KI-Euphorie 07.03.2024 22:12:00

Ex-Portfoliomanager mit warnenden Worten: Akute Blasengefahr bei KI-Unternehmen rund um NVIDIA-Aktie

Ex-Portfoliomanager mit warnenden Worten: Akute Blasengefahr bei KI-Unternehmen rund um NVIDIA-Aktie

• NVIDIA & Co. profitieren von KI-Hype
• Ehemaliger Aktienportfoliomanager erwartet KI-gesteuerte Aktienblase
• Hui: KI-Blase hat noch Spielraum


Cam Hui, ehemaliger Aktienportfoliomanager und Sell-Side-Analyst, warnt in einem seiner Artikel für den Investmentblog "Humble Student of the Markets", der auch bei MarketWatch erschien, davor, dass KI-Aktien auf eine "großartige Überschwangsblase" zusteuern.

Ehemaliger Aktienportfoliomanager warnt vor KI-gesteuerter Aktienblase

Laut Cam Hui steht fest, dass künstliche Intelligenz unsere Arbeitsweise im nächsten Jahrzehnt verändern und die Produktivität steigern wird. Doch KI-gesteuerte Produktivitätssteigerungen könnten seiner Meinung nach, zusätzlich zu den aktuellen Zuwächsen, "einen positiven Zyklus nichtinflationären Wachstums in der US-Wirtschaft auslösen" - was wiederum in den nächsten Jahren "zu einer KI-gesteuerten Aktienblase enormen Ausmaßes führen" könnte. Ähnlich wie bei der Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre gebe es bereits "Anzeichen von Exzessen".

Das bereitet Anlass zur Sorge

So erinnert der ehemalige Aktienportfoliomanager an General Electric in den späten 1990er-Jahren, das damals mit einem Trick versucht habe, seine Umsätze wachsen zu lassen, indem es Kunden Geld lieh, um seine Produkte zu kaufen. Es wurde also Geld gegen Umsatzwachstum eingetauscht. Ähnlich würden heutzutage große Technologie-Unternehmen ihre Mittel weitergeben, um ihren Umsatz anzukurbeln - heute indem sie Beteiligungen an Unternehmen kaufen. Als Beispiele nennt Hui die Investition des Handelsgiganten Amazon in das US-Unternehmen Anthropic, das von ehemaligen Mitgliedern von OpenAI gegründet wurde und ebenfalls im KI-Bereich tätig ist, und die Investition des Chipriesen NVIDIA in den spezialisierten Cloud-Anbieter CoreWeave.

Ein weiterer Anlass zur Sorge dürfte laut Hui die Tatsache sein, dass Amazon Walgreens Boots Alliance im Dow Jones-Index ersetzt hat. "SentimenTrader hat dokumentiert, dass der Ausstieg aus dem Dow im Durchschnitt ein konträres Kaufsignal war und dass Neuzugänge tendenziell hinter dem Markt zurückblieben.", erklärt der ehemalige Aktienportfoliomanager. In der Vergangenheit habe sich das zum Beispiel beim Aufstieg von Salesforce - das im Jahr 2020 ExxonMobil aus dem Dow Jones-Index verdrängte - in den US-Leitindex gezeigt. Und so könnte auch die aktuelle Veränderung laut Hui ein Hinweis darauf sein, "dass Amazon und Wachstumsaktien im Allgemeinen dem Markt hinterherhinken werden."

Daneben seien auch Bedenken wegen der Konzentration der US-Indizes geäußert worden. Diesbezüglich verweist Hui jedoch darauf, dass die Konzentration zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise, die mit dem Börsencrash im Oktober 1929 eingeläutet wurde, ihren Höhepunkt erst in den Jahren 1931 und 1932 erreichte und nicht bereits im Oktober 1929. Zudem sei "die aktuelle Episode zunehmender Indexkonzentration sanfter und weniger scharf als die letzten beiden Fälle." Auch die Bewertungen seien vernünftiger als zu Zeiten der Dotcom-Blase Ende der 90er. So würden sich die Kurse von Technologie- und Kommunikationsdienstleistungsaktien laut Hui noch immer eng an ihren Gewinnen orientieren.

Hui: Frühe Phase des Booms - Blase hat noch Spielraum

Die Anlegerstimmung stimme zudem nicht mit den Exzessen überein, die bei früheren Blasen an den großen Märkte zu beobachten gewesen seien. Das könnte laut Hui jedoch auch daran liegen, dass sich der Marktzyklus "derzeit in den frühen Phasen eines KI-gesteuerten Booms" befinde. "Wenn ich raten müsste, fühlt sich der aktuelle KI-getriebene Wahnsinn eher wie 1997-1998 an als wie 1999 oder 2000 der Dotcom-Ära.", so der ehemalige Aktienportfoliomanager. Die Investitionsthese sei real und gültig und die Preise beginnen laut Hui gerade zu steigen. Daher glaubt er dass die KI-Blase noch "Spielraum hat, bevor sie die Phase des ‚großartigen Überschwangs‘ erreicht." Anlegern empfiehlt er daher "auf die tatsächlichen Anzeichen von Schaum" zu warten, bevor sie vorsichtig werden.

Redaktion finanzen.at

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