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11.09.2022 15:21:38

Griechischer Premier Mitsotakis: bin immer bereit, Erdogan zu treffen

THESSALONIKI (dpa-AFX) - Im Konflikt mit der Türkei setzt der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis weiterhin auf Kommunikation. "Ich bin immer bereit, mich mit dem türkischen Präsidenten zu treffen", sagte er bei einer Pressekonferenz am Sonntag in Thessaloniki. Natürlich könne er den türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan nicht zu einem Treffen zwingen, er hoffe aber auf ein Gespräch am Rande der ersten Zusammenkunft der "Europäischen Politischen Gemeinschaft" Anfang Oktober in Prag. Dort sollen die Staats- und Regierungschefs von 44 Staaten eingeladen werden.

Die Beziehung der beiden Nachbarländer und Nato-Mitglieder hatte zuletzt einen Tiefpunkt erreicht. Vergangenen Montag drohte Erdogan offen mit einer militärischen Aktion, als er sagte: "Wir können plötzlich eines Nachts kommen." Ankara wirft Athen vor, griechische Inseln in der Ostägäis unrechtmäßig militarisiert zu haben und stellt deshalb die Souveränität Griechenlands über diese Inseln infrage. Streit gibt es auch um die Ausbeutung von Bodenschätzen in der Ägäis. Im Mai hatte Erdogan den Draht zu Mitsotakis gekappt und auch alle anderen Kommunikationskanäle zwischen den Ländern für geschlossen erklärt.

Dass es angesichts der aggressiven Rhetorik seitens der Türkei zu einem Krieg kommen könnte, glaubt Mitsotakis dennoch nicht. "Nein, denn ich kann mir einen Krieg zwischen Griechenland und der Türkei nicht vorstellen", sagte er auf eine entsprechende Frage. Er glaube, die Türkei wisse sehr gut um die Effektivität der griechischen Streitkräfte Bescheid.

Die Provokationen aus Ankara hätten wohl eher mit den Wahlen zu tun, die im kommenden Jahr in der Türkei anstehen, mutmaßte Mitsotakis. Die aggressive Rhetorik sei jedoch ein Fehler, "weil sie damit die türkische Gesellschaft vergiften und die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei untergraben". Auch militarisiert stellten die griechischen Inseln keinerlei Gefahr für die Türkei dar, betonte der Premier einmal mehr - das sei international bekannt./tt/DP/he

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