile Austria, die Tochter der Deutschen Telekom, kritisierte den Preis. "Die Gebühren liegen infolge des spekulativen Auktionsdesigns an der Spitze der in der EU eingenommenen Lizenzgebühren, während die Mobilfunk-Preise in Österreich zu den niedrigsten in der EU zählen. Diese exorbitant hohen Lizenzgebühren entziehen den Netzbetreibern die dringend benötigten Mittel für den Netzausbau", sagte Andreas Bierwirth, CEO der T-Mobile Austria, zum Abschluss der Versteigerung. T-Mobile Austria ersteigerte neun Frequenzblöcke, davon zwei im 800 Megahertz-Band.
Zurückhaltend gab sich Telekom Austria: "Wir sind sehr glücklich über die hervorragende Frequenzausstattung, die wir erwerben konnten. Der hohe Preis, der dafür nötig war, ist klarerweise ein Wermutstropfen, aber A1 (unter dieser Marke operiert die Telekom Austria im Mobilfunk) ist nun für die Zukunft - insbesondere für die fortschreitende Explosion der Datenvolumina - bestens gerüstet", so CEO Hannes Ametsreiter. Telekom Austria kündigte an, den Spektrumserwerb über bestehende liquide Mittel und zusätzliche Schulden finanzieren zu wollen.
Der Preis, den die österreichischen Mobilfunkanbieter für die Frequenzen zu zahlen haben, liegt auch "deutlich über den Erwartungen des Kapitalmarktes", sagte Raiffeisen Centrobank-Analyst Bernd Maurer, der Telekom Austria mit Halten bei einem Kursziel von 6,40 Euro bewertet. Maurer sagte, er sei von einer gleichmäßigeren Verteilung der Kosten auf die drei Mobilfunkunternehmen ausgegangen, stellte aber auch fest, dass sich die Wettbewerbssituation der Telekom Austria gegenüber den Wettbewerbern mittelfristig verbessern werde.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/APR/kla
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October 21, 2013 13:15 ET (17:15 GMT)
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