05.07.2010 00:36:20

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

    Deutsche Bank vor Razzia gewarnt - Staatsanwaltschaft ermittelt

     FRANKFURT - Die Deutsche Bank ist im April vor einer Großrazzia wegen Steuerhinterziehung gewarnt worden. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt darum wegen des Verdachts der Verletzung von Dienstgeheimnissen. Das Verfahren richte sich gegen unbekannt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Wittig am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag) hatte berichtet, abgehörte Telefongespräche zwischen Mitarbeitern der Bank hätten auf die Warnung schließen lassen.

Berggruen zahlt einen Euro für Karstadt

      ESSEN - Der Karstadt-Investor Nicolas Berggruen wird seinem Kaufangebot zufolge nur einen Euro für den Warenhauskonzern an den Insolvenzverwalter zahlen. Ein Berggruen-Sprecher bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag" und sprach von einem "völlig normalen Vorgehen". Sobald der Kaufvertrag in Kraft tritt, steckt der Milliardär aber gemäß Vertrag in den Konzern mit 120 Warenhäusern und 25.000 Mitarbeitern rund 65 Millionen Euro, um den Geschäftsbetrieb zu sichern.

Presse: BP begibt sich auf Investorensuche

    LONDON - Der britische Ölkonzern BP will sich Presseberichten zufolge mit der Hilfe von Investoren seine Unabhängigkeit sichern. Der durch die von ihm verursachte Ölkatastrophe im Golf von Mexiko unter Druck geratene Konzern lote derzeit das Interesse von Investoren wie zum Beispiel Staatsfonds an einem Einstieg aus, berichtete die "Sunday Times". Die Investoren könnten einen Anteil von 5 bis 10 Prozent an BP erwerben und dafür bis zu 6 Milliarden britische Pfund (7,2 Mrd Euro) ausgeben, hieß es weiter. BP wolle sich mit dem Schritt gegen eine mögliche feindliche Übernahme durch einen Rivalen wappnen.

EADS erhöht Druck auf europäische Regierungen

    MÜNCHEN - Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS (European Aeronautic Defence and Space) erhöht den Druck auf europäische Regierungen, sich für die Anschaffung des unbemannten Aufklärungsflugzeugs Talarion zu entscheiden. "Wir brauchen von der Bundesregierung eine Entscheidung, dass sie ab 2016/17 zusammen mit Frankreich und Spanien ein solches Modell beschaffen will", sagte der für das Rüstungsgeschäft im EADS-Vorstand zuständige Stefan Zoller dem Nachrichtenmagazin "Focus". Zoller betonte, dass der Konzern das Design der zweistrahligen Drohne "in den nächsten Wochen vorläufig festlegen" werde. "Für die weitere technische Entwicklung brauchen wir die Mitarbeit der Kunden. Wir müssen wissen, ob dieses Projekt als europäische Lösung gewollt ist."     

RBS-Chef: Schwere Krise der Bank ist vorüber - Staatsausstieg ab 2011

    BERLIN - Der Vorstandschef der Royal Bank of Scotland, Stephen Hester, hält die schlimmste Krise in der Geschichte des einstigen britischen Vorzeigeinstituts für überstanden. "Die Royal Bank of Scotland (RBS) (Royal Bank of Scotland Group) ist vielleicht der größte Restrukturierungsfall der Welt, und im ersten Jahr waren wir naturgemäß stark mit uns selbst beschäftigt. Aber jetzt entstehen wieder neue Freiräume, sagte Hester der "Welt am Sonntag". Mit einem schrittweisen Rückzug des Staates rechnet Hester ab 2011. "Mein Ziel ist es, dass der Verkauf der staatlichen Anteile im kommenden Jahr beginnen kann."

Goldman Sachs und TPG wollen Windelhersteller Ontex kaufen

    LONDON – Goldman Sachs (Goldman Sachs Group) will einem Pressebericht zufolge zusammen mit dem Finanzinvestor TPG den Pampers-Konkurrenten Ontex kaufen. Die Private-Equity-Sparte der US-Investmentbank und TPG seien bereit, mehr als 1,2 Milliarden Euro für den Windelhersteller zu zahlen, berichtet die britische Zeitung "Sunday Telegraph". Die Übernahme könne bereits Anfang der Woche verkündet werden.

