20.06.2016 17:08:39
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 20.06.2016
BREXIT/ROUNDUP: Wahlkampf kommt wieder auf Touren - Noch ist alles offen
LONDON - Drei Tage vor dem historischen EU-Referendum in Großbritannien ist der Wahlkampf wieder entbrannt. Premierminister David Cameron beschuldigt das Brexit-Lager, mit unwahren Behauptungen und falschen Zahlen zu arbeiten. Der Austritts-Wortführer Boris Johnson wiederum hält dem Pro-EU-Lager politische Ratlosigkeit vor. In der EU bleiben, bedeute, "hinten in einem Auto eingesperrt zu sein, das jemand fährt, der nicht gut Englisch spricht und in eine Richtung steuert, in die wir nicht wollen", schrieb er in einen Namensartikel für den "Daily Telegraph".
ROUNDUP: Durchbruch mit Teheran - Bund sichert wieder Iran-Geschäfte ab
BERLIN - Deutsche Unternehmen können ihre Iran-Geschäfte wieder mit Exportgarantien des Bundes absichern. Wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mitteilte, hat der Iran zuvor Altschulden bei sogenannten Hermes-Bürgschaften beglichen. Dabei ging es mit aufgelaufenen Zinsen um 500 bis 600 Millionen Euro. "Damit ist der Weg offen für die Wiederübernahme von Hermesdeckungen für Exporte in den Iran." Bei den Bürgschaften springt der deutsche Staat ein, wenn ein ausländischer Partner eines deutschen Unternehmens nicht zahlt.
ROUNDUP: Indien erleichtert Investitionen in Fluglinien und Rüstungskonzerne
NEU DELHI - Ausländische Unternehmen können in Zukunft leichter in Indien investieren. Das Büro von Premierminister Narendra Modi teilte am Montag mit, die Obergrenzen für ausländische Direktinvestitionen in mehreren Branchen zu erweitern oder ganz aufzuheben. Die Entscheidung erlaubt ausländischen Investoren in Zukunft, indische Fluglinien und Rüstungsunternehmen zu 100 Prozent zu besitzen. Sie brauchen für einen Anteil von mehr als 49 Prozent allerdings die Zustimmung der indischen Regierung. Zuvor waren Beteiligungen über 49 Prozent gar nicht möglich.
ROUNDUP: CSU und bayerische Wirtschaft fordern Ende von Russland-Sanktionen
MÜNCHEN - Kurz vor einer Entscheidung der EU über eine Verlängerung der Russland-Sanktionen haben CSU und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) ein Ende der Strafmaßnahmen gefordert. "Beide Seiten sind sich einig, dass die Sanktionen seit zwei Jahren die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland - in besonderer Weise auch Bayern - und Russland stark beeinträchtigen", heißt es in einer Erklärung, die CSU und vbw nach einer gemeinsamen Präsidiumssitzung am Montag veröffentlichten. Und weiter: "Sanktionen dürfen kein Dauerzustand sein. Blockdenken ist nicht mehr zeitgemäß."
BREXIT/ROUNDUP/Handelsverband: Brexit wäre über Jahre Gift für die Wirtschaft
BERLIN - Ein Abschied der Briten aus der EU würde dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zufolge die Wirtschaft Großbritanniens und der ganzen EU hart treffen. "Ein Brexit führt zu Unsicherheit und Vertrauensverlust über Jahre", sagte Verbandspräsident Anton Börner am Montag in Berlin. Dies hätte "erhebliche Auswirkungen" auf die Euroschuldenkrise, die Arbeitslosigkeit und die wirtschaftlichen Aussichten insgesamt.
Umfrage: Nur 60 Prozent haben einen Tarifvertrag
BERLIN - 94 Prozent der Beschäftigten in Deutschland finden Tarifverträge wichtig - aber nur 60 Prozent haben einen. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Berlin vorgestellten Umfrage im Auftrag der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Während Beschäftigte mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von 1500 bis 3000 Euro zu 64 Prozent unter Tarifvertrag arbeiten, sind es bei niedrigerem Einkommen nur 46 Prozent.
Bundesbank erwartet deutlich langsameres Wachstum im zweiten Quartal
FRANKFURT - Die deutsche Wirtschaft wird nach dem starken Jahresauftakt im zweiten Quartal nach Einschätzung der Bundesbank ihr Wachstumstempo deutlich drosseln. "Die günstigen Witterungseinflüsse aus dem Winterhalbjahr sind ausgelaufen, so dass vor allem im Baugewerbe Impulse entfallen", hieß es in dem am Montag veröffentlichten aktuellen Monatsbericht. Zudem dürfte die Industrieproduktion nach dem starken Anstieg im ersten Vierteljahr eine Verschnaufpause einlegen. Zuletzt seien die Aufträge in der Industrie gesunken.
ROUNDUP: Union und SPD einig über Erbschaftsteuerreform
BERLIN - Union und SPD haben sich nach monatelangem Streit auf eine Reform der Erbschaftsteuer geeinigt. Nach dem am Montag erzielten Kompromiss werden Firmenerben wie bisher von der Erbschaftsteuer weitgehend befreit, wenn sie das Unternehmen längere Zeit fortführen und Arbeitsplätze erhalten. Allerdings gelten schärfere Vorgaben wie sie das Bundesverfassungsgericht gefordert hatte.
Deutschland: Erzeugerpreise erneut stark gefallen
WIESBADEN - In Deutschland sind die Erzeugerpreise im Mai erneut stark gefallen. Wie schon in den Vormonaten belasteten die im Jahresvergleich deutlich gesunkenen Energiepreise stark. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte seien um 2,7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 2,9 Prozent gerechnet.
Japans Exporte bleiben schwach - Achter Rückgang in Folge
TOKIO - Die japanische Wirtschaft kämpft weiter mit einer schwachen Nachfrage der wichtigsten Handelspartner und dem jüngst wieder erstarkten Yen. Die Exporte gingen im Mai zum achten Mal nacheinander zurück - der Rückgang fiel zudem stärker aus als Experten erwartet hatten. Die Ausfuhren seien um 11,3 Prozent gesunken, teilte das Finanzministerium am Montag in Tokio mit. Die Exporte nach China, dem wichtigsten Handelspartner des Landes sei um fast 15 Prozent gefallen. Bei den Importen habe das Minus insgesamt 13,8 Prozent betragen. Hier profitiert Japan von der jüngsten Stärke der heimischen Währung und der niedrigen Rohstoffpreise. Wegen des starken Exportrückgangs habe es mit 40,7 Milliarden Yen (342 Mio Euro) das erste Handelsbilanzdefizit seit Januar gegeben.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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