01.05.2019 19:02:45
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FEIERTAGSÜBERBLICK am Abend/Mittwoch, 1. Mai
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Index für US-Industrie fällt im April stärker als erwartet
Das Wachstum in der US-Industrie hat sich im April unerwartet deutlich verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 52,8 (Vormonat: 55,3) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 55,0 prognostiziert. Unter den stark beachteten Unterindizes fiel der für Neuaufträge auf 51,7 (57,4), jener für die Beschäftigung ging zurück auf 52,4 (57,5). Der Produktionsindex gab nach auf 52,3 (55,8), während der Subindex der Preise auf 50,0 (54,3) sank.
Markit: US-Industrie wächst im April
Die Aktivität in der US-Industrie ist im April stärker als im Vormonat gewachsen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,6 von 52,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 52,4 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von ebenfalls 52,4 ermittelt worden. "Zwar ist der Index gestiegen, aber trotzdem hat die Industrie die Gesamtwirtschaft zu Beginn des zweiten Quartals gebremst, wenn auch weniger stark als zuletzt", sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.
ADP: US-Stellenzuwachs im April bei 275.000
Die US-Unternehmen haben ihren Personalbestand im April weitaus deutlicher als erwartet aufgestockt, was vor allem am Dienstleistungssektor lag. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 275.000 zusätzliche Stellen. Analysten hatten ein Plus von nur 177.000 Jobs vorausgesagt. Im März waren unter dem Strich 151.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 19.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
US-Rohöllagerbestände steigen weitaus deutlicher als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 26. April 2019 weitaus deutlicher als erwartet gestiegen. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) erhöhten sie sich gegenüber der Vorwoche um 9,934 Millionen Barrel. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um nur 0,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 5,479 Millionen Barrel erhöht. Auch laut den am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten die Rohöllagerbestände um 6,8 Millionen Barrel zugenommen.
US-Bauausgaben sinken im März unerwartet
Die Bauausgaben in den USA haben sich im März unerwartet verringert. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sanken sie saisonbereinigt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten konstante Ausgaben prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von plus 1,0 Prozent wurde auf plus 0,7 Prozent revidiert.
US-Treasury könnte im 2. Halbjahr das Geld ausgehen
Das US-Treasury hat davor gewarnt, dass ihm im zweiten Halbjahr das Geld ausgehen könnte. In einer Mitteilung appellierte das Schatzamt daher an den Kongress, das Schuldenlimit zu erhöhen, da sonst möglicherweise keine Rechnungen mehr bezahlt werden könnten. Die Kassenwärter der US-Regierung arbeiten mit Sondermaßnahmen, nachdem die Suspendierung der Obergrenze am 1. März abgelaufen war. Einige dieser Sondermaßnahmen, so heißt es nun, könnten "irgendwann im zweiten Halbjahr" ausgeschöpft sein.
De Guindos: Gewinnschwäche der Banken ist Besorgnis erregend
Die Gewinnschwäche der Banken des Euroraums ist nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos Besorgnis erregend, weil sie die Finanzstabilität beeinträchtigt. Allerdings sieht die Europäische Zentralbank (EZB) die Ursache dieser Gewinnschwäche nicht hauptsächlich im niedrigen Zinsniveau oder dem sogar negativen Einlagenzins, sondern in anderen, strukturellen Gründen.
Mnuchin: USA und China setzen Handelsgespräche nächste Woche fort
Die USA und China wollen ihre Handelsgespräche erst in der nächsten Woche fortsetzen. US-Finanzminister Steven Mnuchin schrieb am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter: "Botschafter Lighthizer und ich haben gerade produktive Treffen mit Chinas stellvertretendem Ministerpräsidenten Liu He abgeschlossen. Wir werden unsere Gespräche in der nächsten Woche in Washington fortsetzen."
Pompeo nennt US-Militärintervention in Venezuela "möglich"
US-Außenminister Mike Pompeo hat eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Venezuela als "möglich" bezeichnet. Präsident Donald Trump sei auf einen solchen Schritt vorbereitet, wenn dieser "erforderlich" werde, sagte Pompeo am Mittwoch in einem Interview des Fernsehsenders Fox Business Network.
US-Minister wegen Umgangs mit Russland-Bericht unter verstärktem Druck
Neuer Wirbel um den US-Ermittlungsbericht zur Russland-Affäre rund um Präsident Donald Trump: Aus einem jetzt bekannt gewordenen Brief von Sonderermittler Robert Mueller geht hervor, dass sich dieser über die Darstellung seiner Untersuchungsergebnisse durch Justizminister Bill Barr beschwert hat. Die Zusammenfassung durch den Minister erfasse "nicht vollständig Kontext, Wesen und Inhalt der Arbeit und Schlussfolgerungen" des Mueller-Teams, heißt es in dem Schreiben an Barr vom 27. März.
