14.06.2016 17:15:39

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 14.06.2016

BREXIT/ROUNDUP 3: Angst drückt Rendite 10-jähriger Bundesanleihe ins Minus

FRANKFURT - Die Furcht vor dem drohenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union treibt die Investoren weiter in als sichere Häfen geltende Staatsanleihen. Die Folge: Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ist die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen in den negativen Bereich gerutscht. Anleger sind mittlerweile bereit, bei deutschen Staatsanleihen bis zu einer Laufzeit von zehn Jahren quasi eine Gebühr zu bezahlen, statt Zinsen zu kassieren. Die angespannte Lage für Sparer verschärft sich damit weiter.

BREXIT/Umfragen: Brexit-Befürworter führen mit bis zu sieben Prozentpunkten

LONDON - Gut eine Woche vor dem EU-Referendum in Großbritannien liegen nach zwei neuen Umfragen die Befürworter eines Brexits mit bis zu sieben Prozentpunkten vorn. In einer Meinungsumfrage des Instituts YouGov für die Zeitung "The Times", die am Dienstag veröffentlicht wurde, sprachen sich 46 Prozent der Befragten für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union aus. Die Brexit-Gegner des "Remain"-Lagers ("Bleiben") kamen demnach auf 39 Prozent, 11 Prozent der Befragten seien noch unentschlossen.

USA: Einzelhandelsumsätze steigen überraschend stark

WASHINGTON - In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im Mai überraschend stark zugelegt. Zum Vormonat seien die Erlöse um 0,5 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Allerdings waren die Einzelhandelsumsätze im Vormonat noch um 1,3 Prozent gestiegen.

USA: Einfuhrpreise steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Preise für eingeführte Güter im Mai stärker als erwartet gestiegen. Die Importpreise seien im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Mittel mit einem Zuwachs um lediglich 0,7 Prozent gerechnet. Außerdem wurde der Anstieg vom April von 0,3 auf 0,7 Prozent nach oben korrigiert.

Minister: Irans Ölproduktion steigt auf mehr als 3,8 Millionen Barrel

TEHERAN - Der Iran hat seine Ölproduktion auf mehr als 3,8 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag erhöht. Der Export betrage mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag, sagte Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh am Dienstag im iranischen Parlament. Damit sei das vorrangige Ziel, das Niveau aus der Zeit vor den westlichen Sanktionen zu erreichen, fast realisiert, sagte der Minister der Nachrichtenagentur Shana zufolge.

ROUNDUP: Wirtschaft beklagt 'dramatische Lage' auf dem Ausbildungsmarkt

BERLIN - Trotz Zugeständnissen bei der Einstellung kann fast jeder dritte Betrieb in Deutschland nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Deutschlandweit waren dies im vergangenen Jahr 31 Prozent, im Osten sogar 45 Prozent. Das zeigt eine am Dienstag in Berlin veröffentlichte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). "Die Lage war für die Unternehmen noch nie so dramatisch wie jetzt", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

ROUNDUP: IWF warnt China vor 'rasant' steigenden Unternehmensschulden

PEKING - Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist zunehmend über Chinas "rasant" steigende Unternehmensschulden besorgt. Das Land steuere auf "ernste Probleme" zu, wenn es die hohe Verschuldung seiner Staatsfirmen nicht in den Griff bekomme, sagte der stellvertretende IWF-Chef David Lipton am Dienstag in Peking. Die zweitgrößte Volkswirtschaft müsse vor allem die Haushaltsdisziplin verbessern sowie die schwächsten Firmen umstrukturieren und "zum Teil schließen", um deren Schulden unter Kontrolle zu bringen, sagte der IWF-Vize anlässlich einer jährlichen Überprüfung des Landes durch den Währungsfonds.

Athen will weitere Regionalflughäfen und Häfen verpachten

ATHEN - Die griechische Regierung unter Alexis Tsipras treibt die Privatisierungen voran. In den kommenden Monaten sollen 23 Regionalflughäfen verpachtet werden. Privatisiert werden sollen auch zehn kleinere Häfen des Landes. Wie die griechische Presse am Dienstag weiter berichtete, stehen auf der Liste der zur Verpachtung stehenden Flughäfen unter anderem die von Kalamata im Südwesten der Halbinsel Peloponnes sowie die Flughäfen der malerischen Inseln von Astypalaia, Karpathos, Kastellorizo, Limnos, Milos, Skyros und Kasos. Auch auf Kreta soll der Flughafen von Siteia im Osten der Insel verpachtet werden.

IWF warnt China: Schulden von Unternehmen steigen 'rasant'

PEKING - Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt mit zunehmender Sorge auf Chinas "rasant" steigende Unternehmensschulden. Das Land steuere auf "ernste Probleme" zu, wenn es die hohe Verschuldung seiner Firmen nicht in den Griff bekomme, sagte der stellvertretende IWF-Chef David Lipton am Dienstag in Peking. Die zweitgrößte Volkswirtschaft müsse vor allem die Haushaltsdisziplin der staatlichen Unternehmen vergrößern sowie die schwächsten Firmen umstrukturieren und "zum Teil schließen", um ihre Schulden unter Kontrolle zu bringen, sagte der IWF-Vize anlässlich einer jährlichen Überprüfung des Landes durch den Währungsfonds.

Eurozone: Industrieproduktion legt stärker zu als erwartet

LUXEMBURG - Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im April stärker gestiegen als erwartet. Die Produktion sei um 1,1 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Im März war sie noch um 0,7 Prozent gefallen.

Großbritannien: Inflation überraschend schwach

LONDON - Die Inflation in Großbritannien hat sich im Mai überraschend nahe der Nulllinie gehalten. Die Verbraucherpreise sind zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Nachdem die Teuerung im April ebenfalls bei 0,3 Prozent gelegen hatte, waren Bankvolkswirte von einer etwas höheren Inflationsrate von 0,4 Prozent ausgegangen. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau im Mai um 0,2 Prozent und damit ebenfalls schwächer als erwartet.

Spanien: Verbraucherpreise fallen wie erwartet

MADRID - In Spanien hat sich der deutliche Preisrückgang auf Verbraucherebene wie erwartet etwas abgeschwächt. Wie das Statistikamt INE am Dienstag nach einer zweiten Schätzung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise nach europäischer Rechnung (HVPI) im Mai 1,1 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Bankvolkswirte hatten die Bestätigung der ersten Schätzung erwartet. Im April hatte die Inflationsrate minus 1,2 Prozent betragen.

Frist bei europäischer Finanzsteuer wohl nicht zu halten

BRÜSSEL - Deutschland, Frankreich und acht europäische Partner kommen mit dem Vorhaben einer gemeinsamen Finanzsteuer viel langsamer voran als geplant. Das Vorhaben, alle offenen Fragen bis Ende Juni zu klären, sei wohl nicht einzulösen, berichteten Diplomaten am Dienstag in Brüssel.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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