Hochtief startet Milliardenofferte für Autobahnbetreiber Abertis

Von Olaf Ridder und Stefanie Haxel

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der spanische Baukonzern ACS steigt mit seiner deutschen Tochter Hochtief in den Übernahmekampf um den hochprofitablen Autobahnbetreiber Abertis ein. Hochtief reichte am Mittwoch eine Gegenangebot bei der spanischen Börsenaufsicht CNMV ein, dessen Wert bei 18,76 Euro je Aktie liegt und damit deutlich über den 16,50 Euro, die der italienischen Abertis-Wettbewerber Atlantia zahlen will.

Hochtief bietet den Abertis-Aktionären je Aktie 18,76 Euro beziehungsweise 0,1281 Hochtief-Anteile. Die Offerte hat ein Gesamtvolumen von 17,10 Milliarden Euro, die Mindestannahmeschwelle liegt bei 50 Prozent. Das Unternehmen aus Essen lockt zudem mit einer neuen Dividendenpolitik: der fusionierte Konzern soll künftig bis zu 90 Prozent seines Jahresüberschusses an die Aktionäre ausschütten, sofern das Investmentgrade-Rating von Standard & Poor's damit nicht gefährdet werde.

Atlantia hatte den Aktionären entweder 16,50 Euro je Aktie in bar oder einen Umtausch in 0,697 Atlantia-Aktien je Abertis-Anteil offeriert. Die insgesamt 16,3 Milliarden Euro schwere Übernahme der Italiener ist von den europäischen Kartellbehörden bereits abgesegnet. Die geplante Transaktion werfe keine Wettbewerbsbedenken auf, hieß es.

Mehrere Medien hatten berichtet, dass die Actividades de Construccion y Servicios SA (ACS) über Hochtief eine Offerte für Abertis vorlegen könnte. Das Gegenangebot kommt auf den letzten Drücker. Am Mittwoch nächster Woche läuft das Kaufangebot von Atlantia aus, hinter der die Benetton-Familie steht. Spätestens bis zu diesem Donnerstag musste die Offerte von ACS und Hochtief bei der CNMV zur Prüfung und Freigabe eingereicht werden.

In dieser Zeit wird die Uhr für das andere Angebot angehalten. Sollte Atlantia sein Angebot ebenfalls erhöhen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Übernahmeschlacht bis in das nächste Jahr hinzieht.

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October 18, 2017 09:38 ET (13:38 GMT)