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29.01.2013 17:09:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.01.2013 - 17.00 Uhr

    Deutsche Verbraucher spürbar optimistischer

 

    NÜRNBERG/BERLIN  - Die Aussicht auf eine rasche Konjunkturbelebung macht's möglich: Die Verbraucher in Deutschland sind spürbar optimistischer. Das stellt das Marktforschungsinstitut GfK (GfK SE) in seiner neuesten Konsumklimastudie fest, die am Dienstag in Nürnberg veröffentlicht wurde. Die jüngsten Befragungen zeigen demnach, dass die Verbraucher für 2013 wieder mit höheren Einkommen rechnen und daher auch wieder größere Anschaffungen planen. Dazu trage neben einem stabilen Arbeitsmarkt die moderate Preissteigerung bei. Auch in der deutschen Industrie wächst die Zuversicht.

 

Brüssel: Eurozone nicht mehr existenziell bedroht

 

    BRÜSSEL  - Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone ist nach Einschätzung der EU-Kommission gebannt. "'Grexit' ist komplett von der Bühne verschwunden", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn am Dienstag in Brüssel mit Blick auf Spekulationen vor allem im zurückliegenden Jahr, wonach das krisengeschüttelte Griechenland den Euroraum verlassen könnte.

 

USA: Verbrauchervertrauen Conference Board gibt stark nach

 

    WASHINGTON  - In den USA hat sich die Stimmung der Konsumenten zu Jahresbeginn stark eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel um 8,1 Punkte auf 58,6 Zähler, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Damit liegt der Indikator so tief wie zuletzt im November 2011. Zudem ist das Stimmungsbarometer nun bereits zum dritten Mal in Folge rückläufig. Die Markterwartungen wurden deutlich verfehlt.

 

Banken holen sich über EZB-Wochenrefi keine Notkredite zurück

 

    FRANKFURT  - Die Banken des Euroraums haben das wöchentliche Hauptrefinanzierungsgeschäft der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht dazu genutzt, einen Teil ihrer avisierten Rückzahlungen aus langfristigen Notkrediten zurückzuholen. Die Notenbank versorgte das Bankensystem über das neue Wochengeschäft mit rund 124,15 Milliarden Euro, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das ist sogar etwas weniger als in der vergangenen Woche. Nach der Ankündigung zahlreicher Banken vom vergangenen Freitag, 137,2 Milliarden Euro aus dem ersten dreijährigen Langfristtender der EZB vorzeitig zurückzuzahlen, wurden die Zahlen mit Spannung erwartet.

 

Italien: Zinskosten für kurzfristige Schulden weiter rückläufig

 

    ROM  - Das hochverschuldete und krisengeschwächte Euroland Italien hat am Dienstag abermals geringere Zinsen für kurzfristige Schulden bezahlen müssen. Bei einer Versteigerung neuer Geldmarktpapiere mit sechsmonatiger Laufzeit betrug die durchschnittliche Rendite 0,73 Prozent, wie die italienische Notenbank in Rom mitteilte. Verglichen mit einer ähnlichen Auktion Ende Dezember ergibt sich ein Renditerückgang um 0,22 Prozentpunkte. Italien verkaufte wie geplant Schuldtitel über 8,5 Milliarden Euro. Die Nachfrage blieb hoch.

 

USA: Hauspreise steigen so stark wie seit über 6 Jahren nicht mehr

 

    NEW YORK  - In den USA sind die Hauspreise im Jahresvergleich so stark wie seit über sechs Jahren nicht mehr gestiegen. Im November hätten die Preise in den 20 größten amerikanischen Ballungsgebieten um 5,52 Prozent zugelegt, teilte das private Institut S&P/Case-Shiller am Dienstag in New York mit. Dies war der größte Anstieg zum Vorjahr seit dem August 2006. Volkswirte hatten allerdings einen noch etwas stärkeren Zuwachs um 5,55 Prozent erwartet.

