18.06.2015 17:14:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 18.06.2015 - 17.00 Uhr

USA: Frühindikatoren steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Mai stärker gestiegen als erwartet. Zum Vormonat erhöhte sich der Index um 0,7 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Im April war der Indikator ebenfalls um 0,7 Prozent geklettert.

USA: Philly-Fed-Index steigt stärker als erwartet

PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni stärker aufgehellt als erwartet. Der Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei im Vergleich zum Vormonat um 8,5 Punkte auf 15,2 Zähler gestiegen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 8,0 Punkte gerechnet.

IWF-Chefin Lagarde lehnt Gnadenfrist für Athen ab

LUXEMBURG - Griechenland muss seine Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) pünktlich zum Monatsende begleichen. "Die Zahlung von Griechenland ist am 30. Juni fällig. Es gibt keine Gnadenfrist von einem oder zwei Monaten", sagte die IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag in Luxemburg, wo die Euro-Finanzminister über Griechenland berieten. "Wenn das am 1. Juli nicht bezahlt ist, ist es nicht bezahlt."

Schäuble bei Eurogruppe: 'Es liegt an Griechenland'

LUXEMBURG - Die Finanzminister der Euro-Staaten sind am Donnerstag in Luxemburg zusammengekommen, um über einen Ausweg aus der griechischen Schuldenkrise zu beraten.

Varoufakis deutet Kompromissbereitschaft im Schuldenstreit an

LUXEMBURG - Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hat im Schuldenstreit mit den internationalen Geldgebern seines pleitebedrohten Landes Kompromissbereitschaft angedeutet. "Der Zweck ist, teure Zwietracht durch erfolgreiche Übereinstimmung zu ersetzen", sagte er am Donnerstag in Luxemburg vor einem Treffen mit seinen Kollegen der Eurozone.

EU-Kommissar Oettinger sieht Athen im Schuldenstreit am Zug

RIGA - Im Schuldenstreit mit Griechenland hält EU-Kommissar Günther Oettinger eine Einigung immer noch für möglich. "Ich bin unverändert Optimist", sagte Oettinger der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in der lettischen Hauptstadt Riga. Das von den Ländern der Eurozone ausgearbeitete Angebot an Athen sei "fair und entgegenkommend". Jetzt sei die Regierung in Athen am Zuge. Sollte sie nicht auf das Angebot eingehen, werde man schauen müssen, den Schaden von der Bevölkerung Griechenlands so gut wie möglich abzuwenden.

Siemens erhält Wartungsauftrag von russischer Staatsbahn

ST. PETERSBURG - Der Elektrokonzern Siemens hat mit der russischen Staatsbahn einen weiteren Wartungsvertrag für Regionalzüge des Typs "Lastotschka" (Schwalbe) abgeschlossen. Damit wird eine bereits früher geschlossene Absichtserklärung vertraglich fixiert. Der Wartungsauftrag für 240 Züge hat ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro und gilt für 40 Jahre, wie die Unternehmen am Donnerstag bei der Vertragsunterzeichnung anlässlich des Wirtschaftsforums in St. Petersburg bekanntgaben. Der neue Auftrag wurde mit einem bereits bestehenden Wartungsvertrag von 2011 zusammengefasst, so dass sich das Gesamtvolumen auf 1,7 Milliarden Euro beläuft.

Autobauer stellen tausende Aushilfen in den Ferien ein

STUTTGART - Rosige Zeiten für Ferienjobber: Die gute Konjunktur sorgt dafür, dass die Autobauer Daimler und Volkswagen (Volkswagen vz) zahlreiche Aushilfen suchen. Über 13 200 Ferienarbeiter sollen alleine bei Daimler in den kommenden Monaten helfen, die Produktion am Laufen zu halten. Im Bereich der Autoproduktion werden rund 8 700 Studenten und Schüler eingesetzt und über 3770 Aushilfen in der Lastwagenproduktion, wie der Konzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Rest in den anderen Bereichen wie Forschung, Entwicklung, Verwaltung oder Logistik.

