11.12.2008 21:06:00

EZB/Weber für Änderungen bei Regulierung der Kreditrisiken

   FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts der anhaltenden Spannungen an den Finanzmärkten hat sich Bundesbankpräsident Axel Weber für Änderungen bei der Regulierung von Kreditrisiken ausgesprochen. So könnten zentrale Gegenparteien für außerbörsliche Derivate geschaffen und verbriefte Produkte teilweise in den Bilanzen der Banken belassen werden, sagte Weber, der auch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, am Donnerstagabend in Frankfurt.

   Die Transparenz an den Märkten für Credit-Default-Swaps (CDS) kann Weber zufolge erhöht werden, indem ein oder mehrere zentrale Gegenparteien für außerbörsliche Derivate geschaffen würden. Dies führe wegen des Netting zu einer Reduzierung der offenen Posten bei den Marktteilnehmern und verbessere das Management. Auch das Kontrahentenrisiko könne möglicherweise vermindert werden, sagte der Bundesbankpräsident.

   Die Regulierer dies- und jenseits des Atlantiks seien sich einig, dass eine zentrale Gegenpartei für OTC-Derivate notwendig sei. "Allerdings gibt es eine anhaltende Debatte über die genaue Ausgestaltung einer solchen Institution", sagte Weber. Erste Schritte habe die New Yorker Fed bereits eingeleitet. Darüber hinaus erwäge der EZB-Rat, eine zusätzliche, europäische zentrale Gegenpartei zu schaffen.

   Im Weiteren schlug das EZB-Ratsmitglied vor, dass Banken einen Teil ihrer verbrieften Produkte in ihren Bilanzen hielten. Dadurch würde ein Anreiz geschaffen, die zugrunde liegenden Kredite genauer zu überwachen. Der EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy hatte angeregt, 5% aller verbrieften Produkte in der Bilanz des ursprünglichen Emittenten zu belassen. Dem Vorschlag hatte der Ecofin-Rat zugestimmt, nun muss noch das Europäische Parlament darüber beratschlagen.

   "Die Bundesbank stimmt im allgemeinen dem Vorschlag der EU-Kommission zu, weil es ein Schritt in die richtige Richtung ist, um das Problem des 'moral hazard' bei verbrieften Produkten zu vermeiden", sagte Weber. Daher begrüße die Bundesbank die Entscheidung des Ecofin.

DJG/kth/bam (END) Dow Jones Newswires

   December 11, 2008 14:33 ET (19:33 GMT)

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