13.11.2012 16:38:30
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IIF-Chef will Schuldenschnitt für Griechenland durch öffentliche Gläubiger
Von Matina Stevis
BRÜSSEL--Der Chef des internationalen Verbands der Finanzwirtschaft (IIF) hat sich für einen Schuldenschnitt der öffentlichen Geldgeber für Griechenland ausgesprochen. Griechenland zu erlauben, einen Teil seiner Anleihen zu niedrigen Kursen am Markt zurückkaufen, sei nicht der richtige Weg, sagte Charles Dallara im Telefoninterview mit Dow Jones Newswires. "Es gibt starke Argumente dafür, die Zinsen auf die Kredite an Griechenland zu senken". Ansprüche abtreten müssten dafür die Euro-Partnerländer und ausdrücklich auch der Internationale Währungsfonds (IWF). Außerdem schlägt Dallara vor, die Laufzeiten der Darlehen zu verlängern.
Der Cheflobbyist hatte im Frühjahr den Schuldenerlass der Banken, Versicherungen und Fonds für Griechenland ausgehandelt. Die private Seite verzichtete seinerzeit auf über die Hälfte ihrer Forderungen, was etwa 100 Milliarden Euro entsprach. Der IIF-Chef bezweifelte, dass ein Rückkauf der Schatzwechsel zu Stande kommen würde. "Die erste Frage lautet doch, woher das Geld kommen soll", sagte Dallara.
Beim Treffen der Eurogruppe am späten Montagabend war der Zwist um die Schuldentragfähigkeit Griechenlands offen zutage getreten. IWF-Chefin Christine Lagarde drängt auf einen Schuldenerlass durch die Euro-Länder, während das aus deren Reihen massiv zurückgewiesen wird. Der Währungsfonds sorgt sich, dass der griechische Schuldenstand 2020 nicht auf 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesenkt werden kann. Wackelt dieses Ziel, darf der IWF aber nach jetzigem nicht weiter Geld nach Athen verleihen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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November 13, 2012 10:07 ET (15:07 GMT)
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