14.02.2013 17:18:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 14.02.2013 - 17.00 Uhr
LUXEMBURG - Die Wirtschaft des Euroraums ist zum Jahresende so stark eingebrochen wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dies teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mit. Zuletzt war die Wirtschaftsleistung in den Euro-Ländern zu Jahresbeginn 2009 im Zuge der großen Finanz- und Wirtschaftskrise stärker zurückgegangen, damals um 2,8 Prozent. Im Gesamtjahr 2012 fiel das BIP im Euroraum um 0,5 Prozent.
Deutsche Wirtschaft schrumpft im 4. Quartal 2012 um 0,6 Prozent
WIESBADEN - Der deutschen Wirtschaft ist zum Jahresende die Puste ausgegangen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Schlussquartal 2012 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit noch stärker als zunächst erwartet. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Der Einbruch war der heftigste seit Anfang 2009. Zum Höhepunkt der Finanzkrise war die Wirtschaftsleistung in Deutschland binnen drei Monaten sogar um 4,1 Prozent eingebrochen.
Französische Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet
PARIS - Die wirtschaftliche Schwäche Frankreichs hat sich Ende 2012 weiter verschärft. Im vierten Quartal ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone stärker geschrumpft als von Experten erwartet. Von Oktober bis Dezember sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,3 Prozent, wie die französische Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das BIP noch um 0,1 Prozent gestiegen.
Italien: Rezession verschärft sich im vierten Quartal
ROM - Die rezessionsgeplagte italienische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2012 stärker geschrumpft als erwartet. Im Schlussquartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,9 Prozent zum Vorquartal gesunken, teilte die italienische Statistikbehörde Istat am Donnerstag in einer ersten Schätzung mit. Experten hatten mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet.
Japans Wirtschaft geschrumpft - Talsohle scheint erreicht
TOKIO - Die japanische Wirtschaft ist überraschend im dritten Quartal in Folge geschrumpft, doch die Talsohle scheint erreicht. Wie die Regierung am Donnerstag bekanntgab, sank das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zwischen Oktober und Dezember um eine hochgerechnete Jahresrate von 0,4 Prozent. Ökonomen hatten mit einem leichten Wachstum gerechnet. Ihrer Ansicht nach dürfte die Wirtschaft im laufenden Vierteljahr jedoch wieder auf den Wachstumspfad zurückgefunden haben. Auch die japanische Zentralbank hob ihre Einschätzung der Lage an und befand, dass sich die Wirtschaft offenbar nicht mehr weiter abschwäche.
Japans Zentralbank hebt wirtschaftliche Einschätzung an
TOKIO - Die japanische Zentralbank hat ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Lage vorsichtig angehoben. Die Konjunktur schwäche sich offenbar nicht weiter ab, erklärte die Bank von Japan (BoJ) am Donnerstag. Im Januar hatte sie noch davon gesprochen, dass die Wirtschaft relativ schwach sei. Die Zentralbank beschloss zudem erwartungsgemäß, die Geldpolitik vorerst unverändert zu belassen. Die Leitzinsen beließ die Notenbank ebenfalls unverändert bei nahe Null.
EZB sieht Preisrisiken wegen starkem Euro
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die Aufwertung des Euro in den vergangenen Monaten ein Risiko für die Entwicklung der Binnenpreise darstelle. Zwar seien die Inflationsgefahren unter dem Strich nach wie vor weitgehend ausgewogen, heißt es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Jedoch stelle der erhöhte Wechselkurs des Euro für sich genommen ein "Abwärtsrisiko" dar.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 27.000 auf 341.000 Anträge gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten 360.000 neue Anträge erwartet. Der Vorwochenwert wurde von zunächst 366.000 auf 368.000 leicht angehoben. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt stieg die Zahl um 1.500 auf 352.500 Anträge.
Niederlande fallen in Rezession zurück
DEN HAAG - Die fünftgrößte Euro-Wirtschaft der Niederlande ist im Schlussquartal 2012 in die Rezession zurückgefallen. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent im dritten Quartal ergibt sich für das Schlussquartal ein Minus um 0,2 Prozent. Dies geht aus Zahlen des nationalen Statistikamts vom Donnerstag hervor. Experten sprechen von einer Rezession, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwei Quartale in Folge rückläufig ist. Die vorherige Rezession hatten die Niederlande erst Anfang 2012 hinter sich gelassen.
Portugal rutscht viel tiefer in die Rezession als befürchtet
LISSABON - Die Wirtschaft des Euro-Krisenlandes Portugal ist Ende 2012 viel tiefer in die Rezession gerutscht als befürchtet. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,8 Prozent zum Vorquartal eingebrochen, teilte die nationale Statistikbehörde am Donnerstag in Lissabon nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten für die Monate Oktober bis Dezember einen deutlich geringeren Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent erwartet. Im dritten Quartal war die Wirtschaft um 0,9 Prozent geschrumpft.
Österreichs Wirtschaft schrumpft erstmals seit fast drei Jahren
WIEN - Die Wirtschaft Österreichs ist zum Jahresende 2012 erstmals seit nahezu drei Jahren geschrumpft. Im Quartalsvergleich sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo am Donnerstag in Wien mitteilte. Es war das erste Minus seit dem ersten Quartal 2010. Im Jahresvergleich erhöhte sich die Wirtschaftsleistung leicht um 0,4 Prozent, nach 0,6 Prozent im dritten Quartal.
Griechenlands Wirtschaft setzt Sinkflug fort
ATHEN - Die Wirtschaft Griechenlands hat ihren Sinkflug im Schlussquartal 2012 fortgesetzt, wenngleich mit etwas geringerem Tempo. Im Jahresvergleich sank die Wirtschaftsleistung um 6,0 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde Elstat am Donnerstag in Athen mitteilte. Der Konjunktureinbruch ist nach wie der mit Abstand größte im Währungsraum. Allerdings fiel der jüngste Rückschlag etwas schwächer aus als in den Vorquartalen.
EZB-Vizechef Constancio: Währungskrieg nicht herbeireden
BRÜSSEL - EZB-Vizepräsident Vitor Constancio hat davor gewarnt, einen Währungskrieg herbeizureden. "Wir müssen verhindern, die Rhetorik zu verschärfen", sagte Constancio am Donnerstag auf einer Konferenz in Brüssel. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass "etwas Schlimmes" passiere. Zugleich warnte der EZB-Direktor davor, Wechselkurse als politisches Ziel festzulegen. Die Politik müsse einsehen, dass die nationale Fiskal- und Geldpolitik Auswirkungen auf die Wechselkurse habe. Beispielhaft nannte Constancio Japan.
EZB-Nowotny sieht in der Wechselkursdebatte noch keinen Handlungsbedarf
SALZBURG - Das österreichische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny, sieht vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die Wechselkurse derzeit noch keinen Handlungsbedarf für die Notenbank. "Aber wenn sich die Entwicklung noch stärker akzentuieren würde, müsste man darüber sprechen", sagte Nowotny in einem Interview mit der Tageszeitung "Salzburger Nachrichten" (Donnerstagausgabe). Noch befänden sich die Wechselkurse an den Devisenmärkten in einer Bandbreite, "die wir aus der Vergangenheit kennen". "Aber sie sind ein sensibles Element im Wirtschaftsgeschehen, daher ist es sinnvoll, sie zu beobachten".
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