18.04.2024 12:46:00

Forstwirtschaft beklagt Kostendruck und sinkende Erträge

Die österreichische Forstwirtschaft sieht sich mit einer schwierigen Marktlage konfrontiert. "Die Erträge sinken und der Kostendruck steigt", berichtete Konrad Mylius, Präsident der Interessenvertretung Land&Forst Betriebe am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Auf der Kostenseite machte der Branche laut Mylius zuletzt vor allem die hohe Inflation zu schaffen, außerdem verstärkt sich im Lichte des Klimawandels der Investitions- und Anpassungsdruck.

Das Forstjahr 2023 sei von einer "Berg- und Talfahrt" geprägt gewesen, sagte der Generalsekretär der Interessenvertretung, Martin Kubli. Zu Jahresbeginn habe die Branche zwar "gute Verträge mit auskömmlichen Preisverbesserungen" abgeschlossen. Eintrübungen an den internationalen Schnittholzmärkten hätten dann aber eine "wirtschaftliche Talfahrt" mit sinkenden Preisen eingeläutet. Die Kosten für die Holzernte seien demgegenüber gestiegen. "Das hat uns stark unter Druck gebracht." Die durchschnittlichen Erträge seien folglich unter dem Niveau des Jahres 2022 zu liegen gekommen.

Die sich verschlechternde Situation spiegle sich auch in geringeren Erntemengen wider: So ging der Holzeinschlag nach einer vorläufigen Schätzung von gut 19,3 Mio. Festmetern im vergangenen Jahr auf 17,3 Mio. Festmeter zurück. Beim für die heimischen Forstwirte wichtigen Sägerundholz reduzierte sich die Produktion um etwa 10 Prozent, ähnlich sei die Entwicklung beim Industrieholz ausgefallen. Auch der Anteil des Schadholzes ist laut Kubli mit 40 Prozent hoch gelegen.

Weiterer Druck ergibt sich für die Waldbesitzer durch den Klimawandel und damit einhergehende Umwelteinflüsse. Denn zunehmende Wetterextreme mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen würden zu höheren Schadholzmengen und damit einem höheren Bedarf an Investitionen führen, um die Wälder und ihre Bestände klimafit zu machen, so Mylius.

Für viele Betriebe gehe angesichts der Herausforderungen "die Gewinnerwartung gegen Null", beklagte Kubli. Die Branchenvertreter fordern daher eine weitere Aufstockung des Waldfonds, um einen wirtschaftlichen Ausgleich für die Betriebe zu schaffen. Darüber hinaus pochen sie auf eine Überarbeitung der EU-Entwaldungsverordnung. Diese sei mit bürokratischen Hürden verbunden und daher nicht praxistauglich, so Mylius.

tpo/ivn

WEB http://www.landforstbetriebe.at

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!