Exklusiver Live-Stream direkt von der World of Trading - 2 Tage mit einzigartigen Themen und Experten. Kostenlos teilnehmen + Videos erhalten. -w-
29.01.2013 19:19:32

E.ON-Ruhrgas-Chef sieht in Ölpreisbindung ein "Auslaufmodell"

   Deutschlands Energieversorger stöhnen schon länger über teure Gaslieferverträge. Doch die darin vereinbarte Koppelung des Gaspreises an den Ölpreis könnte nach Einschätzung von E.ON Ruhrgas bald der Vergangenheit angehören. "Für mich ist die Ölpreisbindung ein Auslaufmodell", sagte der Vorstandschef des größten deutschen Energieimporteurs, Klaus Schäfer, dem Magazin BIZZ energy today.

   Der Gasmarkt sei inzwischen ausreichend transparent und liquide. Zudem wachse die Nachfrage weltweit stark und Gas dürfte in den USA in der nächsten Dekade das Öl als wichtigsten Energieträger verdrängen. "Warum soll sich dann noch der größere Energieträger am kleineren orientieren?", fragt Schäfer. Zwar seien Gaslieferanten wie die russische Gazprom anderer Meinung. Doch es gebe "nahezu keinen Kunden mehr, der noch Wert auf die Ölpreisbindung legt", so der Manager.

   Die seit den 60er Jahren in langfristigen Lieferverträgen vereinbarte Preiskoppelung sollte gewährleisten, dass sich Gas- und Ölpreise in die gleiche Richtung entwickeln. Zum einen wusste man damals nicht, ob sich Erdgas wegen der enormen Investitionen durchsetzen würde, zum anderen wollten sich die Energiekonzerne, die meist beides förderten, nicht selbst Konkurrenz machen. Wegen des großen Angebots im Gasmarkt mussten aber deutsche Versorger ihr Gas aber zuletzt deutlich billiger abgeben, als sie es einkauften - ein massives Verlustgeschäft. Sie brachten ihre Verträge mit der darin vereinbarten Ölpreisbindung deshalb vor internationale Schiedsgerichte.

   Sein eigenes Unternehmen sieht Schäfer bei der Nachverhandlung von Altverträgen oder der Aushandlung neuer Verträgen in einer guten Verhandlungsposition. Deutschlands größter Gasimporteur habe ein breit aufgestelltes Bezugsportfolio mit verschiedenen Lieferanten, die die Entwicklung hin zu einer marktbestimmten Preisfindung bereits akzeptiert hätten. "Ich glaube nicht, dass heute in den Kernmärkten Europas ein neuer langfristiger Gasvertrag noch auf Ölpreisindexierung abgeschlossen wird", sagte Schäfer.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/sha/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   January 29, 2013 12:48 ET (17:48 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 48 PM EST 01-29-13

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAXglobal Russia 53,04 -1,04%
DAXglobal BRIC 820,27 1,57%