07.10.2018 14:41:41

Immer weniger Volks- und Raiffeisenbanken

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Auf dem Land werden die Banken rar. Grund ist ein seit Jahrzehnten anhaltender Fusionstrend, der sich in den vergangenen Jahren wegen steigenden Kostendrucks und Regulierungsaufwands beschleunigt hat. Die Branche rechnet damit, dass es auch in den kommenden Jahren weitere Zusammenschlüsse gibt, wenn auch in etwas langsamerem Tempo. Allein in Bayern - einer traditionellen Hochburg genossenschaftlicher Kleinbanken - gab es 2017 16 Fusionen, dieses Jahr werden es nach Einschätzung des Genossenschaftsverbands (GVB) in München voraussichtlich acht Zusammenschlüsse sein, wie GVB-Präsident Jürgen Gros sagt.

Die nackten Zahlen: 1970 gab es in Westdeutschland noch 7096 Volks- und Raiffeisenbanken, 2000 waren es im wiedervereinten Deutschland 1794, im vergangenen Jahr noch 915. Dabei fehlt es den Genossenschaften keineswegs an Beliebtheit: Die Zahl der Mitglieder ist in den vergangenen knapp fünf Jahrzehnten von gut sechs auf 18 Millionen Menschen gestiegen.

Manche Experten sehen diesen Trend mit Sorge: "Die regionalen Banken kennen ihren Markt und ihre Kunden ganz genau. Wenn die ihre Regionalverankerung verlieren, wird's gefährlich", sagt Hans-Peter Burghof, Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim./cho/DP/she

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!