Gewerkschaften wollen über Bahnchef mitentscheiden

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen nach dem Rückzug Hartmut Mehdorns bei der Auswahl des künftigen Bahnchefs mitentscheiden. In einem der dpa vorliegenden Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangte die Vorsitzenden Alexander Kircher (Transnet) und Klaus-Dieter Hommel (GDBA), vor der Personalentscheidung die Ausrichtung des Staatskonzerns klarzustellen. Nach dem im Herbst abgesagten Börsengang fehle eine klare Orientierung. Angesichts der Probleme der Bahn auch durch die Wirtschaftskrise halten die beide Gewerkschaftschefs "eine klare Positionierung des Eigentümers für unumgänglich", wie es in den Brief vom Dienstag heißt.

    Die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen brächten sich gerne aktiv in die Diskussion über den künftigen Kurs ein. "Wir können uns auch nicht vorstellen, dass eine Sach- oder Personalentscheidung ohne deren Einbindung erfolgen wird", schrieben Kirchner und Hommel. "Die Fortschreibung des integrierten Konzerns" besitze für Transnet und GDBA "besonders hohen Stellenwert". Im Aufsichtsrat, der formell über die Mehdorn-Nachfolge entscheidet, sitzen zur Hälfte Arbeitnehmervertreter.

    Die Untersuchung der Datenaffäre solle zügig zu Ende gebracht werden, heißt es in dem Brief. Der erwartete Abschlussbericht der Sonderermittler werde "weitere Konsequenzen haben müssen, die zumindest organisatorischer Natur sein werden", stellen Kirchner und Hommel fest. "Weitere personelle Konsequenzen können nicht ausgeschlossen werden."/br/DP/he