28.11.2022 17:04:38
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.11.2022 - 17.00 Uhr
EZB-Präsidentin Lagarde stellt weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht
BRÜSSEL - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat angesichts der Rekordinflation in der Eurozone weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Wir sind entschlossen, die Inflation auf unser mittelfristiges Ziel zurückzuführen und die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen", sagte Lagarde am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Man werde die Zinsen auf ein Niveau anheben, welches sicherstelle, dass die Inflation zeitnah auf das mittelfristige EZB-Ziel von zwei Prozent zurückkehre.
Eurozone: Geldmenge wächst deutlich schwächer
FRANKFURT - Die Geldmenge in der Eurozone ist im Oktober deutlich schwächer gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte. Im September hatte das Wachstum mit 6,3 Prozent noch klar höher gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Verlangsamung auf 6,1 Prozent gerechnet.
Ifo-Institut: 'Kleiner Hoffnungsschimmer' für Exportindustrie
MÜNCHEN - Ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Lage sind die Exporterwartungen der deutschen Industrie ein weiteres Mal leicht gestiegen. Nach der monatlichen Konjunkturumfrage des Münchner Ifo-Instituts lag der Saldo der Exporterwartungen im November bei plus 0,4 Punkten, nach minus 4,6 Punkten im Vormonat. Für die deutsche Exportindustrie zeichneten sich "kleine Hoffnungsschimmer" ab, hieß es am Montag. Zuwächse erwartet laut Ifo-Präsident Clemens Fuest die Autoindustrie. Mit rückläufigem Geschäft hingegen rechnet unter anderem die unter hohen Energiepreisen leidende Chemie.
ROUNDUP: Massive Polizeipräsenz soll in China neue Proteste verhindern
PEKING - Aus Angst vor einem Wiederaufflammen der Proteste in China gegen die harte Null-Covid-Strategie der Regierung hat die Polizei ihre Präsenz in mehreren Metropolen massiv verstärkt. In der Hauptstadt Peking, in Shanghai und verschiedenen anderen Millionenstädten waren am Montag verstärkt Sicherheitskräfte auf den Straßen zu sehen. Polizisten untersuchten auch Handys von Passanten nach verdächtigen Informationen, wie Augenzeugen in sozialen Medien berichteten.
ROUNDUP: Lindner: 'Fürchtet euch nicht' - keine Steuererhöhungen
BERLIN - Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Steuererhöhungen eine klare Absage erteilt und will ab 2024 das gesamtstaatliche Defizit wieder verringern. Der FDP-Chef sagte am Montag bei einem Steuerforum des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Berlin: "Wir sind in der Vorweihnachtszeit: Fürchtet euch nicht. Mit dieser Koalition und diesem Bundesfinanzminister wird es keine Steuererhöhungen geben."
ROUNDUP/Corona-Experte: China braucht Impfkampagne mit wirksameren Vakzinen
PEKING - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollte China einem deutschen Experten zufolge so schnell wie möglich die Strategie ändern. "Zunächst müsste die Führung unabhängig von Ideologie die Bevölkerung mit den besten derzeit verfügbaren Impfstoffen versorgen", sagte Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das seien aber offensichtlich nicht chinesische Vakzine, sondern angepasste mRNA-Impfstoffe aus westlichen Ländern. "China müsste da über seinen Schatten springen."
Arbeitsmarkt bleibt trotz Krise robust
NÜRNBERG - Die Krisenstimmung drückt vorerst nicht weiter auf den deutschen Arbeitsmarkt. Im November stieg das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wieder leicht, nachdem es zuvor sechs Monate infolge gesunken war. Nach einem Plus von 0,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat liegt es bei 100,5 Punkten und damit weiterhin minimal über der neutralen Marke von 100 Punkten, wie das IAB am Montag mitteilte.
Studie: Lieferengpässe kosteten Industrie Milliarden an Wertschöpfung
DÜSSELDORF - Wegen Lieferengpässen bei vielen aus dem Ausland bezogenen Vorprodukten hat die deutsche Industrie herbe Produktionseinbußen hinnehmen müssen. Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 konnten aus diesem Grund Güter im Wert von knapp 64 Milliarden Euro nicht hergestellt werden, wie eine vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag veröffentlichte Untersuchung ergab. Besonders stark traf es demnach die Autoindustrie. Deren Wertschöpfung in Deutschland sei wegen des Mangels an Vorprodukten um knapp 31 Milliarden Euro geringer ausgefallen.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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