Grasser-Prozess - Splitter: Starzer: "Wer will schon ein Schloss"

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Herr Inspektor als Kunde: Der heute befragte ehemalige Raiffeisen-OÖ-Banker Georg Starzer scheint ein goldenes Händchen für gute Geschäfte in schwierigen Zeiten zu haben. "Ich habe schon Polizisten, die mir einen Strafzettel gegeben haben, als Kunden gewonnen", meinte er zur erstaunten Richterin Marion Hohenecker, die scherzhaft anmerkte, dass es sich dabei hoffentlich nicht um Beamtenbestechung gehandelt habe.

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Alte Liebe rostet nicht: Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) und sein mitangeklagter, ehemaliger Trauzeuge Walter Meischberger haben wieder mehr Gesprächsbedarf. Prozessbeobachter berichten von angeregter Tuschelei auf der Anklagebank. Mit dem neben ihnen sitzenden Angeklagten, dem Immobilienmakler Ernst Karl Plech ist das Verhältnis eher kühl, mit dem Lobbyisten Peter Hochegger, der zu Prozessbeginn ein Teilgeständnis ablegte, frostig.

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Who is Who: Die Detailverliebtheit von Richterin Marion Hohenecker brachte heute auch eine neue Erkenntnis zu möglicherweise unterschiedlichen Berufsbildern. Die Richterin fragte bei Ex-Raiffeisenmanager Georg Starzer nach, ob es denn einen Unterschied zwischen "Berater" und "Lobbyist" gebe. Antwort von Starzer: "Es ist nicht das selbe, aber das gleiche."

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Pullover am Vormarsch: Im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichtes kommt der obligatorische Anzug langsam unter Druck. Nachdem Hochegger und der Mitangeklagte Christian Thornton seit Prozessbeginn am 12. Dezember konsequent im Pulli erscheinen, hat nun auch Meischberger sein Businesshemd gegen Pulli, genauer gesagt Rolli, getauscht.

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Plaudernder Staatsanwalt: Wenn das Grasser-Verteidiger Manfred Ainedter gesehen hätte: In einer Prozesspause setzte sich Oberstaatsanwalt Gerald Denk zu einem der ermittelnden Beamten des Bundeskriminalamtes, um mit diesem zu plaudern. Ainedter hatte in dem Prozess illegale Absprachen der Staatsanwaltschaft mit dem teilgeständigen Peter Hochegger vermutet.

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Albtraum Schlossbesitzer: Mit Cinderella-Träumen kann Ex-RLB OÖ-Vorstand Georg Starzer wenig anfangen. "Wer will schon ein Schloss", wiederholte er seine Aussage von gestern über das steirische Schloss Leopoldstein (derzeit als Jugendsporthaus genutzt), das nach Zeugenaussagen Hochegger von der RLB angeboten worden sein soll. "Das können Sie noch immer kaufen", meinte er Richtung Richterin. Um drei Millionen Euro ist man dabei.

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Handy nur für SMS: Richterin Hohenecker achtet akribisch auf das Film- und Fotoverbot während der Hauptverhandlung, was heute für eine Schweigeminute im Gerichtssaal gesorgt hat, als die Richterin ein Handy einer Journalistin in verdächtiger Fotoposition erblickte. Erst als die Frage, ob damit nur SMS verschickt werden bejaht wurde, setzte sie ihre Vernehmung von Starzer vor.

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Anti-Raucher-Volksbegehren: Zumindest bei den verbliebenen Schöffen und der großen Armada der Rechtsanwälte ist der Blaue Dunst in der Minderheit - lediglich zwei Schöffen sowie "Raucher-Aktivist" und Grasser-Anwalt Manfred Ainedter nutzen die Prozessunterbrechungen regelmäßig für eine "Tschik-Pause". Für mehr Umsatz bei den Tabakproduzenten sorgen da schon die Prozess-Berichterstatter.

(Schluss) stf/gru/cri

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