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25.04.2015 21:48:47

Erdogan kritisiert Gauck und Hollande wegen Völkermord-Äußerungen

   ISTANBUL (AFP)--Nach dem Außenministerium hat auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Bezeichnung des Massakers an den Armeniern als "Völkermord" scharf verurteilt. Erdogan kritisierte am Samstag Bundespräsident Joachim Gauck, den französischen Präsidenten François Hollande und Russlands Staatschef Wladimir Putin, die anlässlich der Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag des Massakers an den Armeniern im Osmanischen Reich von "Völkermord" gesprochen hatten.

   Erdogan sprach am Samstag vor Unternehmern in Istanbul; seine Äußerungen wurden im türkischen Fernsehen gesendet. Der türkische Präsident beschuldigte Deutschland, Frankreich und Russland, sie würden "Behauptungen aufstellen, die auf armenischen Lügen basieren". Erdogan kritisierte zudem Hollande und Putin dafür, am Freitag an den Gedenkfeiern in der armenischen Hauptstadt Eriwan teilgenommen zu haben. "Wir hätten uns gewünscht, dass Putin nicht nach Armenien gereist wäre, ebenso wie Hollande", sagte er.

   "Die letzten Länder, die von Genozid gesprochen haben, sind Deutschland, Russland und Frankreich. Was während der zwei Weltkriege passierte, die von Deutschland angezettelt wurden, ist offensichtlich. Sie sollten zunächst, jeder für sich, die Flecken in ihrer eigenen Geschichte reinigen."

   Erdogan griff auch die EU an, deren Parlament am 15. April die Türkei aufgefordert hatte, das Massaker an den Armeniern als Völkermord zu bezeichnen. Das EU-Parlament sage "nicht die Wahrheit", sagte Erdogan. "Hey Europäische Union! Schenkt uns keine Gedanken, behaltet sie für Euch", sagte er und fügte hinzu: "Sie haben Ohren, die nicht hören, Augen, die nicht sehen, und Zungen, die nicht die Wahrheit sagen."

   Den USA warf Erdogan vor, auf der Seite der Armenier zu stehen und "Hass" zu schüren. US-Präsident Barack Obama hatte anlässlich des 100. Jahrestag weiter nicht von "Völkermord" gesprochen, aber von Deportationen, Massakern und Todesmärschen.

   Nach armenischer Darstellung starben vom 24. April 1915 bis 1917 im Zuge der gezielten Vernichtung der armenischen Minderheit auf dem Gebiet der heutigen Türkei bis zu 1,5 Millionen Armenier. Die Türkei spricht dagegen von 300.000 bis 500.000 getöteten Armeniern und ebenso vielen Toten auf Seiten der Türken bei bürgerkriegsartigen Kämpfen und Hungersnöten.

   DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   April 25, 2015 15:18 ET (19:18 GMT)- - 03 18 PM EDT 04-25-15

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