11.08.2013 14:40:33
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Erster Offshore-Windpark eingeweiht - Netzanbindung fehlt
Bei der Eröffnungsfeier am Samstag sprach Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dennoch von einem Pionierprojekt für Zukunftstechnologien. Zuvor hatte er sich verärgert darüber gezeigt, dass der Netzbetreiber Tennet es bisher versäumte, sich um die Bergung von Munitionsresten in der Nordsee zu kümmern, damit die fehlenden 15 Kilometer Seekabel verlegt werden können.
Auch der EWE-Vorstandsvorsitzende Werner Brinker zeigte sich enttäuscht über die bisher fehlende Anbindung durch den Netzbetreiber Tennet. Die eigentlichen Schwierigkeiten bei Offshore-Windparks lägen nicht auf See, sondern bei einem pünktlichen Netzanschluss, sagte Brinker.
Die 30 Windkraftanlagen des neuen Windparks sind 150 Meter hoch und haben eine Leistung von 108 Megawatt. Nach Angaben des Oldenburger Energieversorgers EWE können sie bis zu 120 000 Haushalte mit Strom versorgen.
Bisher liefern erst zwei Windparks in der Nordsee Strom. Seit 2010 ist der kleine Testpark alpha ventus mit zwölf Anlagen in Betrieb. Daran ist ebenfalls EWE mit weiteren Partnern beteiligt. Die bisherige Stromausbeute übertreffe die Erwartungen dieses Projektes, sagte Brinker.
Noch weiter draußen auf See drehen inzwischen 70 von geplanten 80 Anlagen des Windparks Bard Offshore 1 ihre Runden. Endgültig soll dieses Großprojekt im September fertig sein. Es liefert derzeit mit rund 75 Prozent den Hauptanteil des in Deutschland produzierten Offshore-Stroms.
Dem Offshore-Pionier Bard fehlen allerdings Folgeaufträge, Produktionsstandorte in Cuxhaven und Emden mussten bereits schließen. Die schwierige Lage der Offshore-Branche zeigte sich auch im Oktober 2012, als der Windkraft-Zulieferer Siag Nordseewerke in Emden Insolvenz anmelden musste./woe/DP/mmb
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