24.07.2019 16:28:00
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Grasser-Prozess - Berner widerspricht Hochegger auf breiter Linie
Trotz gegenteiliger Aussagen von Hochegger in Vernehmungsprotokollen blieb Berner heute bei seiner Behauptung, dass ihm Hochegger auf einem Papier in einem Wiener Hotel aufzeichnete, welche Handlungsstränge es rund um den Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Ex-Landeshauptmann Jörg Haider gab. Und dass ihm Hochegger angeboten habe, bei diesen Netzwerken mitzuwirken und Provisionen bei Staatsaufträgen zu kassieren.
Für kurze Unruhe bei den Verteidigern im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts sorgte Berner, als er erklärte dass er sich vor seiner Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft mit dem damals zuständigen Staatsanwalt Norbert Haslhofer in einem Kaffeehaus getroffen habe. Er, Berner, sei jedenfalls sehr entspannt aus dem Gespräch heraus gegangen. Ihm sei es wichtig gewesen zu klären, ob Haslhofer vertrauenswürdig und an Aufklärung interessiert sei, denn schließlich gebe es auch bei den Staatsanwälten Seilschaften, zum Teil noch von studentischen Verbindungen.
Weit in die Vergangenheit zurück ging Berner auch bei seiner Beleuchtung der Causa YLine. Nach seiner Zeit als Kabinettschef sei er für YLine beratend tätig gewesen, ein von ihm entwickeltes Sanierungskonzept sei aber zu spät gekommen, die Firma ging im Herbst 2001 pleite. Die Firma hatte über ihr Tochterunternehmen FirstInEx die Homepage von Grasser gestaltet, die von der Industriellenvereinigung bezahlt wurde. Berner führte aus, dass Yline versucht habe, damals mit dem Finanzministerium unter seinem Chef Grasser als EDV-Partner groß ins Geschäft zu kommen. Dabei sollen gerüchteweise 150.000 Schilling an Grasser geflossen sein, die dessen Familie in YLine-Aktien angelegt habe, so Berner - was Grasser heute im Gerichtssaal bestritt.
Berner sprach auch über Gerüchte in der österreichischen Wirtschaftswelt während Grassers Amtszeit. Damals sei vom "KHG Inkassobüro" und der "Viererbande" geredet worden und damit eine Bestechlichkeit Grassers angedeutet worden, so der Zeuge. Namen oder Unternehmen diesbezüglich wolle er aber keine nennen, das sei "gängige Umgangssprache" gewesen.
Berner wurde heute auch zum Verhältnis vom ehemaligen FPÖ-Bautensprecher Detlev Neudeck zu Haider befragt. Er bezeichnete es als Zweckbündnis, ein enges Verhältnis sei es nicht gewesen. Neudeck spielt insofern eine Rolle, dass im Raum steht, dass Neudeck Haider die nötige Kaufsumme für den Kauf der Buwog verraten hat - und nicht Grasser, wie die Anklage behauptet.
Den Belastungszeugen Michael Ramprecht beschrieb Berner heute als sehr korrekt und anständig. Ramprecht habe Grasser aber in einem Ausmaß angehimmelt, dass es ihm, Berner, schon unheimlich geworden sei.
(Schluss) stf/gru/itz
ISIN AT00BUWOG001 AT0000809058 WEB http://www.buwog.at http://www.immofinanz.com http://www.rlbooe.at
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