25.03.2017 12:55:40
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Gabriel fordert mehr 'Zugewandtheit' gegenüber kleinen EU-Partnern
BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland sollte nach Auffassung von Außenminister Sigmar Gabriel in Europa stärker Rücksicht auf die Interessen der kleineren Staaten nehmen. "Es war in den letzten Jahren ein süßes Gift für uns Deutsche, dass immer wieder nach der Führungsrolle unseres Landes gerufen wurde", schrieb der SPD-Vorsitzende in einem Gastbeitrag für "Spiegel Online" zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge. Europa sei aber mehr und oftmals anders als Deutschland. "Die kleineren Länder müssen uns deshalb als "zugewandte" Deutsche wahrnehmen und nicht als "belehrende"."
Den Verlockungen aus Peking, Moskau oder Washington, die immer nur mit den Deutschen reden wollten, müsse man mit dem Hinweis begegnen, dass Deutschland gern eine wichtige Rolle einnehmen und Verantwortung übernehmen wolle. "Dass aber Europa weit größer ist als Deutschland. Und dass wir nur gemeinsam zu haben sind."
"Zugewandtheit, Klartext und Coolness muss unsere Tonlage sein", schrieb Gabriel. Er empfahl, sich am Stil des langjährigen FDP-Außenministers Hans-Dietrich Genscher zu orientieren. Dessen "wertschätzender Tonfall" für die kleineren EU-Länder habe den Deutschen genutzt und internationale Organisationen gestärkt. "Etwas mehr Bonner und etwas weniger Berliner Republik wird Europa jetzt gut tun", schrieb der Vizekanzler./sk/DP/he
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