19.04.2015 14:27:45
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EU beruft Krisensitzung nach neuer Flüchtlingskatastrophe ein
BRÜSSEL (AFP)--Nach der neuen Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer hat die Europäische Union eine Krisensitzung einberufen. Die EU-Kommission äußerte sich am Sonntag in Brüssel "zutiefst betroffen" von dem Unglück mit bis zu 700 Toten und kündigte eine Dringlichkeitssitzung der Innen- und Außenminister der EU-Länder an. Dabei solle es vor allem darum gehen, mit den Herkunfts- und Transitländern daran zu arbeiten, die Flüchtlinge von der gefährlichen Reise über das Mittelmeer abzuhalten. Kritiker werfen der EU seit langem Tatenlosigkeit angesichts des Massensterbens im Mittelmeer vor.
Italien hatte im vergangenen Herbst die Rettungsmission "Mare Nostrum" eingestellt, weil sich die EU-Partner nicht an der Finanzierung des Marineeinsatzes beteiligen wollten. Seitdem läuft unter Führung der EU-Grenzschutzagentur Frontex die deutlich kleinere Mission "Triton", die aber vorwiegend der Sicherung der EU-Außengrenzen und nicht der Rettung der Flüchtlinge dient. Einige EU-Staaten hatten Italien vorgeworfen, mit "Mare Nostrum" die Flüchtlinge zu der gefährlichen Überfahrt ermutigt zu haben. Kritiker werfen der EU nun aber vor, mit "Triton" den Tod von Flüchtlingen in Kauf zu nehmen.
Bei dem neuen Schiffsunglück vor der libyschen Küste kamen in der Nacht zum Sonntag bis zu 700 Menschen ums Leben. Von den mehr als 700 Insassen konnten nur 28 Menschen von einem Frachtschiff gerettet werden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass es keine weiteren Überlebende gibt. Der Trawler war wie viele andere Flüchtlingsboote auf dem Weg zur italienischen Insel Lampedusa. Wenn sich die ersten Informationen zu dem Unglück bestätigen, war es die bisher größte Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer.
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April 19, 2015 07:56 ET (11:56 GMT)- - 07 56 AM EDT 04-19-15
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