US-Aktienmarkt 04.02.2021 22:03:00

Experte: Darum sind Warnungen vor Blasen aktuell ein Signal zum Aktienkauf

Experte: Darum sind Warnungen vor Blasen aktuell ein Signal zum Aktienkauf

• Warnungen vor einer Aktienmarkt-Blase
• Anlass zur Sorge oder konträr zugreifen?
• Joe Biden will Wirtschaft langfristig ankurbeln


Der US-Aktienmarkt hat 2021 bereits neue Rekordhöhen erreicht. Und das, obwohl die USA weiter extrem unter der Corona-Pandemie leiden. Mit rund 450.000 Corona-Toten ist in absoluten Zahlen kein anderes Land der Erde stärker von der neuartigen Lungenkrankheit betroffen. Doch die Aussicht auf zusätzliche staatliche Hilfsmaßnahmen unter dem neugewählten demokratischen Präsidenten Joe Biden sowie der Start der Impfungen haben den Anlegern Mut gemacht.

Doch inzwischen befürchten einige Marktbeobachter, dass sich am Aktienmarkt eine große Blase gebildet hat. So ist laut "Yahoo! Finance" von "extremen Überbewertungen" oder von "hysterischem, spekulativem Investorenverhalten" die Rede.

Oder doch kaufen?

Andere Experten, wie beispielsweise Brian Belski, sehen in solchen Warnungen hingegen ein Signal, sich genau konträr zu verhalten: also zu kaufen. Laut "Yahoo! Finance" hält der oberste Investmentstratege von BMO Capital Markets die Zeit für gekommen, "sogar noch zyklischer" zu investieren.

"Weitverbreitete Spekulationen über eine drohende Aktienmarktblase sowie über eine mögliche starke Korrektur in der ersten Jahreshälfte 2021, gefolgt von einer starken zweiten Jahreshälfte - das sind die Gedanken der überwiegenden Mehrheit unserer Kunden, mit denen wir gesprochen haben." Dies schrieb Belski in einer Kundeninformation. Er zog daraus jedoch den Schluss, geradewegs in die entgegengesetzte Richtung gehen zu wollen.

Brian Belski geht zudem davon aus, dass sich die Wirtschaft im ersten Halbjahr 2021 deutlich besser entwickeln wird, als dies von den meisten Investoren derzeit erwartet wird. Optimistisch stimmt den Experten von BMO vor allem das neue, billionenschwere Konjunkturpaket von Joe Biden. Kurzfristig würde dies den Stay-at-home-Handel anheizen. In der längerfristigen Betrachtung sollte dann die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden, was ein starkes Fundament für ein zyklisches Wachstum sei.

Das Biden-Paket

Der neue US-Präsident will die derzeitige Wirtschaftskrise mit weiteren 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) bekämpfen. Sein Plan sieht sowohl weitere Hilfen für kleine Betriebe vor, als auch Maßnahmen, die den Menschen direkt helfen sollen, wie beispielsweise Direktzahlungen an Bürger in Höhe von 1.400 US-Dollar oder eine Ausweitung der Arbeitslosenhilfen und des Krankengeldes.

Nach Bidens Vorstellung ist dies aber nur der erste Part eines zweiteiligen Plans und diene zunächst der Rettung der Wirtschaft. In der zweiten Phase gehe es dann um die konjunkturelle Erholung. Hierzu will er in den nächsten Monaten Pläne für große Infrastruktur-Investitionen vorstellen. Durch eine solche langfristige Ankurbelung der Wirtschaft will Biden erreichen, dass Amerika wieder eine Führungsrolle übernimmt.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: MarcelClemens / Shutterstock.com,Mark Lennihan/AP,Rambleon / Shutterstock.com
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