25.10.2022 17:04:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 25.10.2022 - 17.00 Uhr

ROUNDUP: Ifo-Geschäftsklima fällt auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020

MÜNCHEN - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober erneut verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat aber nur leicht um 0,1 Punkte auf 84,3 Zähler, wie das Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Ökonomen hatten eine deutlich stärkere Eintrübung auf im Schnitt 83,5 Punkte erwartet. Bereits im Vormonat war der Ifo-Geschäftsklimaindex, der auf einer Umfrage unter rund 9000 Unternehmen basiert, gesunken.

USA: Verbrauchervertrauen trübt sich überraschend deutlich ein

WASHINGTON - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel zum Vormonat um 5,3 Punkte auf 102,5 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 105,9 Punkte gerechnet.

USA: Häuserpreise fallen etwas stärker als erwartet - FHFA

NEW YORK - In den USA sind die Hauspreise im August etwas stärker als erwartet gefallen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise um 0,7 Prozent, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten im Durchschnitt nur mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet.

USA: Preisauftrieb am Häusermarkt lässt weiter nach - Case-Shiller-Index

NEW YORK - Am US-Immobilienmarkt bremsen die steigenden Zinsen den Preisauftrieb stärker aus als erwartet. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Häuserpreise im August zum Vorjahresmonat um 13,1 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Im Vormonat hatte der Preisanstieg noch 16 Prozent betragen.

Institute: Erwerbstätigenzahl schrumpft bis zum Jahr 2040 um 600 000

BERLIN - Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird nach Prognosen von Experten bis zum Jahr 2040 um rund 600 000 zurückgehen, was den Fachkräftemangel weiter verschärfen dürfte. In einer am Dienstag vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vorgelegten gemeinsamen Studie des BIBB, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung, wird davon ausgegangen, dass die Erwerbstätigenzahl in den kommenden 18 Jahren von derzeit 44,92 Millionen auf etwa 44,32 Millionen sinken wird.

ROUNDUP: Britischer Premier Sunak will Scherben seiner Vorgängerin aufkehren

LONDON - Nach dem Scheitern seiner Vorgängerin hat der neue britische Premierminister Rishi Sunak zum Amtsantritt der Nation eine Bewältigung der enormen Probleme im Land versprochen. Es wurden Fehler gemacht", sagte Sunak in seiner ersten Ansprache in der Downing Street mit Blick auf die kurze Amtszeit von Liz Truss. Diese war mit ihrer radikalen Wirtschaftspolitik nach nur rund sechs Wochen gescheitert. Er wolle den Schaden reparieren, sagte der 42-Jährige.

ROUNDUP 4: Zeichen stehen auf Kompromiss bei umstrittenem Hamburger Hafen-Deal

HAMBURG/BERLIN - Im Fall der politisch umstrittenen chinesischen Beteiligung an einem Containerterminal im Hamburger Hafen läuft es innerhalb der Bundesregierung auf eine Kompromisslösung zu. Demnach würde sich der chinesische Cosco-Konzern zwar wie vor mehr als einem Jahr vereinbart an dem Terminal Tollerort des Hamburger Hafenlogistikers HHLA beteiligen. Der Anteil der Chinesen würde aber nur 24,9 Prozent betragen. Unter den beteiligten Ministerien liefen am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch entsprechende Abstimmungen.

Kalte Progression würde in zwei Jahren 41 Milliarden Euro ausmachen

BERLIN - Finanzminister Christian Lindner (FDP) will eine inflationsbedingte Steuer-Mehrbelastung in zweistelliger Milliardenhöhe für die Bürger abfedern. Wie aus dem aktuellen Steuerprogressionsbericht der Bundesregierung hervorgeht, käme auf die Steuerzahler ohne diesen Ausgleich innerhalb von zwei Jahren eine kalte Progression von mehr als 41 Milliarden Euro zu. Lindner wolle diese jedoch vollständig ausgleichen, hieß es am Dienstag aus dem Finanzministerium. Zuerst hatte "t-online" über die Zahlen berichtet.

ROUNDUP: Meloni verkündet nationalistischere Politik und Kampf gegen Migranten

ROM - Ein neues Selbstbewusstsein in der EU, die Verteidigung der eigenen Interessen, eine Abwehr von Migranten und ein Bekenntnis zur Ukraine: Italiens neue Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat eine nationalistische Politik in dem Mittelmeerland angekündigt. In ihrer ersten Regierungserklärung im Parlament sagte die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia: "Wir wollen aus dieser Nation die besten Energien freisetzen und allen Italienern eine Zukunft mit mehr Freiheiten, Gerechtigkeit, Wohlstand und Sicherheit geben."

Italien will unter Meloni mehr eigene Gasvorkommen ausbeuten

ROM - Wegen steigender Energiekosten will die neue italienische Regierung von Rechtspolitikerin Giorgia Meloni mehr heimische Gasvorkommen erschließen. "Unsere Meere besitzen Gasvorkommen, bei denen wir die Pflicht haben, sie voll auszubeuten", forderte die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia am Dienstag vor Parlamentariern des Abgeordnetenhauses in Rom. Während ihrer ersten Regierungserklärung in der größeren der beiden Parlamentskammern sagte sie, die aktuelle Energiekrise könne paradoxerweise eine "Chance für Italien" sein.

ROUNDUP/Habeck: Sinkende Gaspreise erst 'mittelfristig gute Nachricht'

LUXEMBURG - Der starke Rückgang der Großhandelspreise für Gas wird nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erst mit einiger Verzögerung bei Bürgern und Unternehmen ankommen. "Das ist für die Verbraucher erst eine mittelfristig gute Nachricht, weil die hohen Preise aus dem letzten Jahr im nächsten Jahr noch anfallen werden", sagte Habeck am Dienstag am Rande von Beratungen der für Energie zuständigen Minister in Luxemburg. Für die Märkte sei dies allerdings dennoch ein starkes Zeichen. Man habe zuletzt einen regelrechten Preissturz erlebt.

Schmyhal: Ukraine wird schnelle Reformen fortführen

BERLIN - Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat Europa auf dem Weg seines Landes in die Europäische Union eine schnelle Fortsetzung tiefgreifender Reformen versprochen. Bis Ende des Jahres wolle sein Land das Assoziierungsabkommen umsetzen, sagte Schmyhal am Dienstag bei einer internationalen Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin. Die ukrainische Regierung plane unter anderem, EU-Standards für verschiedene Industriesektoren, eine Zollreform, eine Regierungsreform und die Liberalisierung des Arbeitsrechts. All dies geschehe auch während des Krieges - die Ukraine erfülle ihre Verpflichtungen, sagte Schmyhal.

ROUNDUP: Scholz und von der Leyen für Kraftakt zum Wiederaufbau der Ukraine

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben zu einem internationalen Kraftakt für den Wiederaufbau der Ukraine aufgerufen. Ein solcher Marshallplan nach dem Vorbild des US-Aufbauprogramms für Deutschland und ganz Europa nach dem Zweiten Weltkrieg sei "eine Generationenaufgabe, mit der man jetzt beginnen müsse", forderte Scholz am Dienstag bei einer internationalen Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin. Dies werde die "Stärke der gesamten Völkergemeinschaft notwendig machen". Von der Leyen mahnte, es sei keine Zeit zu verschwenden.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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