Im Tarifkonflikt erneut Streik im Hamburger Einzelhandel

    HAMBURG (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt des Hamburger Einzelhandels haben am Freitag mehrere hundert Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft Verdi unter anderem Mitarbeiter der Hamburger Rewe- und Penny-Märkte, von Zara- und H&M-Filialen sowie von Karstadt und der Buchhandelskette Thalia zum Streik aufgerufen. Ein Großteil der Häuser wolle den Streik auch noch am Samstag fortsetzen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Am Mittag (12.30 Uhr) plant die Gewerkschaft eine Kundgebung am DGB Haus.

    Die dritte Verhandlungsrunde für die nach Verdi-Angaben 70.000 Beschäftigten im Hamburger Einzel- und Buchhandel ist am 1. August geplant. "Die Arbeitgeber müssen endlich in Hamburg ihre Blockadehaltung aufgeben und zu offenen Verhandlungen bereit sein", sagte Peukes. Verdi fordert für die Beschäftigten 150 Euro mehr im Monat. Das sei deutlich zu hoch, sagte Wolfgang Linnekogel, Geschäftsführer Hamburg beim Einzelhandelsverband Nord. Der Streik habe für die Kunden aber keine Auswirkungen, weil genug Personal zur Verfügung stehe.

    Die Arbeitgeber wollen zudem strukturelle Veränderungen bei der Einstufung von Beschäftigten erreichen, etwa von ungelernten Kassiererinnen. Sie würden zur Zeit besser bezahlt als gelernte Einzelhandelskaufleute./let/DP/stw