30.07.2023 15:43:38
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GESAMT-ROUNDUP: Drohnenangriffe auf Moskau - Tote durch Raketen in Ukraine
MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) - Die russische Hauptstadt Moskau ist erneut mit Drohnen angegriffen worden. Dabei wurde ein Wachmann verletzt, mehrere Gebäude wurden beschädigt. Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainischen Städte Saporischschja und Sumy kamen offiziellen Angaben zufolge vier Menschen ums Leben. Papst Franziskus forderte Russland am Sonntag auf, dem gestoppten Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. Die Vereinbarung hatte rund ein Jahr lang Ausfuhren ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht.
Russische Hauptstadt erneut mit Drohnen angegriffen
Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren auf Fotos schwere Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach hingegen von "unbedeutenden Schäden" an den Fassaden zweier Bürogebäude. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in Moskwa City seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden. Im Moskauer Gebiet habe die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen. Das Ministerium machte das "Kiewer Regime" für die Attacken verantwortlich. Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete, es sei ein Wachmann verletzt worden.
Moskau war bereits mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die aber in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden. Russland führt gegen die Ukraine seit mehr als 17 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg.
Russland meldet 25 abgewehrte Drohnenangriffe auf der Krim
Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sind laut Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. In der Nacht habe das "Kiewer Regime" versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschießen, teilte das russische Verteidigungsministerium weiter mit. Es gebe keine Schäden oder Verletzte. Auf der Krim machen im Sommer viele Russen trotz der Gefahr Urlaub.
Ukraine meldet Erfolge im Süden und Osten - Putin dementiert
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar schrieb auf Telegram, die eigene Armee rücke im Süden "allmählich, aber sicher" in Richtung der Städte Melitopol und Berdjansk vor. Darüber hinaus teilte sie mit Blick auf die schweren Kämpfe an der Front im östlichen Gebiet Donezk mit: "Heute sind wir an der Südflanke um Bachmut weiter vorgerückt." Am Samstag hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eigenen Angaben zufolge die Front bei Bachmut besucht. Russische Truppen hatten die Stadt nach verlustreichen Kämpfen vor wenigen Monaten erobert und halten sie seitdem besetzt.
Russlands Präsident Wladimir Putin bestritt ukrainische Vorstöße. "Nein, es gibt keine größeren Veränderungen", sagte Putin am Samstag in St. Petersburg. "Natürlich wurde der Feind überall gestoppt und zurückgedrängt", behauptete er.
Tote nach Raketeneinschlägen in Saporischschja und Sumy
Durch russische Raketenangriffe auf Saporischschja und Sumy sind offiziellen Angaben zufolge vier Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten im südukrainischen Saporischschja handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtjew, am Samstag mit. Im nordöstlichen Gebiet Sumy berichteten die Behörden von einem russischen Raketenangriff mit zwei Toten und 20 Verletzten.
Papst-Appell an Russland: Getreideabkommen wieder aufnehmen
Papst Franziskus rief Russland auf, dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. Infolge der Aufkündigung des Abkommens steige der "Schrei von Millionen Brüdern und Schwestern, die Hunger leiden, zum Himmel auf", sagte Franziskus am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet in Rom. Er erinnerte erneut an das Leid der Ukrainer angesichts der russischen Angriffskrieges - dieser "zerstört alles, auch das Getreide". Eben jene Zerstörung des Getreides sei eine "schwere Beleidigung Gottes, denn das Getreide ist seine Gabe, um die Menschheit zu ernähren".
Russland hatte vor zwei Wochen das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen aufgekündigt. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine ermöglicht, fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. Die Türkei hatte sich für die Fortführung des Abkommens eingesetzt. Putin plant nach eigenen Aussagen vom Samstag für kommenden Mittwoch ein Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Besorgnis in Polen über Wagner-Truppenbewegungen in Belarus
In Polen lösten am Wochenende Truppenbewegungen russischer Wagner-Söldner im Nachbarland Belarus Besorgnis aus. "Wir haben Informationen, dass mehr als hundert Söldner der Wagner-Gruppe in Richtung der Suwalki-Lücke vorgerückt sind, unweit von Grudno in Belarus", sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der Agentur PAP zufolge am Samstag.
Soldaten der russischen Privatarmee Wagner sind nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt. Nach einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums vom Sonntag haben sich seit Mitte Juli wohl mindestens mehrere Tausend Mitglieder der Söldnertruppe in einem Camp im Zentrum von Belarus eingerichtet. Sie verfügten aber kaum über gepanzerte Fahrzeuge. Unklar bleibe, was mit dem schweren Gerät geschehen sei, das die Gruppe in der Ukraine verwendet habe.
30 neue Kriegsschiffe für russische Marine
Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen nahm Kremlchef Putin am Sonntag in St. Petersburg an Russlands größter Marineparade teil. Putin kündigte dabei 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr an. Er nannte in seiner Rede auch die baltische und die Schwarzmeerflotte sowie andere Marineeinheiten, die "tapfer" ihre Aufgaben erfüllten. Die Schwarzmeerflotte ist auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz und feuert von ihren Schiffen immer wieder Raketen auf das Nachbarland ab. Seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte Putin vor rund 3000 Soldaten nicht./shy/DP/he
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