14.06.2013 17:13:34

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 14.06.2013 - 17.00 Uhr

    IWF: Zwangssparen bremst US-Wirtschaft aus

    WASHINGTON - Die massiven staatlichen Ausgabenkürzungen in den USA lasten nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds schwer auf der Wirtschaft des Landes. Der IWF rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum von lediglich 1,9 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die weltgrößte Volkswirtschaft noch um 2,2 Prozent zulegen können.

USA: Michigan-Konsumklima fällt überraschend zurück

    MICHIGAN  - In den USA hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Juni überraschend eingetrübt. Der Index sei von 84,5 Punkten im Vormonat auf 82,7 Punkte gefallen, teilte die Universität am Freitag mit. Analysten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.

USA: Industrieproduktion stagniert überraschend

    WASHINGTON  - Die US-Industrieproduktion hat im Mai unerwartet stagniert. Im Monatsvergleich habe sich die Produktion nicht verändert, teilte die US-Notenbank am Freitag mit. Volkswirte hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet. Im Vormonat hatte es einen Rückgang um revidiert 0,4 Prozent (zuvor 0,5 Prozent) gegeben.

USA locken etwas mehr Kapital an - Ausländer stoßen Treasuries ab

    WASHINGTON  - Die USA haben im April etwas mehr Kapital anlocken können. Per Saldo flossen der weltgrößten Volkswirtschaft 12,7 Milliarden US-Dollar zu, wie das Finanzministerium am Freitag in Washington bekanntgab. Das ist zwar deutlich mehr als im Vormonat, im längeren Vergleich aber ein geringer Betrag.

Merkel kämpft für Handelsabkommen mit USA

    BERLIN  - Kurz vor dem G8-Gipfel und dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Berlin hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ein Freihandelsabkommen mit den USA stark gemacht. Sie werde sich "mit vollem Einsatz für ein Mandat für ein solches Handelsabkommen einsetzen", sagte Merkel in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Überall dort, wo wir Freihandelsabkommen haben, wächst der Handel, die Wirtschaft wächst, und das ist ein Beitrag zu mehr Wachstum." Allerdings drohte ein Streit innerhalb der EU um den Schutz kultureller Dienstleistungen und Produkte den Beginn der Verhandlungen zu verzögern. Das Abkommen dürfte auch Gesprächsthema beim G8-Treffen in Nordirland sein.

Franzosen droht schmerzhafte Rentenreform

    PARIS  - Die Franzosen müssen sich auf eine schmerzhafte Rentenreform mit einer deutlichen Verlängerung der Lebensarbeitszeit einstellen. In einem am Freitag vorgestellten Expertenbericht wird vorgeschlagen, die Mindestbeitragszeit für volle Bezüge von aktuell 41,5 auf 44 Jahre zu erhöhen. Lediglich vor 1966 geborene Beschäftigte sollen weniger lange arbeiten müssen. Weitere Empfehlungen beziehen sich auf eine Erhöhung von Rentenbeiträgen, Abgaben auf Rentenzahlungen und Änderungen bei Steuervorteilen. Gewerkschaftsvertreter kündigten bereits Proteste an.

Vier Länder suchen Wege aus der Jugendarbeitslosigkeit in Europa

    ROM  - Fachminister aus den vier wichtigsten Ländern der Eurozone haben in Rom Wege aus der vor allem im Süden extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit gesucht. Italiens Regierungschef Enrico Letta hatte die Wirtschafts- und Arbeitsminister aus Deutschland, Spanien und Frankreich am Freitag zu einem breiten Meinungsaustausch mit ihren römischen Amtskollegen zusammengeholt.

Tarifverhandlungen für den bayerischen Einzelhandel vertagt

    MÜNCHEN  - Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel sind am Freitag auch in der zweiten Runde ergebnislos vertagt worden. Die Gewerkschaft Verdi reagierte enttäuscht und kündigte eine Ausweitung der seit Wochen laufenden Streikaktionen an.

USA: Leistungsbilanz weitet Defizit aus

    WASHINGTON  - Das Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres ausgeweitet. Verglichen mit dem Schlussquartal 2012 stieg der Fehlbetrag um 3,8 Milliarden auf 106,1 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten zwar ein höheres Defizit erwartet. Allerdings wurde der Fehlbetrag im vierten Quartal deutlich um 8,1 Milliarden auf 102,3 Milliarden Dollar nach unten korrigiert.

USA: Erzeugerpreise steigen im Mai deutlich stärker als erwartet

    WASHINGTON  - In den USA sind die Erzeugerpreise im Mai deutlich stärker als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich seien sie um 0,5 Prozent geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Im Vormonat hatten die Preise um 0,7 Prozent nachgegeben.

Berlin bleibt bei Bankenunion hart

    BERLIN  - Die Bundesregierung bleibt im Ringen mit der EU-Kommission um die neue Bankenunion hart. Dabei geht es um die von Brüssel angestrebte zentrale Behörde zur Abwicklung maroder Banken und die Einbindung nationaler Aufseher. "Zentralisierten Entscheidungen bei der Kommission stehen wir nach wie vor kritisch gegenüber", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin. "Das ist keine neue Haltung." Man warte nun den Vorschlag der Kommission ab.

Bund will Länderanteil an Fluthilfen vorfinanzieren

    BERLIN  - Die Bundesregierung hat den Ländern angeboten, die acht Milliarden Euro Fluthilfe komplett vorzufinanzieren. Dadurch würde sich die Aufnahme neuer Schulden für 2013 entsprechend erhöhen, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin. Vorteil für die Länder: Sie könnten von den sehr günstigen Zinsen des Bundes beim Anzapfen des Kapitalmarkts profitieren.

