06.03.2022 16:08:38
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Erdogan wiederholt im Gespräch mit Putin Forderung nach Waffenruhe
ISTANBUL/MOSKAU (dpa-AFX) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin seine Forderung nach einer Waffenruhe erneuert. Erdogan habe in dem Telefonat am Sonntag betont, dass die Türkei bereit sei, zur friedlichen Lösung des Konflikts beizutragen, erklärte das Präsidialbüro. Es müssten für eine Waffenruhe, für die Öffnung "humanitärer Korridore" und für die Unterzeichnung eines Friedensabkommens dringend Schritte eingeleitet werden. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält enge Beziehungen zur Ukraine und zu Russland.
Putin informierte Erdogan nach Kremlangaben über den Verlauf des Militäreinsatzes. "Es wurde unterstrichen, dass die Spezial-Operation nach Plan läuft und entsprechend dem Zeitplan", hieß es in einer Mitteilung. Die russischen Streitkräfte würden alles tun, um das Leben und die Sicherheit friedlicher Bürger zu schützen. Es gebe punktgenaue Schläge "ausschließlich gegen Objekte der militärischen Infrastruktur".
Laut der Kremlmitteilung gehen in der Region "mit besonderer Brutalität und mit Zynismus (.) nationalistische, neonazistische Gruppierungen" vor. Sie würden im Donbass Städte und Orte beschießen, Menschen als "lebendigen Schild" benutzen, darunter auch Ausländer, die als Geiseln genommen würden.
Laut dem Kreml bekräftigte Putin die Bereitschaft Russlands zum Dialog mit der ukrainischen Führung und mit "ausländischen Partnern" mit dem Ziel, den Konflikt zu lösen. Ein Ende der "Spezial-Operation" sei nur möglich, wenn Kiew die Kampfhandlungen einstelle und die Bedingungen Russlands erfülle. Dazu gehört etwa die Anerkennung der Unabhängigkeit der Regionen Luhansk und Donezk und die "Zugehörigkeit" der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu Russland. Das hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stets abgelehnt.
Das Telefonat mit Putin dauerte nach Angaben türkischer Medien etwa eine Stunde. Erdogan hatte am Freitag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Die Türkei verurteilt die Invasion, beteiligt sich aber nicht an Sanktionen gegen Russland./jam/DP/nas
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