08.10.2020 15:23:00

Grasser-Prozess - Plech-Aussagen verlesen, Dementi zu Konto "Karin"

Am heutigen 165. Tag im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser rund um die Bundeswohnungsprivatisierung (Buwog u.a.) wurden die Aussagen des angeklagten Immobilienmaklers Ernst Karl Plech verlesen. Der frühere Buwog-Aufsichtsratspräsident nimmt aus gesundheitlichen Gründen schon seit längerem nicht mehr am Prozess im Wiener Straflandesgericht teil.

Richterin Marion Hohenecker verlas aus den zahlreichen Befragungen von Plech im Ermittlungsverfahren. Diese drehten sich oft um das Liechtensteiner Konto "Karin", auf das ein Teil der geheimen Millionenprovision aus dem Buwog-Deal von Walter Meischberger und Peter Hochegger geflossen war. Plech dementierte, dass das Konto "Karin" sein Konto gewesen sei. Er sei zwar als Zeichnungsberechtiger eingetragen gewesen, aber Kontoinhaber sei seines Wissens nach Meischberger gewesen.

Geld vom Liechtenstein-Konto "Karin" sei ihm in bar von einem Bankberater nach Wien gebracht und in seinem Büro übergeben worden, so Plech in seinen Aussagen, etwa 700.000 bis 800.000 Euro. Er habe damit Meischberger an seinen Immobiliengeschäften beteiligt. Laut Anklage hingegen war das Konto "Karin" ein Plech-Konto, auf das dessen Anteil an der Buwog-Provision floss. Warum sowohl seine Frau als auch sein Sohn Zugriff auf ein Konto hatten, das doch seinen Angaben nach Meischberger gehörte, erklärte Plech mit seiner Angst vor dem Tod. Falls sowohl Meischberger als auch er und seine Frau sterben würden, würde immer noch sein Sohn wissen, wie das Geld Meischbergers auf dessen Familie aufzuteilen sei.

Dass das Geld aus einer Buwog-Provision stamme, habe er erst später erfahren, so Plech. Er selber habe sich in die Vergabe der Bundeswohnungen nie eingemischt. Mit dem Vorkaufsrecht des Landes Kärnten für die Villacher Eisenbahnerwohnungen ESG sei er ebenfalls nicht befasst gewesen.

Auch zur Investition der Liechtenstein-Gelder in ein Motorboot wurde Plech befragt. Meischberger habe nicht als Bootsbesitzer aufscheinen wollen, daher sei das Boot auf seinen Namen in Österreich registriert worden, so der Angeklagte Plech in den Vernehmungen. Die Gelder von Meischberger seien in Gesellschaften geflossen, mit denen Plech Immobilien hielt, etwa eine Wohnung in Australien.

Nachdem der "mediale Wirbel" um die Buwog-Provision entstanden sei, habe man eine Immobilieninvestmentvereinbarung getroffen, mit der das früher ab dem Jahr 2005 mündlich zwischen ihm und Meischberger Vereinbarte dann schriftlich festgehalten werden solle. Diese sei in einer Anwaltskanzlei vorbereitet und aufgelegt worden, schließlich habe er sie unterschrieben.

Plech war übrigens der "Hausherr" sowohl von Grasser als auch des früheren FPÖ-Chefs und Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider in Wien. Beiden Politikern vermietete er nach eigenen Angaben eine Wohnung in der Bundeshauptstadt.

(Schluss) gru/stf/kre

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