Vize-Gouverneur der Bank of England tritt zurück

    LONDON  - Der Vize-Gouverneur der Bank of England, Paul Tucker, tritt von seinem Posten zurück. Er werde die britische Zentralbank zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verlassen und künftig an einer Universität in den USA arbeiten, teilte die Bank am Freitag in London mit. Tucker ist seit 33 Jahre bei der Bank of England beschäftigt, Vize-Chef wurde er 2009. Zum 1. Juli gibt der bisherige Zentralbankchef Mervyn King sein Amt an Mark Carney ab. Tucker hatte als einer der Kandidaten für seine Nachfolge gegolten. Schatzkanzler George Osborne erklärte, Tucker habe dabei geholfen, die Veränderungen im Finanzsektor nach der Bankenkrise mitzugestalten.

EU-Minister streiten um Mandat für Verhandlungen mit USA

    LUXEMBURG  - Mit sehr gegensätzlichen Positionen haben die Handelsminister der 27-EU-Staaten am Freitag in Luxemburg die Suche nach einem Kompromiss über geplante Verhandlungen mit den USA über ein Freihandelsabkommen begonnen. Frankreichs Handelsministerin Nicole Bricq forderte nach Angaben von Diplomaten erneut, dass eine Marktöffnung im Kulturbereich mit Film- und Musikproduktion im Verhandlungsmandat für die EU-Kommission ausgeschlossen werden müsse.

Eurozone: Inflationsrate steigt leicht

    LUXEMBURG  - Der Preisauftrieb im Euroraum hat sich im Mai ausgehend von niedrigem Niveau leicht verstärkt. Die Inflationsrate stieg von 1,2 Prozent im April auf 1,4 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Vorläufige Zahlen von Ende Mai wurden damit bestätigt. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.

Größte griechische Bank kann sich selbst helfen

    ATHEN  - Das größte griechische Geldinstitut, die National Bank of Greece (NBG), muss nicht verstaatlicht werden. Die Bank hat das nötige Kapital aufgetrieben, um weiter als Privatinstitut arbeiten zu können. "Die vom Gesetz vorgesehene minimale Beteiligung des Privatbereichs wurde erreicht", teilte die Bank auf ihrer Internetseite mit. Der Mindestbetrag, damit die Banken in Privathänden bleiben, liegt bei zehn Prozent der gesamten Rekapitalisierungssumme.

DIW für Hochwasser-Versicherungspflicht mit Staatsgarantie

    BERLIN  - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) plädiert für eine Versicherungspflicht gegen Schäden durch Hochwasser und andere Naturkatastrophen. Dabei müsse es aber für die Versicherten finanzielle Anreize geben, in Schutzmaßnahmen gegen solche Schäden zu investieren, heißt es in dem am Freitag vorgestellten Modell des DIW. Notwendig sei eine Staatsgarantie für besonders große Schäden, ohne die die Versicherungsbranche nicht mitmachen werde. Die Justizminister der Bundesländer hatten sich am Donnerstag für eine Pflichtversicherung für Hausbesitzer ausgesprochen, die Elementarschäden etwa durch Hochwasser oder Erdrutsche abdeckt.

Vier Länder suchen Wege aus der Jugendarbeitslosigkeit in Europa

    ROM  - Fachminister aus den vier wichtigsten Ländern der Eurozone suchen in Rom Wege aus der vor allem im Süden extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit. Italiens Regierungschef Enrico Letta hat die Wirtschafts- und Arbeitsminister aus Deutschland, Frankreich und Spanien für den Freitag zu einem breiten Meinungsaustausch mit ihren römischen Amtskollegen eingeladen. Diese Abstimmung sollte vor allem auch den EU-Gipfel vom 27.

Unternehmensgründer werden rar in Deutschland

    WIESBADEN  - In Deutschland finden weniger Menschen den Mut, einen eigenen Betrieb zu gründen. Im ersten Quartal dieses Jahres sanken die Zahlen der neu angemeldeten Kleinunternehmen im Vorjahresvergleich ebenso wie die der Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Die Statistiker zählten 35 000 größere Betriebe und damit 7,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der neu angemeldeten Kleinunternehmen sank um 8,8 Prozent auf 60 000. In beiden Kategorien wurden aber auch weniger Betriebe abgemeldet. Um 2,1 Prozent zugenommen hat die Zahl der neuen Nebenerwerbsbetriebe.

Ifo-Experte - Hochwasser hat kaum Folgen für die Konjunktur

    MÜNCHEN  - Die Hochwasser-Katastrophe in Deutschland wird nach Einschätzung des Münchner Ifo Instituts nur sehr begrenzte Folgen für die Konjunktur haben. Die bisher bekannt gewordenen Produktionsausfälle seien gering und dürften gesamtwirtschaftlich kaum ins Gewicht fallen, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen der Nachrichtenagentur dpa in München.

S&P droht Spanien weiter mit Abstufung - Rating knapp über Ramsch bestätigt

    FRANKFURT  - Die Bonität Spaniens bei der Ratingagentur Standard & Poor's bleibt unter Druck. Der Ausblick für die Kreditnote sei nach wie vor negativ, teilte S&P am Freitag mit. Damit droht dem Euro-Krisenland weiter eine Abstufung in den Ramsch-Bereich, der spekulative Anlagen kennzeichnen soll. S&P bewertet Spanien mit "BBB-", was nur eine Stufe über dem sogenannten "Non-Investment-Grade" liegt. Die Note wurde am Freitag bestätigt./rob/jsl

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