Arbeitsmarktforscher: Jobhürden für Flüchtlinge senken

NÜRNBERG - Angesichts steigender Asylbewerberzahlen in Deutschland fordern Arbeitsmarktforscher niedrigere Jobhürden für Flüchtlinge. So sollten Asylbewerber, die kaum Aussichten auf eine Anerkennung als politische Flüchtlinge haben, wenigstens als Arbeitsmigrant in Deutschland bleiben dürfen, rät das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. "Die Option des "Spurwechsels" wird in Schweden bereits erfolgreich erprobt", betonte das Institut der Bundesagentur für Arbeit.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge stärker gesunken als erwartet. Die Zahl sei um 12 000 auf 267 000 gefallen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 277 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fielen die Erstanträge um 2000 auf 276 750.

Eurogruppenchef Dijsselbloem fordert weitere Zugeständnisse Athens

LUXEMBURG - Im griechischen Schuldenstreit fordert Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem weitere Zugeständnisse der Athener Regierung. Die Geldgeber seien bereits auf Griechenland zugegangen, sagte der niederländische Finanzminister am Donnerstag in Luxemburg. "Es gibt noch wesentliche Lücken." Mit Blick auf das mit Spannung erwartete Treffen der von ihm geführten Euro-Finanzminister sagte der Sozialdemokrat: "Ich bin nicht sicher, ob wir Fortschritte machen werden." Der Streit dreht sich um ein Reform- und Sparpaket, das Voraussetzung ist für weitere Milliardenzahlungen der Geldgeber an Athen.

USA: Inflationsrate steigt schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Inflationsrate im Mai schwächer als erwartet gestiegen. Die Jahresrate stieg von minus 0,2 Prozent im April auf null Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 0,1 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent, wohingegen plus 0,5 Prozent erwartet wurden.

USA: Leistungsbilanzdefizit nur leicht ausgeweitet

WASHINGTON - Das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im ersten Quartal nur leicht ausgeweitet. Der Saldo sei in den ersten drei Monaten des Jahres von revidiert minus 103,1 Milliarden US-Dollar auf minus 113,3 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg des Defizits auf 117,3 Milliarden Dollar gerechnet. Für das vierte Quartal war in einer ersten Schätzung noch ein Minus von 113,5 Milliarden Dollar ermittelt worden.

Dobrindt verteidigt Maut-Verschiebung: Anders nicht vertretbar

BERLIN - Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Verschiebung des Starts der Pkw-Maut verteidigt. "Es gibt keine andere mögliche Entscheidung, die vertretbar wäre", sagte Dobrindt am Donnerstag in Berlin angesichts der Ankündigung der EU-Kommission, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einzuleiten. Er erwarte aber, dass der Europäische Gerichtshof die deutsche Haltung bestätigen werde. Dobrindt kündigte eine "sehr harte Auseinandersetzung" mit Brüssel an. Er sei "durchaus verärgert" über das Vorgehen der Kommission, "weil wir in langen, intensiven Debatten bei einer ganzen Reihe von Fragen sehr einvernehmliche Lösungen gefunden haben, die alle sachgerecht sind".

Wirtschaftsminister der Länder für Ausbau der Stromnetze

HAMBURG - Die Wirtschaftsminister der Länder haben sich mit Ausnahme Bayerns zum Ausbau der Stromnetze in Deutschland bekannt. "Es ist ein sehr eindeutiges Signal, dass wir sagen, wir brauchen diesen Netzausbau", sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) am Donnerstag im Anschluss an die zweitägige Ministerkonferenz in Hamburg. Wenn von 16 Ländern nur Bayern diesen Beschluss nicht mittrage, "dann ist das auch ein klares Signal an den einen, in dem Fall Bayern, dass es hier keine Sonderregeln geben kann". Wenn die Energiewende in Deutschland gelingen soll, sei ein gemeinsames Vorgehen nötig. Bayern hatte mit einem Vorstoß, den Verlauf der Suedlink-Trasse nach Baden-Württemberg und Hessen zu verlegen, zuletzt scharfe Kritik dieser Länder auf sich gezogen.

