26.10.2008 15:39:00
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EU will VW-Gesetz kippen - Wolfgang Porsche attackiert Kanzlerin
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) schreibt, kritisierte er in einer Rede vor Porsche-Mitarbeitern, Merkels Auftritt auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg habe "nicht zur Versachlichung der Diskussion" beigetragen. Die Kanzlerin hatte sich dort vor einem Monat erneut für das VW-Gesetz und die umstrittene 20-Prozent-Sperrminorität stark gemacht. Die EU- Wettbewerbshüter stoßen sich an der Regelung, wonach Niedersachsen auch im neuen VW-Gesetz mit gut 20 Prozent VW-Stimmrechtsanteil sein Vetorecht in der Hauptversammlung behält. Im Aktienrecht üblich sind 25 Prozent. VW-Großaktionär Porsche dringt darauf, das Schutzgesetz abzuschaffen und die Sperrminorität auf 25 Prozent zu erhöhen.
BUNDESREGIERUNG MÖGLICHERWEISE VOR HOHEN STRAFZAHLUNGEN
Wolfgang Porsche sagte laut "F.A.S.": "Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass für Volkswagen weitreichendere Regeln gelten sollen als für andere Unternehmen. Es gibt ja auch kein BMW- Gesetz, kein Daimler-Gesetz und im übrigen auch kein Porsche-Gesetz." Das Land Niedersachsen und die VW-Belegschaft wehren sich vehement gegen die Abschaffung des Gesetzes. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh kündigte weitere massive Protestaktionen an. "Wir IG Metaller ziehen mit unseren Kollegen aus Europa auch gerne mal nach Brüssel", sagte er der Zeitung.
Sollte der EuGH auch das novellierte Gesetz kippen, wären für die Bundesregierung hohe Strafzahlungen die Folge. In Brüssel geht man laut "Spiegel" mittlerweile davon aus, dass die Kanzlerin keinen Widerstand mehr leistet. So habe Angela Merkel beim Gipfeltreffen Mitte Oktober in Paris zwar EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf das Verfahren angesprochen. Sie habe ihn aber lediglich darum gebeten, die für den 16. Oktober terminierte Kommissionsentscheidung zu verschieben. Das Thema kollidiere sonst mit dem EU-Gipfel und der Suche nach einem gemeinsamen Weg aus der globalen Finanzkrise./cs/DP/he
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