08.06.2015 17:56:45

EZB/Mersch: ELA ist nationale Finanzstabilitätspolitik

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktor Yves Mersch hat die Versorgung griechischer Banken mit Notliquidität verteidigt. Bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt bezeichnete Mersch die so genannte Emergency Liquidity Assistance (ELA) als "Finanzstabilitätspolitik" in nationaler Verantwortung, gegen die die Europäische Zentralbank (EZB) bis zu einem gewissen Punkt nichts machen könne. "ELA ist Finanzstabilitätspolitik und wird unter der alleinigen Verantwortung eines Landes betrieben", sagte Mersch. Die EZB könne lediglich sagen, ob das die europäische Währungspolitik störe oder nicht.

   Wenn allerdings eine nationale Zentralbank zu hohe Risiken eingehe, dann könne das auch zu Komplikationen für das gesamte Eurosystem führen. "Das muss natürlich abgewogen werden gegen das Risiko, dass wir ein ganzes Finanzsystem ins Chaos stürzen, indem wir 'nein' sagen", sagte der EZB-Direktor unter Bezugnahme auf die regelmäßige Genehmigung höherer ELA-Kredite durch den EZB-Rat. Würde die EZB hier mit Nein stimme, "dann würde ein Richter sagen: Dazu habt ihr kein Recht. Ihr könnt nicht jemandem verbieten, sein Finanzsystem zu retten", sagte Mersch.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/smh

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   June 08, 2015 11:25 ET (15:25 GMT)

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