18.07.2014 11:16:30
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Experte: Absturz von MH17 wird weltweite Flugregeln ändern
Von Jake Maxwell Watts, Olga Razumovskaya und Klaus Brune
Der vermutete Abschuss eines malaysischen Passagierflugzeugs mit 283 Passagieren und 15 Crew-Mitgliedern an Bord in der ostukrainischen Unruheregion Donezk wird wohl zu geänderten Regeln führen, über welche Krisenregionen Zivilflugzeuge künftig fliegen dürfen. "Dieser Vorfall könnte zu einer grundlegenden Neubewertung führen, ob und wie die Fluggesellschaften künftig über Krisenregionen mit niedriger Intensität fliegen", sagte der Luftfahrtexperte Greg Waldron.
Waldron ist der Asien-Herausgeber von Flightglobal, einem Branchenmagazin der Luftfahrtindustrie. "Dieser Vorfall wird entscheidend verändern, was die Leute zum Thema Flüge über Konfliktregionen' denken." Das wird seiner Meinung nach zu Änderungen führen, die Fluggäste weltweit verspüren werden: Neue Regeln könnten seiner Meinung nach zu längeren Flugzeiten und höheren Ticketkosten führen, vor allem bei Flügen über Krisenregionen wie Afghanistan oder dem Irak. Bei diesen Regionen sei die weitläufige Meinung noch, die Kriegsparteien seien bunt zusammengewürfelte Truppen ohne Waffensysteme, die vom Boden aus zivilen Flugzeugen in großer Reisehöhe gefährlich werden könnten.
Ukrainische Luftsicherheitsbehörden verhängten derweil am Freitag ein Flugverbot über die Region in der Ostukraine. Laut einer Mitteilung auf der Webseite der Behörde sei der Grund eine laufende Anti-Terror-Operation in der Region. Das Flugverbot betrifft die umkämpfte Region um die Städte Donezk, Luhansk und Charkiw.
Die Regierung in Kiew kündigte zudem an, sie werde eine Sonderkommission einrichten, die sich mit der Ursache des Absturzes befassen werde. In dieser Sonderkommission sollten auch Vertreter internationaler Flugsicherheitsbehörden sowie Vertreter von Luftfahrtorganisation der Länder beteiligt werden, aus denen die Passagiere des Unglücksflugs MH17 kamen.
Der Flieger der Malaysia Airlines war am Donnerstagabend in der ukrainischen Unruheregion Donezk abgestürzt. An Bord waren 298 Menschen, die alle bei dem Absturz ums Leben kamen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei die Boeing 777 von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden. Sowohl die Ukraine als auch Russland und die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine verfügen über derartiges Kriegsgerät und beschuldigen sich gegenseitig, es eingesetzt zu haben.
Seit dem Vorfall haben mehrere Fluggesellschaften angekündigt, den Luftraum über der Krisenregion zu meiden. Die Deutsche Lufthansa und Air France kündigten an, künftig die Region zu umfliegen. Air Berlin erklärte, schon seit Beginn der Krimkrise nicht mehr den ukrainischen Luftraum genutzt zu haben.
Kontakt zum Autor: klaus.brune@wsj.com
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July 18, 2014 04:47 ET (08:47 GMT)
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