21.03.2013 13:40:00

Firmenumbau brockte Immobilienfirma conwert 2012 Millionenverlust ein

Trotz Immobilienboom hat der börsenotierte Immobilienentwickler conwert im vergangenen Jahr einen dreistelligen Millionenverlust eingefahren. Firmenwert-Abschreibungen aufgrund eines Unternehmensumbaus und Portfolio-Neubewertungen bescherten dem Unternehmen 2012 einen Vorsteuerverlust von 154,6 Mio. Euro, nach einem Plus von 23,6 Mio. Euro im Jahr davor. Für 2012 wird der Vorstand daher keine Dividende vorgeschlagen, im April soll es aber im Rahmen der vorjährigen Kapitalherabsetzung eine Sonderdividende von 15 Cent je Aktie geben. Für 2013 verspricht das Unternehmen eine Dividende von mindestens 20 Cent je Aktie.

Conwert will sich immer weniger auf Immobilienverkäufe, sondern auf Vermietungs- und Dienstleistungserlöse in Deutschland und Österreich konzentrieren. Im Rahmen des Unternehmensumbaus wurden Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte in der Höhe von 117,6 Mio. Euro verbucht, unter anderem die 2007 erworbene conwert Management GmbH mit 72,6 Mio. Euro komplett abgeschrieben. Wertberichtigungen von CEE- und Gewerbeimmobilien beliefen sich auf 70,9 Mio. Euro, und außerordentliche Kosten - vor allem die Umstrukturierung von Derivaten - summierten sich auf 18,9 Mio. Euro. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen geringere Sondereffekte, sagte conwert-Verwaltungsratspräsident Johannes Meran am Donnerstag vor Journalisten. Mit Reorganisationsaufwendungen für die deutschen KWG müsse man aber rechnen.

Conwert hat in den vergangenen Monaten 75,7 Prozent an der deutschen Kommunale Wohnen AG (KWG) mit Sitz in Hamburg übernommen und sich mit dem Mega-Deal rund 9.700 Wohnungen in Deutschland gesichert. Das Unternehmen will sich künftig hauptsächlich auf den deutschen Markt - vor allem in Metropolregionen - konzentrieren. Durch Portfoliozukäufe in der Höhe von 50 bis 200 Mio. Euro in Deutschland und Verkäufe in Österreich und CEE soll der Deutschland-Anteil des Immobilienvermögens in Deutschland in den nächsten Jahren von 60 Prozent (nach Konsolidierung der KWG) auf 80 Prozent gesteigert werden, so Meran. Durch den Fokus auf Deutschland sei auch dort eine Zweitnotierung der conwert-Aktie denkbar. Ebenfalls trennen will sich das Unternehmen von Gewerbeimmobilien. Die Leerstandsrate in Deutschland und Österreich soll konzernweit damit bis Jahresende auf unter zehn Prozent sinken (2012: 10,7 Prozent).

Die rasanten Preissteigerungen bei Immobilien in Deutschland und Österreich sieht der conwert-Verwaltungsratspräsident gelassen. "Ich sehe keine Immobilienblase in Deutschland", betonte Meran. Weder würden die Renditen dramatisch sinken noch der Fremdkapitalanteil deutlich steigen. Die Wertsteigerungen der Immobilien seien gleichauf mit dem Anstieg der Mieten.

Der Wert des conwert-Immobilienportfolios verringerte sich zum Stichtag 31. Dezember im Jahresabstand von 2,83 Mrd. auf 2,5 Mrd. Euro. Die 1.502 Objekte (2011: 1.666) der conwert wiesen eine Gesamtnutzfläche von rund 1,92 Mio. Quadratmeter auf (2011: rund 2,15 Mio. m2). Die Eigenkapitalquote ging von 39,3 Prozent im Jahr 2011 auf 36 Prozent im Jahr 2012 zurück.

An der Wiener Börse notierten conwert-Aktien zu Mittag bei 8,78 Euro mit einem Minus von 1,13 Prozent.

(Schluss) cri/sp

ISIN AT0000697750 WEB http://www.conwert.at

Nachrichten zu conwertmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu conwertmehr Analysen

05.05.17 conwert Neutral SRC Research
16.02.17 conwert buy Baader Bank
23.12.16 conwert neutral Raiffeisen Centrobank AG
03.11.16 conwert buy Baader Wertpapierhandelsbank
09.09.16 conwert Halten Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!