Nahles pocht auf mehr Geld für Jobmarkt-Integration von Flüchtlingen

BERLIN - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) pocht auf mehr Geld für Sprachförderung und Arbeitsvermittlung von Flüchtlingen. "Die Menschen, die zu uns kommen und Anspruch auf unseren Schutz haben, sollen möglichst schnell in Deutschland Arbeit finden und sich so ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können", sagte Nahles am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Dobrindt verschiebt Maut-Start - EU-Kommission leitet Verfahren ein

BERLIN - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat die Einführung der Pkw-Maut wegen rechtlicher Schritte der EU-Kommission auf unabsehbare Zeit verschoben. "Mit der Eröffnung eines Vertragsverletzungsverfahrens bremst die EU-Kommission die Umsetzung der Infrastrukturabgabe", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). "Wir verhalten uns rechtsstaatlich und werden eine Gerichtsentscheidung abwarten." Bislang wollte Dobrindt die Pkw-Maut im Laufe von 2016 starten.

Griechische Zeitung berichtet über Plan zur Schuldenentlastung Athens

ATHEN - Die EU und die Europäische Zentralbank (EZB) arbeiten nach einem griechischen Zeitungsbericht an einem Plan, der vorsieht, Griechenland bei Zustimmung zu weiteren Sparmaßnahmen bei den Schulden weiter zu entlasten. Dieser Plan solle beim EU-Gipfel in der kommenden Woche besprochen werden, berichtete die konservative Zeitung "Kathimerini" am Donnerstag unter Berufung auf einen hohen EU-Funktionär. Die Eurogruppe hatte den Griechen schon im November 2012 in Aussicht gestellt, Athen mit weiteren Hilfen unter die Arme zu greifen - vorausgesetzt die Sparmaßnahmen wirkten, so dass ein primärer Haushaltsüberschuss (ohne Zinslasten) erreicht werde. Offizielle Reaktionen zu diesem Bericht gab es in Athen zunächst nicht.

Russland will trotz Orientierung nach China am Westen festhalten

ST. PETERSBURG - Auch in politischen Krisenzeiten und trotz einer zunehmenden Orientierung nach China will sich Russland wirtschaftlich nicht vom Westen abwenden. Angesichts der Ukraine-Krise und Sanktionen seien die Beziehungen zum Westen eine der größten Herausforderungen für Russland, betonte Ex-Finanzminister und Kremlberater Alexej Kudrin am Donnerstag in St. Petersburg. Auf dem 19. Internationalen Wirtschaftsforum warnten europäische Unternehmer vor einem Verlust des russischen Marktes an China.

Merkel mahnt zu Griechenland-Einigung - Aber Athen muss liefern

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Griechenland zur Lösung der Schuldenkrise noch einmal ausdrücklich die Hand gereicht. Die CDU-Vorsitzende machte aber in einer Regierungserklärung am Donnerstag im Bundestag indirekt auch deutlich, dass Europa einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone verkraften würde. Sie sagte, die Eurozone sei durch das Prinzip Leistung und Gegenleistung inzwischen gestärkt. Heute werde Europa besser mit der Lage fertig, als es zu Beginn der Griechenland-Krise 2010 der Fall gewesen wäre.

EU-Kommissar Moscovici hält Lösung der Griechenlandkrise für möglich

LUXEMBURG - Ungeachtet starrer Fronten im griechischen Schuldenstreit hält EU-Währungskommissar Pierre Moscovici einen Kompromiss immer noch für möglich. "Eine Lösung ist nicht nur möglich, sondern auch absolut notwendig für das Wohl der Eurozone und auch für Griechenlands Zukunft", sagte der Franzose am Donnerstag in Luxemburg am Rande des Jahrestreffens des Eurorettungsschirms ESM. "Ich wünsche mir, dass heute alle (...) mit kühlem Kopf und politischem Willen zu dem Treffen kommen", fügte er mit Blick auf das Eurogruppentreffen am Nachmittag hinzu. "Ich weiß, dass das Treffen (...) schwierig werden wird", so Moscovici.

