17.04.2008 12:51:00
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EZB/Weber: Anpassungsprozess auf Finanzmärkten noch ... (zwei)
Relativ optimistisch äußerte sich der Bundesbankpräsident auch zur konjunkturellen Situation in Deutschland und der Eurozone. So seien die Wachstumsaussichten trotz des schärferen konjunkturellen Abschwungs in den USA immer noch günstig, sagte Weber. Auch wenn eine vollständige Abkopplung von der Wirtschaftsentwicklung in den USA "nicht plausibel" sei, "ist übertriebener Wachstumspessimismus gegenwärtig nicht angebracht". Die Hoffnung werde gestützt durch gesunde ökonomische Fundamente und ein gutes erstes Quartal 2008.
So sei die deutsche Wirtschaft trotz heftigen globalen Gegenwindes gut in das Jahr gestartet, was sich an kräftigen Zuwächsen der Industrie- und Bauaktivität gezeigt habe. "Wir rechnen mit einem Wachstum von rund 3/4% (auf Quartalssicht) im ersten Quartal", sagte Weber. Für das gesamte Jahr sei mit einem Wachstum in Höhe des Potenzials - von rund 1,5% - zu rechnen. Grundsätzlich blieben die Antriebskräfte für den Aufschwung intakt, meinte der Bundesbankpräsident.
Gleichzeitig äußerte er sich aber besorgt angesichts des anhaltenden hohen Preisdrucks in Deutschland und der gesamten Eurozone. "Dabei dürften die Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsraten in der Eurozone noch für längere Zeit als bisher angenommen auf erhöhten Niveaus halten", sagte das EZB-Ratsmitglied. Die Entwicklung der Energie- und Nahrungsmittelpreise bezeichnete er in diesem Rahmen als Anlass zur Sorge, vor allem wenn hieraus noch über die Löhne Zweitrundeneffekte resultierten.
"Bislang haben die Lohnrunden in der Eurozone nicht dazu beigetragen, den Inflationsdruck zu begrenzen", sagte Weber. Vielmehr habe die jüngsten Lohndynamik zusammen mit den hohen Rohstoffpreisen das Risiko für eine verlängerte Periode unerwünscht hoher Inflationsraten vergrößert. Im März hatte die Inflation in der Eurozone mit 3,6% einen Rekordwert verzeichnet.
Weber versprach vor diesem Hintergrund, dass die Politik des Eurosystems weiterhin dazu beitragen werde, die mittelfristigen Inflationserwartungen auf einem Niveau zu verankern, das mit dem Ziel der Preisstabilität vereinbar sei. Seit Juni vergangenen Jahres hat die EZB ihren Leitzins konstant bei 4,00% gehalten.
Webseite: http://www.bundesbank.de -Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 297 25 300, peter.trautmann@dowjones.com DJG/ptt/apo (END) Dow Jones NewswiresApril 17, 2008 06:50 ET (10:50 GMT)
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