01.02.2016 18:50:50

EZB-Präsident Draghi sieht geringere Inflation als erwartet

   Von Tom Fairless und Todd Buell

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Inflation in der Eurozone ist aus Sicht von EZB-Präsident Mario Draghi "fühlbar schwächer" als von der Notenbank auf ihrer Sitzung im Dezember erwartet. Draghi betonte in einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Straßburg erneut die Bereitschaft der Notenbank, auf der nächsten Sitzung im März weitere Stimuli zur Anheizung der Teuerung zu setzen, sollte dies notwendig sein.

   Der EZB-Präsident warnte, seit Dezember hätten sich die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft der Eurozone vergrößert. Gründe seien die Unsicherheit über das Wachstum in den Schwellenländern, die Volatilität der Finanz- und Rohstoffmärkte und geopolitische Risiken.

   Die EZB hatte nach ihrer Sitzung im Dezember ihr Ankaufprogramm für Anleihen um sechs Monate bis März 2017 verlängert und den Einlagenzins um 10 Basispunkte auf minus 0,3 Prozent verringert. Im Januar hatte Draghi dann nach einer Ratssitzung gesagt, das Gremium wolle im März seine Geldpolitik prüfen und möglicherweise überdenken.

   Draghi sagte am Montag, nicht nur der niedrige Ölpreis sei ein Hauptfaktor hinter der nur geringen Inflation. Auch die Löhne stiegen langsamer als erwartet. Die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Inflation gingen zudem zurück. Das alles zusammen erfordere eine sorgfältige Analyse, wie die geringere Inflation einen Einfluss auf die künftigen Preise und die Entwicklung der Löhne haben werde.

   Der EZB-Präsident sprach sich zudem dafür aus, Großbritannien in der Europäischen Union zu halten. Eine Lösung, die das Land fest in der EU verankere und gleichzeitig der Eurozone erlaube, sich weiter zu integrieren, würde die Zuversicht weiter stärken, sagte Draghi.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 01, 2016 12:20 ET (17:20 GMT)

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