Haniel erwirbt belgischen Textilhersteller

   Bekaert stellt Stoffe für den Bezug von Matratzen her und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Den Angaben zufolge ist das Unternehmen damit weltweit marktführend. Kernabsatzregionen sind mit 35 Prozent Europa, mit 50 Prozent der amerikanische Kontinent sowie die Region Asien/Pazifik.

   Haniel ist seit einigen Jahren auf der Suche nach Zukäufen, um das Beteiligungsportfolio zu verbreitern. Nach dem Verkauf der Anteile an dem Pharmahändler Celesio hat der Konzern dafür einen finanziellen Spielraum von rund einer Milliarde Euro. Eine Diversifikation ist dabei auch dringend nötig. Denn die wichtigste Beteiligung, ein Paket von knapp über 30 Prozent an dem Handelskonzern Metro, stellt nach dem Celesio-Verkauf die Hälfte des Gesamtwerts des Haniel-Portfolios dar. Der Rest entfällt auf den Hygiene-Spezialisten CWS-boco, den Edelstahlhändler ELG sowie den Büroausstatter Takkt.

   Der Kriterienkatalog Haniels für Übernahmen steht dabei fest: Profitabel müssen Zukäufe sein, ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell und Wachstumspotenzial haben. Dabei bevorzugt Haniel mittelständische Größen mit einem Unternehmenswert von mindesten 100 Millionen bis zu höchstens einer Milliarde Euro. Weitere Voraussetzungen sind, dass die Übernahmekandidaten nicht an der Börse notiert sind und Haniel die Mehrheit an den Unternehmen übernehmen kann. "Keine Start-ups oder Sanierungsfälle", betonte Vorstandschef Stephan Gemkow zudem zuletzt auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.

   Mit der Übernahme von Bekaert, erklärte Gemkow nun, mache Haniel "einen ersten wichtigen Schritt zur Diversifikation des bestehenden Portfolios".

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

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   April 22, 2015 07:50 ET (11:50 GMT)

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