05.03.2022 15:54:38
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Ex-Nato-General Ramms: Feuerpausen bergen auch Risiken
BERLIN (dpa-AFX) - Der frühere Nato-General Egon Ramms hofft darauf, dass die am Samstag vereinbarte Feuerpause zur Einrichtung eines humanitären Korridors im Ukraine-Krieg hält. Voraussetzung für einen humanitären Korridor wäre das Einstellen der Kampfhandlungen von beiden Seiten, sagte Ramms am Samstag im ARD-"Morgenmagazin". Die Erfahrung bei Waffenstillständen zeige aber, "dass oft beide Seiten nicht gleichmäßig informiert sind" und daher Kampfhandlungen von einer Seite weitergeführt werden. "Dann schießt die andere Seite zurück. Und dann ist ein solcher humanitärer Korridor sowohl für die Hilfsleistungen, als auch für die Menschen, die fliehen wollen, entsprechend gescheitert."
Die Frage, ob eine Waffenruhe auch die Gefahr in sich berge, dass eine Seite ihre Truppen neu sortiere, bejahte Ramms, wenn eine solche vorübergehende Feuerpause länger dauere. Dann gebe es die Möglichkeit, ohne eine relative Bedrohung der anderen Seite "Kräfte umzugruppieren oder Kräfte nachzuführen" sowie Nachschub bei der Versorgung zu organisieren. Dann wäre dies eine Pause zum Atemholen, die auch erlaubt, bestimmte militärische Operationen vorzubereiten.
Am Samstag war im Ukraine-Krieg erstmals eine von beiden Seiten vereinbarte Feuerpause in Kraft getreten. Sie solle einen humanitären Korridor in der Region um die Stadt Mariupol eröffnen, bestätigten sowohl Russland als auch die Ukraine. Die Waffenruhe war von 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr um Mariupol und die 65 Kilometer entfernte Stadt Wolnowacha angesetzt./shy/DP/zb
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