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08.07.2017 17:08:42

G20/ROUNDUP: Hamburgs Innensenator verteidigt Vorgehen der Polizei

HAMBURG (dpa-AFX) - Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat das Vorgehen der Polizei bei den Krawallen am Freitagabend verteidigt. Die Beamten hätten nicht sofort in das Schanzenviertel vorrücken können. Dort hätten sich etwa 1500 militante Gewalttäter versammelt gehabt. Die Polizei sei mit Stahlkugeln beschossen worden, sagte Grote am Samstag. Sie habe befürchtet, in einen Hinterhalt zu geraten. Es habe Informationen gegeben, wonach die Gewalttäter Gehwegplatten und Molotowcocktails auf Hausdächer geschafft hätten. Das Vorgehen der Linksautonomen habe einen fast militärischen Eindruck vermittelt.

Darum seien Spezialkräfte angefordert worden. Diese hätten ihren Einsatz zunächst gut vorbereiten müssen. "Wir wollten auf jeden Fall sicherstellen, dass, wenn wir vorrücken, wir nicht die Kolleginnen und Kollegen in Lebensgefahr bringen, und dass wir uns dann auch durchsetzen", sagte Grote. Schließlich hätten die Spezialkräfte 13 Personen auf einem Dach am Eingang zum Stadtviertel festgenommen und weitere Hausdächer gesichert. "Wir alle haben es so erlebt, dass der Zeitraum bis zum Vorrücken sehr schwer auszuhalten war", räumte Grote ein. Mehrere Stunden lang hatten Autonome an der Straße Schulterblatt ungehindert randaliert und Barrikaden entzündet. Ein Laden der Drogerie-Kette Budnikowsky und ein Rewe-Supermarkt wurden geplündert.

Grote sprach von einer neuen Qualität der Gewalt, die es bei vergleichbaren Ereignissen noch nie gegeben habe. Zugleich äußerte er sich empört über die Unterstützung der Gewalttäter durch Zuschauer. "Es gehört zu den erschreckenden Erfahrungen des gestrigen Tages und der gestrigen Nacht, dass es immer wieder eine große Unterstützung vieler Umstehender gegeben hat, die sich an den Auseinandersetzungen beteiligt haben." Sie seien der Polizei feindlich und aggressiv gegenübergetreten und hätten das Vorgehen der Einsatzkräfte erheblich erschwert. Bilder belegten dies. "Man sieht Steinewerfer und daneben Leute mit Bierflasche, die ein Selfie machen."

Bei den schweren Krawallen rund um den G20-Gipfel wurden nach Polizeiangaben bis zum Samstagnachmittag 213 Beamte verletzt (Stand: 15.00 Uhr). Einige hätten Verletzungen durch den Beschuss mit Zwillen erlitten. Mehrere Polizisten seien massiv mit Steinen beworfen worden. Ein Beamter sei daraufhin gestürzt und habe sich das Handgelenk gebrochen. Einige Polizisten hätten sich ebenfalls bei Stürzen Knieverletzungen zugezogen. Unbekannte warfen laut Polizei zudem Steine auf den Einsatzhelm eines Beamten, der dadurch im Halsbereich verletzt wurde. Ein weiterer Polizist habe einen Nasenbeinbruch erlitten. Piloten eines Polizeihubschraubers zogen sich Augenverletzungen durch Laserpointer zu.

Nach einer Bitte um Verstärkung hätten andere Bundesländer mehrere Hundertschaften geschickt, sagte Grote. Damit seien nun mehr als 20 000 Polizisten in Hamburg im Einsatz./alb/DP/zb

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