 

Ungarn: Notenbank senkt Leitzins wie erwartet auf 5,50 Prozent

 

    BUDAPEST  - Die Notenbank Ungarns hat ihren Leitzins weiter gesenkt. Sie reduzierte den Zins, über den sich die Geschäftsbanken bei ihr refinanzieren können, um 0,25 Punkte auf 5,50 Prozent. Dies teilte die Zentralbank am Dienstag in Budapest mit. Seit dem vergangenen Juli, als der Leitzins noch bei 7,0 Prozent stand, hatte ihn die Notenbank jeden Monaten um jeweils 0,25 Prozentpunkte abgesenkt.

 

Ringen um WTO-Chefposten: Welthandelsorganisation prüft Kandidaten

 

    GENF  - Bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf hat das Kandidatenkarussell für die Neubesetzung des Chefpostens Fahrt aufgenommen. Wichtige Schwellen- und Entwicklungsländer wollen in den nächsten Tagen und Wochen einen Kandidaten aus ihren Reihen durchsetzen. Alle insgesamt neun Bewerber um die Nachfolge von Generaldirektor Pascal Lamy (Frankreich) stehen dem WTO-Generalrat - dem höchsten Entscheidungsgremium zwischen den Konferenzen der Handelsminister - bis Donnerstag Rede und Antwort.

 

DIW zahlt nach Rechnungshof-Kritik fast 700.000 Euro zurück

 

    BERLIN  - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat nach Kritik des Rechnungshofs Berlin fast 700.000 Euro zurückgezahlt. Wie aus einem am Dienstag vorgestellten Leistungsbericht des Rechnungshofs hervorgeht, waren zwischen 2005 bis 2009 Ausgaben von fast 1,9 Millionen Euro bemängelt worden. So seien unter anderem "Leistungen vielfach ohne Ausschreibungen" vergeben worden. Moniert worden war auch die kostenlose Überlassung von Büroräumen an eine amerikanische Non-Profit-Gesellschaft in Washington sowie der Umzug des DIW aus institutseigenen Gebäuden in Berlin-Zehlendorf in ein Mietobjekt in Mitte.

 

Rückzieher bei Arbeitnehmerdatenschutz - Koalition setzt Beratung ab

 

    BERLIN  - Der heftige Protest von Gewerkschaften und Arbeitgebern gegen die Überwachung von Beschäftigten hat Wirkung gezeigt: Die schwarz-gelbe Koalition will ihre umstrittenen Pläne zum Arbeitnehmerdatenschutz überarbeiten. Union und FDP setzten die für diesen Freitag geplante Verabschiedung im Bundestag von der Tagesordnung ab. Sie wollen noch einmal mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über das Vorhaben reden. Der DGB verbuchte den Rückzieher als Erfolg. Die SPD verlangte einen endgültigen Abschied von den Plänen.

 

Beschäftigte klagen über immer mehr Stress im Job

 

    BERLIN  - Hoher Druck am Arbeitsplatz: Fast jeder Fünfte fühlt sich überfordert - und 43 Prozent der Berufstätigen in Deutschland klagen über wachsenden Stress. Das geht aus dem "Stressreport Deutschland 2012" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervor, der am Dienstag in Berlin vorgelegt wurde. Für die Studie wurden bundesweit fast 18 000 Arbeitnehmer zu psychischen Anforderungen, Belastungen und Stressfolgen ihres Arbeitsalltags befragt. Ergebnis: Anforderungen und positive Aspekte im Berufsalltag haben sich seit 2005/2006 "auf hohem Niveau" kaum verändert.

 

INTERVIEW/IG Metall: Chefs sind ein Hauptgrund für Stress im Job

 

    FRANKFURT  - Stress im Job wird nach Einschätzung der IG Metall häufig von den Chefs verursacht. "Wir wissen, dass inkompetentes Führungsverhalten ein wichtiger Stressfaktor ist", sagte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

 

EZB-Chefvolkswirt warnt vor Inflations-Experimenten

 

    KOPENHAGEN  - Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, lehnt Forderungen nach höheren Inflationszielen strikt ab. Notenbanker müssten zwar Mut beweisen, sollten sich jedoch nicht zu "gefährlichen Experimenten" hinreißen lassen, sagte Praet am Dienstag bei einer Rede in Kopenhagen.

