Grasser-Prozess - Verteidigervorwurf Absprache - Hochegger dementiert

Ainedter sagte, eine verbotene Absprache zwischen Hochegger und den Strafverfolgungsbehörden stehe im Raum. Die Richterin hakte sofort nach und fragte nach Tatzeit und Tatort und Tathandlung der angeblichen Absprache. Ainedter antwortete: "Was i net, es steht im Raum" - was die Richterin alles protokollieren ließ. Hochegger dementierte den Vorwurf und sagte, es habe keine Absprache gegeben.

Der Verteidiger von Meischberger verwies auf eine E-Mail, die ihm "zugspielt" worden sei, wonach es einen Termin für ein Treffen von Hocheggers ehemaligen Anwalt mit der Leiterin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegeben habe. Hochegger dementierte alle Vorwürfe, außerdem entbinde er seine beiden früheren Anwälte von der Verschwiegenheitspflicht, der Meischberger-Verteidiger solle diese selber befragen.

Im Laufe der Befragung spielte der Meischberger-Verteidiger Jörg Zarbl, Pflichtverteidiger von Meischberger, auch auf Hocheggers bisherige Aussage einer "Erleuchtung" an. Hochegger kam kurz ins Philosophieren: "Das Leben ist ein Lernprozess, eine lange spannende Reise ..., so eine Reise endet einfach mit dem Ableben, wenn man sich aus dieser Welt verabschiedet. Bis dahin ist jeder Tag ein Lernen und wir kommen immer wieder auf neue Dinge drauf."

Zarbl stellte den Antrag, Hocheggers früheren Anwalt als Zeugen zu befragen. Bei einer in der österreichischen Rechtsordnung verbotenen Prozessabsprache, mit der einem Angeklagten ein geringeres Strafmaß gegen seine Aussage zugesichert werde, gehe es um Amtsmissbrauch.

(Schluss) gru/stf/kre

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