16.05.2013 17:14:34
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.05.2013 - 17.00 Uhr
LUXEMBURG - Die Handelsbilanz des Euroraums hat im März an das gute Ergebnis des Vormonats angeknüpft, der Überschuss legte kräftig zu. Nach einem Plus von revidiert 10,1 (zunächst 10,4) Milliarden Euro im Februar habe der Überschuss bei 22,9 Milliarden Euro gelegen, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Zu Beginn des Jahres hatte die Handelsbilanz des Währungsraums noch ein Defizit verzeichnet und war erst im Februar wieder ins Plus gedreht.
Eurozone: Inflationsrate fällt weiter unter EZB-Zielwert auf 1,2 ProzentLUXEMBURG - Die Inflation im Euroraum sinkt weiter. Die jährliche Teuerungsrate sei im April von 1,7 Prozent im Vormonat auf 1,2 Prozent gefallen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit und bestätigte damit eine erste Schätzung. Volkswirte hatten dies erwartet. Die Teuerungsrate liegt damit deutlich unter der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilte Zielmarke von knapp zwei Prozent, bei der sie die Geldwertstabilität als gewährleistet ansieht.
Almunia: Staaten müssen Probleme gemeinsam lösenMÜNCHEN - EU-Vizekommissionschef Joaquín Almunia hat vor einem Ausscheren einzelner Staaten aus der Europäischen Union gewarnt. Die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Probleme in der EU ließen sich nur gemeinsam lösen, sagte Almunia bei der Veranstaltung Munich Economic Summit am Donnerstag in München. Ziel müsse sein, eine dynamischere Wirtschaft mit besseren Wachstumszahlen zu schaffen und zugleich weiteren Vertrauensverlust zu verhindern. "Das erfordert meiner Meinung nach eher mehr Integration als weniger. Und natürlich auch keinen Austritt aus der EU", sagte Almunia.
Fed-Mitglied Fisher plädiert für Drosselung der AnleihekäufeHOUSTON/FRANKFURT - Die US-Notenbank sollte ihre Geldpolitik nach Ansicht von Fed-Vertreter Richard Fisher zeitnah straffen. Der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas begründete seine Einschätzung am Donnerstag in Houston vor allem mit Sorgen um den Immobilienmarkt. Mit ihren Käufen von Hypothekenpapieren riskiere die Fed, die Finanzierungskosten zu verzerren, sagte Fisher. Zudem befinde sich der Häusermarkt mittlerweile in einem selbsttragenden Aufschwung, so dass Stützungskäufe nicht mehr nötig seien.
USA: Philly-Fed-Index fällt überraschend
PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai überraschend eingetrübt und signalisiert jetzt wieder einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei von plus 1,3 Punkten im Vormonat auf minus 5,2 Zähler gefallen, teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 2,0 Punkte gerechnet. Der Indikator ist jedoch recht schwankungsanfällig. So hatte der Wert im Februar noch bei minus 12,5 Punkten gelegen.
Irland refinanziert sich zu rekordniedrigen ZinsenDUBLIN/FRANKFURT - Weiterer Lichtblick für Irland: Am Donnerstag konnte sich das von einer schweren Bankenkrise gebeutelte Land so günstig wie nie seit der Euro-Einführung refinanzieren. Wie aus Daten der nationalen Schuldenagentur NTMA hervorgeht, ergab eine Versteigerung dreimonatiger Schuldtitel eine durchschnittliche Rendite von 0,129 Prozent. Das ist ein Rekordtief in dieser Laufzeit. Bei starker Nachfrage wurden Papiere über insgesamt 500 Millionen Euro verkauft.
Umfrage: Mehrheit gegen höheren SpitzensteuersatzBERLIN - Fast zwei von drei Bundesbürgern sind nach einer Umfrage im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft gegen die von den Grünen geforderte Anhebung des Spitzensteuersatzes. 63 Prozent seien dagegen, 32 Prozent eher dafür, den Spitzensteuersatz auf 45 Prozent ab einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro beziehungsweise 49 Prozent ab 80.000 Euro anzuheben. Die Initiative hatte das Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid mit der Umfrage beauftragt, wie sie am Donnerstag in Berlin mitteilte. Eine Erhebung von TNS Infratest im Auftrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ergab hingegen, dass eine breite Mehrheit der Bundesbürger Steuererhöhungen bei Gutverdienern befürworte.
