10.04.2016 17:29:39
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Experte: Märkte vergessen Schuldenschnitt 'erstaunlich schnell'
WIEN (dpa-AFX) - Ein Schuldenschnitt in der EU ist nicht neu. Abgesehen von Griechenland, wo Staatsschulden geschnitten wurden, habe Irland in der Finanzkrise sich und seine dann verstaatlichten Banken auch auf Kosten der Gläubiger saniert, sagt der Banken-Experte der Universität Hohenheim, Prof. Hans-Peter Burghof. Damals sei den Gläubigern ein Schuldenschnitt von 75 bis 90 Prozent angeboten und staatlicherseits als "fair" bezeichnet worden. Es ging um mehrere Milliarden Euro. "Es ist nicht so ungewöhnlich, dass der Staat die Bankschulden schneidet, für die er nicht haften will."
Bei diesen Anlagen seien obendrein Großinvestoren wie Banken und Versicherungen weniger geschützt als kleine Anleger. "Kredit ist Kredit. Man muss sich immer überlegen, ob man sein Geld auch wirklich zurückbekommen wird." Selbst wenn Bundesländer oder Staaten als Garanten aufträten, sei das keine 100-prozentige Sicherheit. "Staaten können pleite gehen - und Bundesstaaten zum Beispiel in den USA auch." Langzeitwirkungen auf den Ruf eines Staates seien nicht die Regel. "Die Kapitalmärkte vergessen erstaunlich schnell wieder."/mrd/DP/stb
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