Trump will 4,5 Mrd US-Dollar für "humanitäre" Krise an Südgrenze
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat beim Kongress 4,5 Milliarden US-Dollar für den Umgang mit einer "humanitären Krise" an der Südgrenze des Landes beantragt. Der Antrag auf Notfinanzierung umfasst 3,3 Milliarden Dollar für die Ernährung und Unterbringung von Flüchtlingen sowie die Bearbeitung ihrer Asylanträge und den Abtransport nach einer Inhaftierung durch Grenztruppen.
Putin erleichtert weiteren Ukrainern Zugang zum russischen Pass
Eine Woche nach einer entsprechenden Regelung für die Ostukraine hat Russland erneut die Einbürgerung für eine Reihe von Ukrainern erleichtert. Das sieht ein am Mittwoch veröffentlichtes Dekret vor, das Präsident Wladimir Putin bereits am Montag unterzeichnet hatte. Es betrifft unter anderem Menschen, die von der Krim stammen, diese aber vor der Annexion durch Russland verlassen haben.
DGB-Chef Hoffmann kritisiert Umgang Merkels mit Macron
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, hat scharfe Kritik an der Europapolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der etablierten Parteien generell geübt. Im Spiegel warf Hoffmann Merkel Versagen vor, weil sie Initiativen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für eine EU-Reform nicht aufgegriffen habe. Vielmehr habe sie Macron "regelrecht wie einen Schuljungen behandelt".
Krawalle mit "Schwarzem Block" am Rande von Pariser Mai-Kundgebung
Am Rande der Mai-Kundgebungen in Paris hat es am Mittwoch erste Krawalle gegeben. Polizisten setzten im Süden der französischen Hauptstadt Tränengas ein, um Randalierer auseinander zu treiben, wie AFP-Reporter berichteten. Ein Demonstrant erlitt eine Kopfverletzung. Die Auseinandersetzungen begannen, als mehrere hundert Aktivisten des sogenannten Schwarzen Blocks am Boulevard Montparnasse zu einer Kundgebung drängten, die zu einem Demonstrationszug durch die Stadt starten sollte.
Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in Erfurt
Am Rande von Kundgebungen linker und rechter Demonstranten ist es in der thüringischen Hauptstadt Erfurt am Mittwoch vereinzelt zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Wegen eines Versuchs, die Polizeiabsperrung zwischen beiden Lagern zu durchbrechen, gingen Polizisten nach offiziellen Angaben mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen linke Protestierende vor. Diese kamen demnach aus den Reihen der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), der sich offenbar auch andere Gruppen angeschlossen hatten.
Mehr als hundert Festnahmen bei Protesten zum 1. Mai in Istanbul
Bei Protesten zum Tag der Arbeit sind in Istanbul mehr als 120 Menschen festgenommen worden. Sie hatten versucht, trotz eines Demonstrationsverbots auf den zentralen Taksim-Platz zu gelangen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der Platz war weiträumig abgesperrt. AFP-Korrespondenten sahen, wie Demonstranten an mehreren Orten der Innenstadt von der Polizei mit Gewalt gepackt und in Bussen fortgebracht wurden.
Bundestagsvizepräsidentin Roth legt Palmer Grünen-Austritt nahe
Die Bundestagsvizepräsidentin und frühere Grünen-Chefin Claudia Roth hat Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer "Rassismus" vorgeworfen und ihm nahegelegt, die Grünen zu verlassen. "Ich glaube, er hat sich Lichtjahre von den Grünen und vielen ihrer Grundüberzeugungen entfernt", sagte Roth der Augsburger Allgemeinen laut Vorabmeldung vom Mittwoch. "Niemand wird ihn davon abhalten, sich einen Ort zu suchen, an dem er sich politisch wohler fühlt."
UNO: Knapp 140.000 Vertriebene durch Kämpfe im Nordwesten Syriens
Mehr als 140.000 Menschen sind in den vergangenen Monaten vor Kämpfen in der Rebellenbastion Idlib im Nordwesten Syriens geflohen. Allein im April hätten 32.500 Menschen ihre Häuser in den Provinzen Idlib, Aleppo und Hama verlassen müssen, sagte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) am Mittwoch. Seit Februar seien insgesamt 138.500 Menschen in die Flucht gezwungen worden.
Linke ruft Merkel zu Strategiewechsel in Westafrika auf
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 01, 2019 13:03 ET (17:03 GMT)
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