Fed-Vertreter Rosengren: US-Geldpolitik ist nicht zu locker
MAILAND/FRANKFURT - Die Geldpolitik der US-Notenbank Fed ist nach Einschätzung von Fed-Vertreter Eric Rosengren alles andere als zu locker. Angesichts einer eher wachstumsbremsenden Fiskalpolitik könnte allenfalls argumentiert werden, dass die Geldpolitik der Fed nicht expansiv genug sei, sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Boston am Donnerstag in Mailand. Eine Reduzierung der milliardenschweren Anleihekäufe bezeichnete er im gegenwärtigen Umfeld als verfrüht. Die Arbeitslosigkeit sei immer noch zu hoch, während die Inflationsraten klar unter dem Zielwert der Fed lägen.
USA: Baubeginne fallen deutlich - Baugenehmigungen auf 5-JahreshochWASHINGTON - In den USA haben im April die Baugenehmigungen positiv und die Baubeginne negativ überrascht. Gegenüber dem Vormonat seien die Baubeginne um 16,5 Prozent auf annualisiert 853.000 gefallen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Dies ist der niedrigste Wert seit fünf Monaten. Volkswirte hatten mit 970.000 Beginnen gerechnet. Den Vormonatswert revidierte das Ministerium zudem von 1.036.000 auf 1.021.000 nach unten. Dies war allerdings der höchste Wert seit Juni 2008.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf höchstem Stand seit Ende März
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhten sie sich um 32.000 auf 360.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Ende März. Volkswirte hatten mit einem leichten Zuwachs auf 330.000 Anträge gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Antragszahl um 1.250 auf 339.250 Anträge.
USA: Verbraucherpreise sinken überraschend starkWASHINGTON - In den USA sind die Verbraucherpreise im April überraschend stark gesunken. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 0,4 Prozent gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Im März waren die Preise um 0,2 Prozent gesunken. Die Jahresrate sank im April von 1,5 Prozent im Vormonat deutlich auf 1,1 Prozent.
Deutsche lernen Erben ohne Streit - Erbfälle besser geplantBONN - Im reichen Deutschland wird das Vererben zunehmend zum Massenphänomen mit klaren Absprachen noch vor dem Todesfall. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Allensbach-Studie im Auftrag der Postbank wollen aktuell drei Viertel der Erben und sogar vier Fünftel der Erblasser eine rechtzeitige klare Verteilung der Erbschaft, um späteren Streit zu vermeiden. Bisher gibt es solche klaren Regelungen vor dem Todesfall laut der Studie nur in gut jedem vierten Erbfall.
Japans Wirtschaft wächst unerwartet stark - Kritiker sehen StrohfeuerTOKIO - Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal überraschend stark gewachsen. Wie die Regierung am Donnerstag auf vorläufiger Basis bekanntgab, kletterte das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März mit einer hochgerechnete Jahresrate von 3,5 Prozent, nach 1 Prozent im Vorquartal. Das ist deutlich stärker als Ökonomen erwartet hatten. Zum Vorquartal wuchs Japan um 0,9 Prozent. Die Regierung sieht sich bestätigt, dass die "Abenomics" genannte neue Wirtschaftspolitik von Premier Shinzo Abe nun Früchte trage. Er will Japan mit massiven Konjunkturspritzen und einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik gesunden. Doch Kritiker befürchten ein Strohfeuer.
Eurozone fährt Rekordüberschuss in der Handelsbilanz einLUXEMBURG - In der Eurozone haben schwache Importe im Zuge der anhaltenden Rezession und starke Exporte zu einem Rekordüberschuss in der Handelsbilanz geführt. Im März hat sich der positive Handelsbilanzsaldo mehr als verdoppelt. Der Überschuss sei von revidiert 10,1 (zunächst 10,4) Milliarden Euro im Februar auf 22,9 Milliarden Euro gestiegen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. So hoch waren das Plus im Handel mit Ländern außerhalb des Währungsraums noch nie gewesen./rob/jsl
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