 

Industrie erwartet 2013 Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent

 

    BERLIN  - Die deutsche Industrie erwartet trotz eines schwachen Auftakts in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Der Industrieverband BDI ist damit deutlich optimistischer als die schwarz-gelbe Bundesregierung, die im laufenden Jahr einen Zuwachs von nur 0,4 Prozent erwartet. Es gebe berechtigte Hoffnung auf eine deutliche wirtschaftliche Belebung ab dem Frühjahr, sagte der neue BDI-Präsident Ulrich Grillo am Dienstag in Berlin. Auch für 2014 ist der Spitzenverband zuversichtlich, nannte aber keine Zahlen.

 

OECD: Inflationsrate stabil bei 1,9 Prozent

 

    PARIS  - In den OECD-Staaten hat sich der Preisauftrieb im Dezember nicht verändert. Die Jahresinflationsrate habe wie im Vormonat bei 1,9 Prozent verharrt, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Paris mitteilte. Auf Monatssicht hielt sich das Preisniveau unverändert.

 

Japan: Regierung plant Rekordemission von Staatsanleihen

 

    TOKIO  - Die neue japanische Regierung will im kommenden Fiskaljahr so viele Staatsanleihen direkt an private Investoren verkaufen wie noch nie. Wie das Finanzministerium am Dienstag in Tokio mitteilte, sollen Schuldtitel über insgesamt 156,6 Billionen Yen (etwa 1,28 Billionen Euro) auktioniert werden. Das ist ein Rekordvolumen. Im Vergleich zum vergangenen Fiskaljahr ergibt sich ein Zuwachs um etwa sieben Billionen Yen. Zudem ist es das fünfte Jahr in Folge, in dem das Emissionsvolumen steigt. Der Großteil der Staatspapiere soll im zwei-, fünf- und zehnjährigen Laufzeitbereich verkauft werden.

 

Finanzinvestoren investieren in der Krise in Deutschland

 

    FRANKFURT  - Finanzinvestoren haben 2012 genauso viel in Deutschland investiert wie ein Jahr zuvor. Zwar sank die Zahl der Übernahmen mittelständischer Firmen leicht von 31 auf 29, wie die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der Gesamtwert der Geschäfte erreichte mit rund 3,5 Milliarden Euro jedoch das Vorjahresniveau. Berücksichtigt werden dabei Transaktionen mit einem Wert von 50 Millionen bis 250 Millionen Euro. Aktiv waren Private-Equity-Investoren vor allem bei Automobilzulieferern sowie im Medizintechnik- und Gesundheitssektor.

 

Indiens Zentralbank senkt Zinsen für Wachstumsschub

 

    NEU DELHI  - Zur Ankurbelung der Wirtschaft hat die indische Zentralbank die wichtigsten Zinssätze um jeweils einen Viertel Prozentpunkt gesenkt. Die Währungshüter hatten sich in den vergangenen Monaten gegen Forderungen nach Zinssenkungen gestemmt, um die Inflation in Schach zu halten. Zuletzt waren die Zinsen im April 2012 verringert worden. Die Entscheidung für die Lockerung der Geldpolitik sei nun angesichts des abflauenden Wirtschaftswachstums und geringerer Inflationsraten gefallen, sagte Bankchef  Dubbaro am Dienstag. Das indische Bruttoinlandsprodukt wuchs zuletzt nur noch um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das war der geringste Zuwachs seit drei Jahren. Die Inflation sank im Dezember auf 7,2 Prozent, im September hatte sie noch bei 8,1 Prozent gelegen.

 

Preisanstieg bei Importgütern so schwach wie seit 3 Jahren nicht mehr

 

    WIESBADEN  - In Deutschland hat es im Dezember den schwächsten Preisanstieg für importierte Waren seit drei Jahren gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Preisniveau um 0,3 Prozent geklettert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das ist die niedrigste Rate seit Dezember 2009. Zum Vormonat fielen die Importpreise im Dezember um 0,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten im Jahresvergleich einen Anstieg um 0,9 Prozent und im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.

 

Frankreich: Verbrauchervertrauen stagniert

 

    PARIS  - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat im Januar stagniert. Der entsprechende Indikator verharrte auf seinem Vormonatswert von 86 Punkten, wie die Statistikbehörde Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Volkswirte hatten damit gerechnet. Derzeit rangiert das Stimmungsbarometer in der Nähe seines fünfjährigen Durchschnitts.

 

/rob/hbr

 

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