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25.10.2021 23:14:00
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Erneute Kündigung: Apple feuert #AppleToo-Aktivistin nach Kritik an Arbeitsbedingungen
• Parrish: "Für sie ist es einfacher, Menschen zu kündigen, als ihnen tatsächlich zuzuhören"
• Zweite Kündigung innerhalb weniger Wochen
Janneke Parrish war Programmmanagerin für Apple Maps und eine der beiden Hauptverantwortlichen der Aktivistenbewegung #AppleToo: Parrish und einige ihrer Kollegen begannen unter diesem Titel Erfahrungen mit Belästigung und Diskriminierung, die aktuelle und ehemalige Apple-Mitarbeiter in den sozialen Medien beschrieben, wöchentlich in einer Zusammenfassung zu veröffentlichen, berichtet The Verge.
Apple entlässt Anführerin der Aktivistenbewegung #AppleToo
Vor Kurzem dann gab es Parrish zufolge eine Untersuchung gegen sie, weil man seitens Apple vermutete, sie habe eine Aufzeichnung einer Apple-Mitarbeiterversammlung an die Medien weitergegeben, berichtet die New York Times. Nun erklärte Parrish laut Reuters, der iPhone-Hersteller habe sie vergangenen Donnerstag darüber informiert, dass sie entlassen werde. Der Grund dafür sei, dass sie Dateien von ihrem Firmencomputer und -handy gelöscht habe, bevor sie diese Geräte im Rahmen der Untersuchung an Apple übergab.
Parrish selbst erklärte jedoch, sie habe nur Screenshots zum Beispiel von Programmierfehlern, an deren Behebung sie arbeitete, von ihrem Computer-Desktop gelöscht und Apps gelöscht, die Details ihrer Finanzen und andere persönliche Informationen enthielten, wie die Robinhood-App, weil sie nicht wollte, dass ihr Arbeitgeber sieht, "wie viel Geld ich bei der Investition in GameStop verloren habe" und die Pokémon Go-App, weil "es mir ein wenig peinlich ist, Pokémon Go gespielt zu haben", zitiert die New York Times Parrish.
Parrish: Apples Art auf Kritik zu reagieren
Parrish glaubt jedoch, dass ihre Entlassung nichts mit den gelöschten Daten, sondern mit ihrer Rolle als Aktivistin am Arbeitsplatz zu tun hat. Sie habe immer darauf geachtet, die Unternehmensregeln zu respektieren und habe nie Informationen weitergegeben, die sie für vertraulich hielt. "Für mich scheint dies eine klare Vergeltung für die Tatsache, dass ich über Missstände bei meinem Arbeitgeber, Lohngerechtigkeit und allgemein über unsere Arbeitsbedingungen gesprochen habe", gibt Reuters die ehemalige Apple-Mitarbeiterin wieder. Die Bedeutung dieser Arbeit werde ihrer Meinung nach "klarer denn je", wenn Apple auf Kritik reagiere, indem es interne Untersuchungen gegen diejenigen einleite, die sich gegen Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz einsetzten. "Für sie ist es einfacher, Menschen zu kündigen, als ihnen tatsächlich zuzuhören", so Parrish.
Über das Risiko, das ihre Arbeit als Aktivistin mit sich bringt, war sich Parrish, wie die New York Times berichtet, bewusst. "Ich wusste von dem Moment an, als ich anfing zu sprechen, dass dies ein Risiko war, und zwar ein erhebliches", so Parrish. Doch trotz ihrer Entlassung, kann sie dem Ganzen etwas Gutes abgewinnen: "Wenn meine Entlassung dazu beiträgt, den Menschen, die danach gesucht haben, Gerechtigkeit zu verschaffen, dann ist das ein Opfer, das ich gerne bringe".
Zweite Kündigung innerhalb weniger Wochen
Doch nicht nur Parrish selbst zweifelt an den Gründen ihrer Entlassung. Wie The Verge berichtet, äußerten auch intern einige Mitarbeiter ihre Vermutung, dass Parrishs Entlassung eine Vergeltung für ihre Arbeit an #AppleToo ist. Es ist auch nicht das erste Mal, dass Apple einen Mitarbeiter entlässt, nachdem sich dieser zu Apples Unternehmenskultur geäußert hat. Im September kündigte Apple der Senior Engineering Program-Managerin Ashley Gjøvik, wegen angeblich geleakter Unternehmensinformationen. Zuvor hatte Gjøvik beim National Labor Relations Board (NLRB) eine Beschwerde über ihren Arbeitgeber eingereicht.
Apple äußert sich nicht konkret zum Fall
Wie die New York Times berichtet, äußerte sich Apple nicht konkret zum Fall von Janneke Parrish. In einer Erklärung bekräftigte ein Apple-Sprecher jedoch, dass man bei Apple zutiefst bestrebt sei, "einen positiven und integrativen Arbeitsplatz zu schaffen und aufrechtzuerhalten" und alle Bedenken ernst genommen und Anliegen gründlich untersucht würden. "Aus Respekt vor der Privatsphäre aller beteiligten Personen" diskutiere man jedoch "keine spezifischen Mitarbeiterangelegenheiten."
Redaktion finanzen.at
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