14.10.2020 15:13:00

Grasser-Prozess- Hochegger-Anwalt: Niemand erfindet so ein Geständnis

Der Verteidiger des im Grasser-Korruptionsprozess angeklagten Ex-Lobbyisten Peter Hochegger, Leonhard Kregcjk, lobte in seinem Schlussplädoyer, dass sein Mandant mit offenen Karten gespielt habe und ein Geständnis abgelegt hatte. Niemand erfinde so ein Geständnis, "was man erfindet sind Ausreden", so der Verteidiger. Das Geständnis habe Hochegger ins Visier der Angriffe von Grasser und Meischberger gebracht, "weil sein Geständnis nicht zulässt, dass sie unschuldig sind."

Hochegger hatte gestanden, er habe von einem Bankberater erfahren, dass die Buwog-Provision in Liechtenstein auf drei Konten von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ernst Karl Plech und Walter Meischberger aufgeteilt werde - was Meischberger, Plech und Grasser bestreiten.

Hochegger habe ausgesagt, dass die Übermittlung der Informationen aus dem Bundeswohnungsprivatisierungsverfahren in der heißen Phase an die Immofinanz in zwei Schritten erfolgt sei. Das habe auch Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics bestätigt. Die Informationsweitergabe wie sie Meischberger behauptet, der alles auf einmal telefonisch vom - mittlerweile verstorbenen - Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider erfahren haben will, sei dadurch widerlegt, argumentierte der Verteidiger.

Um Hochegger zu diskreditieren, sei er hier im Gerichtssaal in der Badehose dargestellt worden, so der Anwalt. Durch Hocheggers Geständnis seien aber wirklich die Hüllen gefallen - "man kann sich ausrechnen, wer seit dem Geständnis supernackert dasteht".

Sein Mandant ersuche um eine schuld- und tatangemessene Bestrafung bezüglich der Vorwürfe, die er gestanden habe. Wo er sich nicht schuldig verantworte ersuche er um einen Freispruch, nämlich beim Linzer Bürohaus Terminal Tower, weil er nur als Rechnungsstelle für die 200.000 Euro-Provision gedient habe. Einen gemeinsamen Tatplan habe es nicht gegeben, denn Karl-Heinz Grasser, Ernst Plech und Walter Meischberger hätten aliquot geteilt, Hochegger habe weniger bekommen, so Anwalt Kregcjk. Bezüglich der 300.000 Euro, die er bei der Auszahlung der Buwog-Provision "zuviel" von der Immofinanz bekam, habe Hochegger Selbstanzeige erstattet.

(Schluss) gru/stf/cri

ISIN AT00BUWOG001 AT0000A21KS2 WEB http://www.buwog.at http://www.immofinanz.com http://www.rlbooe.at

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