17.12.2015 17:10:39

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 17.12.2015

Fed leitet Zinswende ein - weitere Schritte in Aussicht

WASHINGTON - Die US-Notenbank (Fed) hat die lang erwartete Zinswende eingeleitet. Erstmals seit der Finanzkrise werde der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte von der Nulllinie angehoben und liege künftig innerhalb einer Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent, teilte die Fed am Mittwoch in Washington mit. Der Beschluss fiel einstimmig. Volkswirte und die Finanzmärkte hatten ihn erwartet. Nun rätseln die Anleger, wie es weitergeht. Fed-Präsidentin Janet Yellen kündigte an, dass weitere Zinserhöhungen "voraussichtlich graduell" erfolgen werden.

GESAMT-ROUNDUP: Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt gut

MÜNCHEN/FRANKFURT - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt hervorragend. Daran ändert auch ein leichter Dämpfer des Ifo-Geschäftsklimaindexes im Dezember nichts: Das wichtigste Konjunkturbarometer für die deutsche Wirtschaft bleibt auf hohem Niveau. Tatsächlich gibt die Konjunktur den Unternehmen auch allen Grund zur Zuversicht, wie KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner betont: "Die Aussichten für 2016 sind gut: Konsum und Wohnbauten setzen ihren Dauerlauf in überzeugendem Tempo fort, teils dank einer zweiten Luft infolge der Zuwanderung."

ROUNDUP: Argentinien gibt Devisenhandel frei - Peso fällt um 30 Prozent

BUENOS AIRES - Die neue argentinische Regierung von Präsident Mauricio Macri hat die seit etwa vier Jahren geltenden Devisenkontrollen weitgehend aufgehoben und so den Peso auf Talfahrt geschickt. In Folge der Entscheidung fiel der Peso am Donnerstag um etwa 30 Prozent zum US-Dollar. So kostete ein Dollar zuletzt 13,86 Peso, nachdem er am Dienstag noch 9,80 Peso wert gewesen war.

USA: Frühindikator steigt stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im November stärker gestiegen als erwartet. Zum Vormonat habe der Indikator um 0,4 Prozent zugelegt, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Indikator um 0,6 Prozent gestiegen.

USA: Leistungsbilanzdefizit steigt auf den höchsten Stand seit 2008

WASHINGTON - Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im dritten Quartal auf den höchsten Stand seit Ende 2008 gestiegen. Der Fehlbetrag sei in den Monaten Juli bis September von revidiert minus 111,1 Milliarden Dollar auf 124,1 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Zunächst war für das zweite Quartal ein Minus von 109,7 Milliarden Dollar ermittelt worden. Volkswirte hatten für das dritte Quartal mit einem Defizit von 118,6 Milliarden Dollar gerechnet.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen etwas stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker gefallen als erwartet. In der vergangenen Woche fiel die Zahl um 11 000 auf 271 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 275 000 Anträgen gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt ging leicht um 250 auf 270 500 Anträge zurück.

USA: Philly-Fed-Index überraschend stark eingetrübt

PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Dezember überraschend stark eingetrübt. Der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei um 7,8 Punkte auf minus 5,9 Zähler gefallen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Der Stimmungsindikator liegt damit deutlich unter der Expansionsschwelle von null Punkten. Volkswirte hatten mit einem positiven Wert von 1,0 Punkten gerechnet. Im Vormonat November hatte der Zähler bei 1,9 Punkten gelegen.

Norwegens Zentralbank verzichtet vorerst auf weitere Zinssenkung

OSLO - Die Zentralbank Norwegens hat ihre Geldpolitik vorerst nicht weiter gelockert. Der Leitzins bleibe unverändert bei 0,75 Prozent, teilte die Norges Bank am Donnerstag in Oslo mit. Ökonomen hatten mehrheitlich mit der Entscheidung gerechnet, viele hatten aber eine weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen. Die norwegische Krone legte im Anschluss an die Entscheidung zu.

Großbritannien: Einzelhandel legt deutlich zu

LONDON - Der britische Einzelhandel hat im November seine Umsätze deutlich steigern können. Nach Daten des Statistikamts ONS vom Donnerstag lagen die Umsätze 1,7 Prozent höher als im Vormonat. Das war der höchste Zuwachs seit einem Jahr und mehr als dreimal so viel wie Bankvolkswirte erwartet hatten. Der Rückgang im Vormonat wurde leicht von 0,9 auf 0,8 Prozent korrigiert.

Eurozone: Arbeitskosten steigen deutlich schwächer

LUXEMBURG - Im Euroraum sind die Arbeitskosten der Unternehmen im dritten Quartal deutlich schwächer gestiegen. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat vom Donnerstag lagen sie 1,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal hatte der Anstieg noch 1,6 Prozent betragen. Die Löhne stiegen von Juli bis September um 1,4 Prozent, die Lohnnebenkosten um lediglich 0,1 Prozent. Beide Kostenblöcke erhöhten sich schwächer als im Vorquartal.

Japans Wirtschaft leidet weiter unter schwacher China-Nachfrage - Exporte fallen

TOKIO - Japans Exporte sind im November wegen einer schwachen Nachfrage aus China so stark gefallen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren seien um 3,3 Prozent gesunken, wie das Finanzministerium am Donnerstag in Tokio mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit dem Dezember 2012. Experten hatten zwar mit einem schwächeren Export gerechnet, aber nicht mit einem Minus in dieser Höhe. Die Exporte nach China, dem wichtigsten Handelspartner Japans, sind um rund acht Prozent eingebrochen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/tos

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