General Motors bereitet Börsen-Comeback vor

     NEW YORK/DETROIT - General Motors nimmt Kurs auf den Aktienmarkt. Nachdem die US-Regierung als Mehrheitseigner grünes Licht gegeben hat, laufen die Vorbereitungen für den wohl heißesten Börsengang des Jahres auf Hochtouren. Mitte August will der nur knapp der Pleite entronnene Autokonzern nach Informationen der "New York Times" seine genauen Pläne bekanntgeben.

Hugo Boss will maßgeschneiderte Anzüge anbieten

     METZINGEN - Der größte deutsche Modekonzern Hugo Boss (HUGO BOSS vz) will spätestens vom kommenden Jahr an maßgeschneiderte Anzüge anbieten. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs sagte der "Wirtschaftswoche": "Wir wollen Kunden, die das wünschen, "Made to Measure" anbieten, Anzüge, die den individuellen Maßen des Kunden angepasst werden." Starten wolle Hugo Boss damit in ausgewählten Geschäften in Asien, danach in den USA. Auch in Deutschland könne er sich das gut vorstellen, sagte Lahrs, etwa in Frankfurt. "Kosten wird ein solcher Anzug ab 2500 Euro aufwärts."

Weiter Spekulation um Verkauf der Nordic-Werften

    HAMBURG/WISMAR - Trotz eines Dementis von Werften-Eigner Witali Jussufow gehen die Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Nordic Yards in Wismar und Warnemünde weiter. Nachdem am Freitag bereits NDR 1 Radio MV berichtete, Jussufow verhandele mit dem russischen Staatsunternehmen OSK, meldet dies nun auch der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Die Verhandlungen würden seit Ende 2009 geführt. "Bis jetzt aber konnten wir uns nicht auf einen Preis einigen", zitierte das Magazin den OSK-Sprecher Igor Rjabow. Jussufow hatte am Freitag erklärt: "Mein Investment in Nordic Yards ist langfristig angelegt. Ich plane nicht, die Werften zu verkaufen."

Bahnchef gegen fixe Dividende - Investitionsprogramm

     BERLIN - Bahnchef Rüdiger Grube hadert mit der geplanten festen Gewinnabführung von 500 Millionen Euro an den Bund. "Eine Dividende ist das gute Recht des Eigentümers", sagte Grube der "Welt am Sonntag". Der bundeseigene Konzern sei aber laut Grundgesetz als Wirtschaftsunternehmen zu führen. In solchen Firmen empfehle der Vorstand dem Aufsichtsrat nach dem abgelaufenen Geschäftsjahr eine Dividende, die dann die Hauptversammlung beschließe. "So wünsche ich mir das auch für die Bahn." Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat in ihrem Programm zur Haushaltssanierung von 2011 bis 2014 jeweils 500 Millionen Euro Einnahmen aus Dividenden der Bahn eingeplant.

US-Beschwerden über BMW Z4 - BMW: 'Nicht sicherheitsrelevant'

     WASHINGTON/MÜNCHEN - In den USA häufen sich die Beschwerden über den BMW Z4. Die Behörde für Verkehrssicherheit geht Hinweisen aus der Bevölkerung nach, dass die Servolenkung des Sportwagens ausfällt. Es soll bereits zu einem Crash gekommen sein. Mehrere Fahrer berichteten der Behörde zufolge von Beinahe-Unfällen. Ein Sprecher der BMW AG in München sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa, das Phänomen einer möglicherweise erschwerten Lenkung bei großer Hitze sei seit längerem bekannt. Es sei aber nicht sicherheitsrelevant. Die Lenkung selbst falle auf keinen Fall aus, schlimmstenfalls könne es zu einem Ausfall der Servounterstützung der Lenkung kommen.

/she

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