EU-einheitliche Zulassung von Wasserstoffautos kommt Ende 2010

   BRÜSSEL (Dow Jones)--Ab Ende 2010 werden Wasserstofffahrzeuge in den EU-Staaten wohl nach einheitlichen Kriterien zugelassen. Das Europäische Parlament (EP) werde einer entsprechenden Verordnung in der kommenden Woche voraussichtlich mit großer Mehrheit zustimmen, sagte die CSU-Abgeordnete Anja Weisgerber, die EP-Berichterstatterin zu dem Thema, am Mittwoch. Da der Gesetzestext bereits mit den EU-Staaten und der EU-Kommission abgestimmt sei, wäre die Verordnung mit der ersten Lesung de facto angenommen und könne Ende des Jahres in Kraft treten, sagte Weisgerber.

   Das Gesetz soll den Autoherstellern die Sicherheit geben, dass ein in einem EU-Staat zugelassenes Wasserstofffahrzeug überall in der Union verkauft werden kann, und damit die Entwicklung der Technologie beschleunigen. Die Kommission erhofft davon die Marktreife von mehr schadstofffreien Wasserstofffahrzeugen zwischen 2015 und 2020 sowie eine Kostenersparnis für die Hersteller von bis zu 124 Mio EUR zwischen 2017 und 2025. Die EU bekomme die Möglichkeit, "sich weltweit an die Spitze der Forschung gegenüber der Konkurrenz in Asien und den USA zu setzen", sagte Weisgerber.

   Rentabel wird der Einsatz von Wasserstoffautos laut einer von der EU geförderten Studie wohl zwischen 2025 und 2035 sein. Der Untersuchung zufolge wird es 2030 in der EU 16 Mio Wasserstofffahrzeuge geben und 60 Mrd EUR werden in den Aufbau der notwendigen Infrastruktur, etwa eines Tankstellennetzes investiert worden sein. Nehme die Entwicklung den beschriebenen Verlauf, dann könne bis 2050 der Erdölverbrauch im EU-Straßenverkehr um 40% verringert werden, heißt es.

   Bisher gibt es in Europa nach Weisgerbers Angaben nur etwa 40 Wasserstofftankstellen, von denen die meisten gar nicht öffentlich zugänglich sind. Wasserstoffautos existieren hauptsächlich als Prototypen. Nur eine Handvoll wird von privaten Kunden benutzt.

   Die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik will die EU auch mit einem öffentlich-privaten Joint Venture (JV) fördern. Das dafür gegründete gemeinsame Unternehmen der Europäischen Gemeinschaft und der Industrie soll im Oktober die Arbeit aufnehmen. Aus dem EU-Forschungsbudget stehen dem JV im Zeitraum von sechs Jahren 470 Mio EUR zur Verfügung, von den Unternehmen wird ein mindestens gleichwertiges Engagement erwartet.

   DJG/frh/apo

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   August 27, 2008 09:50 ET (13:50 GMT)

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