EZB versorgt Banken mit 73,8 Milliarden Euro an Langfristkrediten

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Banken des Euroraums mit neuen Langfristkrediten (TLTRO) unter die Arme gegriffen. Wie die EZB am Donnerstag mitteilte, riefen die Geldhäuser Zentralbankgeld im Volumen von 73,8 Milliarden Euro ab. Das ist deutlich weniger als beim jüngsten Geschäft im März, als sie knapp 98 Milliarden Euro erhalten hatten. Insgesamt beteiligten sich an dem aktuellen Geschäft 128 Banken nach 143 Geldhäusern im März.

Arbeitsmarktforscher: Jobhürden für Flüchtlinge senken

NÜRNBERG - Angesichts steigender Asylbewerberzahlen in Deutschland fordern Arbeitsmarktforscher niedrigere Jobhürden für Flüchtlinge. So sollten Asylbewerber, die kaum Aussichten auf eine Anerkennung als politische Flüchtlinge hätten, wenigstens als Arbeitsmigrant in Deutschland bleiben können, rät das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. "Die Option des "Spurwechsels" wird in Schweden bereits erfolgreich erprobt", betont das IAB. Für politisch verfolgte Asylbewerber fordern sie eine schnellere Anerkennung: Kaum ein Chef gehe das Risiko ein, einen Ausländer einzustellen, dem kurzfristig die Abschiebung drohe. Auch sollten Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge verpflichtend werden.

Wirtschaftsminister einstimmig für TTIP - Unter Auflagen

HAMBURG/KIEL - Die Wirtschaftsministerkonferenz der Länder hat sich unter Auflagen einstimmig für das Freihandelsabkommen der EU mit den USA ausgesprochen. "Die Wirtschaftsministerkonferenz hat einstimmig einen Beschluss zum Freihandelsabkommen TTIP gefasst und daraus ableitend drei Schwerpunkte ihrer Forderungen aufgestellt", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Dabei drehe es sich um die Themen Schiedsgerichte, Standards und Legitimierung des Abkommens. Mit diesen Forderungen werde die Landesregierung auch am Montag in die Gespräche mit der amerikanischen Handelsbeauftragen bei der EU, Elena Bryan, gehen.

Großbritannien: Einzelhandelsumsätze überraschend gestiegen

LONDON - Die Umsätze im britischen Einzelhandel haben im Mai überraschend zugelegt. Die Umsätze seien im Mai zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten nach dem Anstieg im Vormonat eine Gegenbewegung erwartet und waren für Mai im Schnitt von einem Umsatzrückgang von 0,1 Prozent ausgegangen. Im April waren die Umsätze um abwärtsrevidierte 0,9 Prozent (zunächst 1,2 Prozent) gestiegen. Im Jahresvergleich stiegen die Erlöse im Mai wie erwartet um 4,6 Prozent.

Lettischer Finanzminister: Möglichkeit eines Grexits 'sehr groß'

RIGA - Der lettische Finanzminister Janis Reirs hält die Möglichkeit eines Staatsbankrotts und Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone für "sehr groß". Die Minister der Eurozonen-Länder seien nicht bereit, griechischen Ultimaten nachzugeben, sagte er am Donnerstag im lettischen Fernsehen. Es müsste ein "Wunder" geschehen, damit die Mitgliedstaaten den Vorschlägen aus Athen zustimmen, nachdem in den letzten fünf Monaten zuvor nichts passiert sei.

Eurozone: Arbeitskosten ziehen spürbar an

LUXEMBURG - In der Eurozone haben die Arbeitskosten der Unternehmen spürbar angezogen. Im ersten Quartal erhöhten sich die Kosten je Stunde zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. So hoch waren die Zuwächse letztmalig im Jahr 2012. Die Lohnkosten stiegen um 2,2 Prozent, die Nebenkosten wie Sozialversicherungsbeiträge um 2,1 Prozent. Im vierten Quartal waren die gesamten Lohnkosten um lediglich 1,2 Prozent gestiegen.

