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18.02.2013 16:40:31

EZB-Chef Draghi bekräftigt: Starker Euro stellt Preisrisiko dar

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - EZB-Chef Mario Draghi hat die Auffassung der Europäischen Zentralbank (EZB) bekräftigt, dass der starke Euro ein Risiko für die Binnenpreise darstellt. Während die Inflationsrisiken insgesamt ausgewogen seien, stelle der Wechselkurs des Euro in Kombination mit der schwachen Konjunkturlage ein "Abwärtsrisiko" für die Preisentwicklung dar. Das sagte Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel.

 

    Ein hoher Eurokurs verteuert tendenziell Ausfuhren aus dem Währungsraum, was eine Belastung der Konjunktur darstellt. Zugleich werden Einfuhren in die Eurozone günstiger. Das übt Druck auf das Preisniveau aus. Dies wiederum kann die Notenbank zum Gegensteuern zwingen, etwa in Form von Zinssenkungen. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Bereits jetzt liegt sie mit 2,0 Prozent nur geringfügig höher. Diese Marke dürfte bald unterschritten werden, sagte Draghi.

 

    Der Euro reagierte auf die Äußerungen mit Verlusten, obwohl Draghi lediglich Aussagen von vor knapp eineinhalb Wochen wiederholte. Nach der jüngsten Zinssitzung Anfang Februar war der Euro um etwa zwei Cent gefallen, nachdem Draghi den Eurokurs als Risiko für Konjunktur und Preisentwicklung bezeichnet hatte. Marktteilnehmer interpretierten die Äußerungen Draghis als Verbalintervention gegen den seit Monaten insbesondere zum Yen aufwertenden Euro.

 

    Gefragt nach der Gefahr eines Währungskriegs sagte Draghi, die meisten der jüngsten Kursbewegungen an den Devisenmärkten seien nicht beabsichtigt gewesen. Vielmehr seien sie eine Folge von Maßnahmen, die auf die jeweilige Binnenwirtschaft ausgerichtet seien. Derzeit steht vor allem Japan unter Verdacht, mit einer expansiven Geld- und Haushaltspolitik den Yen schwächen zu wollen, um seinen Exporteuren Vorteile zu verschaffen. Japan argumentiert indes, mit der Geldschwemme gegen Deflation und Rezession ankämpfen zu wollen. Die zwanzig größten Industrie- und Schwellenländer (G20) hatten es am Wochenende vermieden, Japan offen zu kritisieren./bgf/hbr

 

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