Dobrindt verschiebt Start der Pkw-Maut wegen EU-Verfahren

BERLIN - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verschiebt den Start der Pkw-Maut, bis der Europäische Gerichtshof über die umstrittene Abgabe entschieden hat. Das dauert laut EU-Kommission im Schnitt zwei Jahre - damit ist der ursprünglich geplante Starttermin im Laufe von 2016 faktisch kaum haltbar. "Mit der Eröffnung eines Vertragsverletzungsverfahrens bremst die EU-Kommission die Umsetzung der Infrastrukturabgabe", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). "Wir verhalten uns rechtsstaatlich und werden eine Gerichtsentscheidung abwarten."

Merkel verteidigt schrittweisen Ausbau der Kooperation in Euro-Zone

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die deutsch-französischen Pläne verteidigt, die Zusammenarbeit in der Euro-Zone bis 2017 nur schrittweise auszubauen. Deutschland und Frankreich wollten gemeinsam dafür werben, bei der Weiterentwicklung der Währungsunion zunächst die Maßnahmen anzugehen, die im Rahmen bestehender EU-Verträge umgesetzt werden könnten, sagte Merkel am Donnerstag in einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel (25.

Oppermann: Griechische Regierung handelt unverantwortlich

BERLIN - Im Ringen um eine Lösung der griechischen Finanzkrise verschärft die SPD ihren Ton gegenüber der Regierung in Athen. Der Vertrauensvorschuss für Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein Kabinett sei weitgehend aufgebraucht, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann am Donnerstag im Bundestag. Es sei fünf vor zwölf und Athen mache nicht den Eindruck, ernsthaft verhandeln zu wollen. "Die Regierungsmitglieder haben die Zeit weitgehend dafür genutzt, um Interviews zu geben (...). Ich finde das unverantwortlich", sagte er.

Weidmann: Griechenland nicht um jeden Preis retten

FRANKFURT - Im Ringen um die Rettung Griechenlands vor der Staatspleite hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann Athen zur Eile gemahnt. Für eine Vereinbarung mit den Geldgebern bleibe nicht mehr viel Zeit, sagte Weidmann in einem Interview mit den Zeitungen "Les Echos" (Frankreich), "La Stampa" (Italien) und "El Mundo" (Spanien): "Hier ist jetzt eindeutig die griechische Regierung am Zug, sich zu entscheiden, wohin sie ihr Land steuern will."

Merkel will Großbritannien in EU halten - ohne Rütteln an Prinzipien

BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine vertiefte Auseinandersetzung der Europäischen Union mit den Zweifeln Großbritanniens an der Brüsseler Politik angekündigt. Beim EU-Gipfel in der nächsten Woche werde Ratspräsident Donald Tusk beauftragt, diesen Prozess in die Hand zu nehmen, kündigte Merkel am Donnerstag im Bundestag in einer Regierungserklärung an. Sie stellte aber klar, dass die Grundprinzipien der Anti-Diskriminierung sowie der Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus EU-Ländern nicht infrage stünden.

Griechische Banken bluten aus - Regierung: keine Kapitalkontrollen

ATHEN - Die Regierung in Athen hat Gerüchte dementiert, wonach in Kürze sogenannte Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland verhängt werden sollen. "Auf keinen Fall wird es Kapitalkontrollen geben. Die Geldeinlagen sind gesichert und das Banksystem ist stark", sagte der griechische Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis am Donnerstag dem griechischen Fernsehsender MEGA.

Weidmann: Griechenland nicht um jeden Preis retten

FRANKFURT - Im Ringen um die Rettung Griechenlands vor der Staatspleite hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann Athen zur Eile gemahnt. Für eine Vereinbarung mit den Geldgebern bleibe nicht mehr viel Zeit, sagte Weidmann in einem Interview der Zeitungen "Les Echos" (Frankreich), "La Stampa" (Italien) und "El Mundo" (Spanien): "Hier ist jetzt eindeutig die griechische Regierung am Zug, sich zu entscheiden, wohin sie ihr Land steuern will."/rob/jsl

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!